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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Obsessionen aus der Vergangenheit an ihm. Bei einem seiner Wutanfälle rutschte ihm heraus, dass er noch etwas zu erledigen habe, koste es, was es wolle. Dass der Arm der Justiz bisweilen nicht weit genug reichen würde, um die Scharte auszuwetzen. Mord müsste mit Mord gesühnt werden. Vor ein paar Monaten hörte ich, wie er mit Bryson über dieses Hotel sprach. Dass Roarke es auf den Knochen der geopferten Polizisten erbaut hätte. Dass er niemals ruhen würde, bis er Ihren Mann und sein Imperium vernichtet hätte. Und für den Fall, dass er vorher sterben sollte, fiele dieses Vermächtnis seinem Sohn zu.«
    »Nehmen Sie ihn fest.« Eve schnellte zu Darcia herum. »Instruieren Sie Ihre Leute, dass Sie Bryson Hayes festnehmen.«
    »Bin schon dabei«, antwortete Darcia, die hektisch auf ihrem Kommunikator herumtippte.
    »Er begreift es nicht.« Belle erhob sich bedächtig. »Oder er will es nicht begreifen. Douglas ist steif und fest davon überzeugt, Roarke müsse für die beiden Morde hier belangt werden und dass Sie mit ihm unter einer Decke stecken, Lieutenant. Er ist nicht mehr bei Verstand. Sein Gehirn stirbt einen langsamen, schleichenden Tod. Und das hier bringt ihn schlussendlich um. Haben Sie ein Herz… haben Sie Mitleid mit ihm.«
    Eve dachte an die Opfer und nicht zuletzt an den schwer gezeichneten Skinner. »Fragen Sie sich doch einmal, wie Ihr Mann an meiner Stelle reagieren würde, Mrs Skinner. Dr. Mira bleibt selbstverständlich bei Ihnen.«
    Gemeinsam mit Darcia verließ sie die Suite. Auf der Hälfte des Ganges meinte sie:
    »Versuchen Sie, ihn in einem unbeobachteten Moment aufzugreifen. Damit der Commander nichts merkt.«
    Darcia ließ den Aufzug kommen. »Sie sind ein brutal ausgefuchster Cop, meine Hochachtung, Dallas.«
    »Sofern Skinner ihm nicht explizit einen Mordauftrag erteilt hat, müssen wir ihn weder mit Hayes über einen Kamm scheren, noch braucht er zu erfahren, dass der gute Bryson in den Knast wandert. Verdammt noch mal, der Commander hat ohnehin nicht mehr lange zu leben«, zischte sie, als Darcia nichts erwiderte. »Sehen Sie irgendeinen Grund, warum wir ihn da mit hineinziehen und mithin fünfzig Jahre kompetente Polizeiarbeit ankratzen sollten?«
    »Nein.«
    »Ich kann auf eine weitere Unterredung mit Skinner drängen und ihn leidlich ablenken. In der Zwischenzeit kaufen Sie sich Hayes.«
    »Sie geben den Fall ab?«, erkundigte sich Darcia mit schockierter Stimme, als sie in den Aufzug stiegen.
    »Es war nie mein Fall.«
    »Von wegen. Aber ich übernehme selbstverständlich gern«, setzte Darcia aufgeräumt hinzu. »Wie sind Sie auf die Verwandtschaft zwischen Skinner und Hayes gestoßen?«
    »Dass Hayes sein Sohn ist? In dem Fall von damals wimmelt es nur so von Vätern. Haben Sie einen?«
    »Einen Vater? Hat nicht jeder einen?«
    »Wie man’s nimmt.« Sie trat aus dem Aufzug in die Eingangshalle. »Ich schnapp mir Peabody, inzwischen trommeln Sie Ihr Team zusammen.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Fünfzehn Minuten müssten eigentlich… Schau mal einer an, wer da sitzt und an der Hotelbar Hof hält.« Darcia blieb stehen. Ihr Blick schweifte über die Gruppe, die sich um zwei Tische scharte. »Skinner scheint sich wieder gefangen zu haben.«
    »Der Mann braucht sein Publikum. Das möbelt ihn vermutlich mehr auf als seine Pillen. Machen wir es doch folgendermaßen: Wir gehen hin, und ich entschuldige mich für die störende Unterbrechung seines Seminars. Lenke Skinner damit ab, lasse ihn schwafeln. Sie erklären Hayes, dass Sie noch kurz mit ihm über Weeks sprechen müssten. Dass Sie Skinner nicht mit Routinefragen und derartigem Blabla nerven mögen. Schaffen Sie es allein?«
    Darcia starrte sie fassungslos an. »Und Sie?«
    »Okay, bringen wir es hinter uns. Kurz und schmerzhaft.«
    Auf halbem Weg zur Bar erspähte Hayes sie. Spontan sprang er auf und gab Fersengeld.
    »Verdammt noch mal. Der Mann hat die Instinkte eines Cops. Sie gehen da lang«, kommandierte Eve, während sie auf die Menge zusteuerte. Sie setzte über das geschwungene Messinggeländer, das die Lounge von der Lobby trennte. Gäste kreischten, stoben zurück.
    Ein Tisch stürzte um, Glas zersplitterte. Indem erhaschte sie einen Blick auf Hayes, der durch eine Tür hinter der Bartheke glitt.
    Ungeachtet der heftigen Proteste von Barmixer und Bedienungen sprang sie auf den Tresen. Flaschen krachten zu Boden, unvermittelt stieg ihr das herbsüße Aroma edler Liköre in die Nase. Ihre Dienstwaffe

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