Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Sie, ihn lebend zu stellen, Dallas. Zumal er derjenige ist, der dringend Hilfe braucht und in psychiatrische Behandlung gehört.«
    »Bitte, gehen Sie jetzt«, schaltete Belle sich ein. »Er kann nicht mehr.«
    »Ich schicke Ihnen Dr. Mira.« Bei Eves Äußerung sackte Skinner in seinem Sessel zusammen. »Er ist ohnmächtig geworden.« Intuitiv lockerte Roarke Skinners Krawatte.
    »Ich kann den Puls kaum noch fühlen.«
    »Fassen Sie ihn bloß nicht an! Lassen Sie mich…« Belle stockte, da sie auf Roarkes Blick traf. Sie atmete tief durch. »Verzeihen Sie, ich habe überreagiert. Könnten Sie mir bitte helfen, ihn ins Schlafzimmer zu tragen? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Dr. Mira rufen könnten.«
    »Er ist körperlich schwer angeschlagen«, sann Eve laut, nachdem sie Skinner in den Schlafraum gebracht hatten. Mira war bei ihnen. »Vielleicht ist es besser für ihn, wenn er sich von der Weltbühne verabschiedet, bevor wir Hayes aufgreifen.«
    »Er war schon vorher sehr geschwächt«, korrigierte Roarke. »Aber jetzt hat er keinen Lebenswillen mehr.«
    »Mira bleibt bei ihm. Anders als Skinner tippt der Computer nicht darauf, dass Hayes ins Hotel zurückkehren wird. Ich bin da eher Skinners Auffassung. Hayes will mich, und er weiß, dass dem Commander nicht mehr viel Zeit bleibt. Demnach muss er schleunigst reagieren.« Sie spähte auf ihre Armbanduhr. »Mist, sieht aus, als müsste ich dieses blöde Seminar am Ende doch noch selber geben.«
    »Und dich zur Zielscheibe machen?«
    »Natürlich flankiert von einer Meute Wachhunde. Wir koordinieren deine Sicherheitsleute und die Angelos. Sollte er versuchen, einen Anschlag auf mich zu verüben, könnten wir ihn ruckzuck überwältigen.« Sie verließ Skinners Suite und kramte einen geliehenen Kommunikator aus der Jackentasche.
    Blitzartig zog sie ihre Waffe, als sie am Ende des Ganges unvermittelt Hayes entdeckte, der eben aus dem Treppenhaus kam.
    »Stehen bleiben!« Sie setzte ihm nach, da er herumschnellte und über die Stufen nach unten zu flüchten suchte. »Trommel das Sicherheitspersonal zusammen!«, brüllte Eve Roarke zu. »Damit sie seine Verfolgung aufnehmen!«
    Roarke schob sich vor ihr durch die Tür. Die Waffe, die er lässig im Anschlag hielt, war illegal erworben. »Nein, zu spät. Wir verfolgen ihn.«
    Jede Auflehnung wäre sinnlos gewesen. Also rannte sie neben ihrem Mann die Stufen hinunter. »Subjekt lokalisiert«, japste sie währenddessen in den Kommunikator. »Bewegt sich in südöstlichem Treppenhaus nach unten, befindet sich momentan zwischen einundzwanzigstem und zwanzigstem Stockwerk. Eile ist geboten. Verdächtiger ist vermutlich bewaffnet und gewaltbereit.«
    Sie klickte den Kommunikator aus, bevor sie Roarke zuraunte: »Töte ihn nicht. Feuer dieses Ding nur im äu ßersten Notfall ab, ja?«
    Eine Kugel traf auf das Geländer, kaum Zentimeter von ihnen entfernt. »Ist das ein Notfall?«, gab Roarke zurück.
    Kurz entschlossen beugte sich Eve über das Geländer, jagte einen Kugelhagel durch das Treppenhaus und verpasste den Stufen ein nettes Lochmuster. Völlig verblüfft versuchte Hayes zurückzuspringen, einen Satz zur Tür zu machen, aber er verlor in der Hast das Gleichgewicht und stürzte auf die rauchenden, fein perforierten Stufen.
    Mit beiden Händen ihre Waffe umklammert haltend, schob Darcia Angelo sich durch die Treppenhaustür.
    »Wie ich sehe, reißen Sie sich förmlich darum, meinen Fall zu übernehmen, was, Dallas?«
    »Nein, er gehört Ihnen.« Eve bückte sich nach der Waffe, die Hayes entglitten war.
    »Zwei Menschen tot. Wozu?«, fragte sie ihn. »War es das wert?«
    Er hatte Blut am Mund und sich an einem Bein verletzt. Während sich seine Augen in ihre brannten, tastete er nach dem roten Rinnsal an seinem Kinn. »Nein, ich hätte nicht so lange fackeln dürfen. Ich hätte Sie eiskalt über den Haufen schießen sollen und zusehen, wie der Bastard, mit dem Sie es schamlos treiben, mental zerbricht. Dann wäre es die Sache wert gewesen. Zu wissen, dass er mit dem qualvollen Andenken würde weiterleben müssen, das sein Vater ihm hinterließ. Und der Commander könnte in Frieden ruhen, in dem Bewusstsein, dass ich Gerechtigkeit für ihn erwirkte. Ich wollte ihm mehr geben.«
    »Haben Sie Weeks oder Vinter eine Chance gegeben?«, wollte Eve wissen. »Haben Sie ihnen erklärt, dass sie im Dienst der Sache sterben müssten?«
    »Ein Kommando erfordert keine Erklärung. Sie verehrten ihre Väter, genau wie ich meinen.

Weitere Kostenlose Bücher