Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
ich schon seit Monaten - wenn nicht sogar länger -, dass Roarke zu einer Art Obsession für ihn geworden ist. Das gilt im Übrigen auch für Sie. Nach Ansicht meines Mannes haben Sie das Laster über die Loyalität erhoben.«
    Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. »Ich bin mit einem Cop verheiratet, Lieutenant, und ich vertrete die Werte meines Mannes. Für mich steht zweifelsfrei fest, dass Sie eine loyale Polizistin sind. Und wenn er nicht so krank wäre, würde er mir gewiss beipflichten. Ich möchte meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er Reggie oder Zita niemals auch nur ein Haar gekrümmt hätte. Womöglich ist es aber nicht auszuschließen, dass sie für ihn sterben mussten.«
    »Belle.« Mira reichte ihr ein sauberes Papiertuch. »Sie möchten Ihrem Mann helfen, es ihm leichter machen. Erzählen Sie Lieutenant Dallas und Chief Angelo, was Sie wissen, wie Sie empfinden. Keiner kennt Ihren Mann so gut wie Sie.«
    »Er wird am Boden zerstört sein. Wenn er erfährt, dass ich geplaudert habe, bringt er sich um. Väter und Söhne«, sagte sie kaum hörbar und vergrub ihr Gesicht in dem Papiertuch. »O großer Gott.«
    »Hayes.« Unvermittelt machte es Klick bei Eve. »Sein Vater starb nicht bei der Razzia… Hayes ist Commander Skinners Sohn.«
    »Ein kleines Malheur.« Von heftigem Schluchzen geschüttelt, hob Belle erneut den Kopf. »Ein Fehltritt in unserer jungen Ehe. Es war alles meine Schuld. Meine Schuld«, wiederholte sie, ihr Blick beschwörend auf Mira gerichtet. »Ich war wütend und verstimmt, weil er immens viel Zeit und Energie in seine Arbeit investierte. Ich hatte einen Cop geheiratet und wollte nicht kapieren, was das bedeutet - was dieser Job einem Mann wie Douglas bedeutet.«
    »Es ist kein Leichtes, Ehe und Beruf unter einen Hut zu bringen.« Mira schenkte Tee ein. »Schon gar nicht, wenn sich der Partner über seine Dienstauffassung definiert. Sie waren jung.«
    »Ja.« Belle nickte, dankbar für Miras verständnisvolles Einlenken, und hob die Tasse an ihre Lippen. »Jung und egoistisch, aber ich habe alles in meiner Macht Stehende versucht, um es wiedergutzumachen. Ich hab ihn wahnsinnig geliebt und wollte ihn ganz für mich haben. Als ich begriff, dass das unmöglich war, trennte ich mich von ihm. Nach dem Motto: alles oder nichts. Douglas ist ein unnachgiebiger Mann, und ich blieb uneinsichtig.
    Sechs Monate lebten wir getrennt, und in dieser Zeit lernte er eine andere kennen. Das kann ich ihm nicht mal übel nehmen.«
    »Und diese andere wurde schwanger«, folgerte Eve.
    »Ja. Er hat nie versucht, es zu leugnen oder vor mir zu verheimlichen. Der Commander ist ein aufrichtiger Mensch.« Ihr Ton wurde hart. Dabei glitt ihr Blick zu Eve.
    »Weiß Hayes es?«
    »Was denken Sie? Selbstverständlich weiß er es. Douglas hätte sich nie um seine Verantwortung gedrückt. Er hat den Jungen und seine Mutter finanziell unterstützt. Wir einigten uns mit ihr darauf, dass sie das Kind aufziehen und die Vaterschaft geheim halten solle. Zumal kein Anlass bestand, die Sache an die große Glocke zu hängen. Das hätte Douglas’ Karriere nur geschadet und einen Schatten auf seinen untadeligen Ruf geworfen.«
    »Auf diese Weise haben Sie sein… kleines Malheur wiedergutgemacht.«
    »Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, nicht wahr, Lieutenant? Ist Ihnen so etwas noch nie passiert? Eine bedauerliche Indiskretion, wie sie einem im Leben durchaus unterlaufen kann?«
    »Ich hab jede Menge Fehler gemacht. Aber ein Kind - inzwischen ein Mann - hat vermutlich ein Problem damit, sich als kleines Malheur zu definieren. Oder als bedauerliche Indiskretion.«
    »Douglas war immer herzensgut und großzügig zu Bryson. Er hat ihm alles gegeben.« Alles, nur seinen Namen nicht, räsonierte Eve. Aber war das von so großer Bedeutung?
    »Hat er ihn zu den Morden angestiftet, Mrs Skinner? Oder ihn beauftragt, Roarke die Morde anzuhängen?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht. Allerdings ist Bryson… manchmal schießt er übers Ziel hinaus. In den vergangenen Monaten musste Douglas immer öfter auf ihn zurückgreifen, na ja, vielleicht hat er ihn in seiner Kindheit zu hart angepackt und die Messlatte zu hoch geschraubt.«
    »Meinen Sie, Hayes hatte das Gefühl, er müsste sich gegenüber seinem Vater beweisen?«
    »Ja. Bryson ist ein knallharter Typ, Lieutenant. Knallhart und kaltblütig. Das wird Ihnen nicht verborgen geblieben sein. Und Douglas ist schwer krank. Überdies zehren seine Stimmungsschwankungen, seine

Weitere Kostenlose Bücher