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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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machen.«
    »Ganz meinerseits, Sir. Es ist eine große Ehre für mich, Sie kennenzulernen, Commander. Sie haben maßgeblich Anteil daran, dass ich die Polizeilaufbahn einschlug.«
    »Ich bin sicher, die New Yorker Polizei weiß das zu schätzen. Lieutenant, ich…«
    »Mein Mann«, unterbrach ihn Eve. »Roarke.«
    Skinner verzog zwar keine Miene, reagierte jedoch merklich unterkühlt. »Ja, ich erkenne Sie wieder. Immerhin habe ich mich in meinen letzten zehn Berufsjahren intensiv mit Ihnen beschäftigt.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt. Und das ist sicher Ihre Frau.« Roarke wandte sich zu der Dame neben Skinner und verbeugte sich höflich. »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Danke.« In ihrer weich gedehnten Stimme schwang ein leichter Südstaatenakzent. »Ihr Olympus ist einfach spektakulär. Wenn es zeitlich hinkommt, würde ich gern Ausflüge in die Umgebung unternehmen.«
    »Kein Problem. Wenn Sie mögen, arrangiere ich eine Besichtigungstour für Sie.«
    »Zu liebenswürdig.« Mit einer Hand streifte sie sacht den Arm ihres Gatten.
    Eine aparte Frau, dachte Eve. Sie war bestimmt nicht viel jünger als Skinner, zumal ihre langjährige Ehe seinen untadeligen Ruf maßgeblich untermauerte. Gleichwohl hatte sie entweder Supergene oder einen spitzenmäßigen Schönheitschirurgen, der ihre Jugendlichkeit konservierte. Ihre Haare waren tintenschwarz, die sanft olivfarbene Haut deutete auf karibische Vorfahren. Sie trug ein schmales, silberfarbenes Abendkleid und glitzernde Diamanten mit einer anmutigen Leichtigkeit, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt.
    Höflich interessiert musterte sie Eve. »Mein Mann bewundert Ihre Arbeit, Lieutenant Dallas - normalerweise ist er sehr sparsam mit seinem Lob. Roarke, ich finde, wir sollten die beiden für eine Weile allein lassen, damit sie sich ungestört austauschen können.«
    »Danke, Belle. Sie entschuldigen uns, nicht wahr, Officer?« Skinner deutete zu einem Tisch, der von drei schwarz gekleideten Muskelprotzen bewacht wurde. »Lieutenant? Nehmen Sie doch Platz.« Sobald sie saßen, wichen die Männer höflich einen Schritt zurück.
    »Bodyguards auf einer Veranstaltung der Polizei?«
    »Gewohnheitssache. Schätze, Sie tragen Ihre Waffe in Ihrer Abendtasche.«
    Statt einer Antwort nickte sie kaum merklich. Sie hätte ihre Waffe lieber im Holster bei sich getragen, aber das wäre bei diesem Hauch von einem Kleid undenkbar. »Worum geht’s, Commander?«
    »Belle hat ganz Recht. Ich bewundere Ihre Arbeit und war begeistert, als ich Ihren Namen auf dem Veranstaltungsprogramm las. Sie halten selten einen Vortrag, nicht wahr?«
    »Ja. Ich ziehe die Arbeit auf der Straße vor.«
    »Genau wie ich damals. Ist vermutlich in den Genen verankert.« Er lehnte sich zurück, nippte an seinem Glas. Verblüfft registrierte Eve das leichte Zittern seiner Hand. »Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass man wirklich auf der Straße ist. Irgendjemand muss schließlich Anweisungen geben - von einem Schreibtisch, aus einem Büro, einem Krisenstab. Ein guter Cop, ein intelligenter Cop macht Karriere. Wie Sie, Lieutenant.«
    »Ein guter, intelligenter Cop klärt Verbrechen auf und bringt die Schuldigen hinter Gitter.«
    Er lachte trocken. »Und Sie meinen, das reicht für den beruflichen Aufstieg? Ich bin ganz ehrlich zu Ihnen: Der Begriff ›naiv‹ kam in den Beurteilungen, die ich über Sie gelesen habe, nie vor.«
    »Wieso lesen Sie meine Beurteilungen?«
    »Ich mag zwar aus dem aktiven Polizeidienst ausgeschieden sein, trotzdem bin ich weiterhin als Berater tätig. Und über alles informiert.« Er beugte sich zu ihr vor. »Sie haben einige hochbrisante Mordfälle aufgeklärt, Lieutenant. Wenngleich ich Ihre Methoden nicht immer billige, sprechen die Resultate eindeutig für sich. Glauben Sie mir, es passiert selten, dass ich eine Frau in einem Führungsjob für qualifiziert halte.«
    »Verzeihen Sie. Hab ich das eben richtig verstanden von wegen Frau?«
    Er winkte gelangweilt ab. Vermutlich hatte er das Thema schon zigmal durchgekaut und war der Diskussion inzwischen überdrüssig. »Nach meinem Dafürhalten haben Männer und Frauen von Natur aus unterschiedliche Bestimmungen. Männer sind Kämpfer, Beschützer, Entscheider. Die Frau dagegen übernimmt die ausgleichende Rolle, ist Bewahrerin und Versorgerin. Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen stützen diese Theorie, die nicht zuletzt auch auf gesellschaftlichen und ethischen Tatsachen

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