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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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und effektiv gegraben und das nicht in die Tiefe, wie Harry gedacht hatte, sondern seitlich und geradewegs in Richtung der nächstliegenden Wand. Ein schmaler Durchschlupf deutete sich an, blieb jedoch aufgrund des fehlenden Lichts Großteils im Dunkeln verborgen und war damit für Harrys Augen nicht näher zu inspizieren. Wie auch immer es geschehen war, Ari Sklaaten hatte es geschafft. Er hatte einen Tunnel unter Harrys Haus ins Freie gegraben. Und für Harry gab es nicht den kleinsten Zweifel, dass er durch diese Öffnung hinaus gekrabbelt war.
    „Ari? Hey, Sklaaten!?“, zischte Harry erneut, glaubte gleichzeitig nicht an eine Rückmeldung und stieg selbst hinunter in das Loch. Er hockte sich hin und versuchte, etwas zu erkennen.
    Vergeblich.
    Einzig ein schmaler Lichtpunkt deutete darauf hin, dass es durch einen rund fünf Meter langen und sehr schmalen Tunnel nach draußen ging. Kurzzeitig fiel Harry in wortloses Staunen über das, was Ari binnen weniger Minuten geschafft hatte, dann entsann er sich der ölgetränkten Wände des Hauses und rang mit sich um das Für und Wider, Ari Sklaaten durch dessen geheimen Tunnel nach draußen zu folgen.
    Ich muss hier raus , dachte Harry. Sie wissen, dass ich hier bin. Sie werden mich finden.
    Eine innere Stimme widersprach.
    „Hast du dir angeschaut, wie eng und niedrig das alles ist? Da kommst du nie durch.“
    Was dann?
    „Wie wäre es mit der Tür. Da bist du ja immerhin reingekommen. Hierfür bist du jedenfalls deutlich zu fett.“
    Ich habe ein dummes Gefühl bei der Sache. Das Lampenöl hat jemand nicht nur spaßeshalber verteilt.
    „Papperlapapp! Nur, weil es bis hier hin der reinste Albtraum war, brauchst du nicht direkt paranoid zu werden. Vermutlich wollten Stojics Leute den Schuppen abbrennen und haben es sich dann anders überlegt. Jetzt mach dir nicht in die Hose und geh halt durch die Vordertür raus.“
    Und wieso ist Sklaaten dann hierdurch gekrochen? Was soll das alles?
    „Ach, der ist ein durchgeknallter Spinner. War klar, dass der uns am Ende hängen lässt. Vermutlich hat er sich nur bei dir angebiedert, damit er hier in Ruhe an das Zeug herankommen konnte, ohne dass du ihm dazwischenfunkst. Wenn du wirklich glaubst, er hätte den gesamten Tunnel in der letzten halben Stunde gegraben, bist du dämlicher als du aussiehst. Es liegt auf der Hand, was hier los ist. Sklaaten hat diesen beschissenen Tunnel vor Jahren von außen hier hereingegraben. Und immer, wenn er dich heimlich besucht hat, hat er ihn wieder schön versiegelt. Denk doch mal mit! Er hatte im Het Meeuwennest die Waffe bei sich, die du in der Kiste eingeschlossen hattest.“
    Damit lag die Stimme sogar richtig. Harry entsann sich des angesprochenen Augenblicks.
    „Vorhin musste er nur diesen und jenen Erdklumpen beiseite räumen, um ihn freizulegen. Dann hat er sich alles geschnappt und ist verduftet. Ganz einfach.“
    Es hätte damit ausgereicht, hätte es sich nicht um Harrys verkappte innere Stimme gehandelt. „Der hat herausgefunden, dass du ein Versager bist, Harry“, schob sie süffisant nach. „Ein Versager auf ganzer Linie. Es wird niemals anders …“
    Schluss damit! Schluss! Das glaube ich nicht. Er hat bestimmt …
    „ Glaub es oder nicht. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache oder siehst du hier irgendwo Stojics Zeug?“
    Harry suchte händeringend nach einem Gegenbeweis und … Hey was ist das? … schneller, als er es sich hätte wünschen können, fand er ihn.
    Die garstige Stimme antwortete nicht. Harry war nicht traurig darum. Er führte selten Selbstgespräche. Wenn er sie führte, dann versuchte seine innere Stimme, ihn ständig fertigzumachen. Das tat sie am liebsten, wenn die Situation ohnehin schon ausweglos genug war. Jetzt allerdings fehlte die Zeit, weiter über diese Belanglosigkeiten nachzudenken oder sich gar darüber aufzuregen. Es war wie es war und das würde sich nicht von heute auf morgen ändern. Zumal Harry keinen Cent darauf verwettet hätte, dass er morgen noch lebte.
    Schluss damit. Herrje! Halt deinen Kopf zusammen, Harry Romdahl .
    Mit Mühe gelang es ihm, nicht erneut abzuschweifen und sich auf das zu konzentrieren, was seine Augen in der dunklen Öffnung gesehen zu haben glaubten.
    Vielleicht ein en oder zwei Meter (möglicherweise drei) entfernt lag etwas.
    Harry hatte es zuerst für einen großen Erdklumpen gehalten, der diese Stelle zusätzlich verengte. Deshalb war es ihm zuerst nicht aufgefallen. Beim näheren Hinschauen sah der

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