Mond der Unsterblichkeit
Reaktion folgen würde. Klirrend fiel Gordon Macfarlanes Besteck auf den Teller. Sein G e sicht lief puterrot an.
„Dein Ururgroßvater hat die Brauerei aus dem Nichts aufgebaut und zu einem profitablen Unternehmen gemacht, auf das du stolz sein sol l test! Jeder Sohn der Macfarlanes trat mit Freude sein Erbe an, bis auf dich. Und weshalb? Weil du irgendwelchen Hirngespinsten nachhängst, die dir diese Moira ei n geredet hat!“
Amber zuckte zusammen, als sie Moiras Namen hörte. Gespannt wa r tete sie auf Aidans Antwort.
„Bitte lass Moira aus dem Spiel, Dad.“ Aidans Lippen bildeten eine schmale Linie und ein Schatten fiel über sein Gesicht.
„Aber ich habe recht! Sie hat dir das damals eingeredet. Und wegen ihr hast du auch mit dieser verdammten Bühnenausbildung b e gonnen.“ Gordon Macfarlane griff nach seinem Weinglas und stürzte den Inhalt hinunter. „Mein Sohn will, dass ich die Brennerei, die seit Generationen in der Hand unserer Familie liegt, von einem Fremden führen lasse, obwohl er weiß, wie es um mich steht. U n dankbar nenne ich so was. Er hält nichts von Familienehre.“
Gordon Macfarlane schnaubte und funkelte seinen Sohn an, der den Ausbruch seines Vaters schweigend hinnahm. Die Nähe Aidans, und letztendlich der u n gewohnte Weinkonsum e r hitzten Amber, und lösten ihre Zunge.
„Mr. Macfarlane, manchmal möchte man als Sohn oder Tochter nicht in die Fu ß stapfen der Eltern treten.“
„Stern, mir scheint, Sie haben auch einen Rebell in der Familie.“ Dann wandte sich Gordon Macfarlane an Amber. „Hier steht viel auf dem Spiel. Es geht um unser Unternehmen und die Familientradition, Miss Stern.“ Wütend blitzte es in seinen Augen auf, während seine Hand den Stiel des Römers umklammerte. Amber b e fürchtete fast, er würde das Glas nach ihr werfen.
Dad versuchte, die angespannte Situation am Tisch zu entschärfen. „Meine Tochter spricht ihre Gedanken offen aus. Sie wollte Ihnen b e stimmt nicht zu nahe treten. Aber sie verteidigt immer alles und jeden, eine von vielen Tugenden, die ich an ihr schätze.“
Amber lächelte ihren Vater dankbar an.
„Auch ich habe bereits ihre Hilfsbereitschaft kennengelernt. Sie hilft uns in der Theatergruppe aus“, warf Aidan ein.
Gordon Macfarlane zog eine verächtliche Grimasse.
Auch Mom schien vom Charme Aidans hingerissen zu sein. „Ja, ich habe schon davon gehört, Mr. Macfarlane. Oder darf ich A i dan zu Ihnen sagen?“
„Gern.“
Er hob sein Weinglas an und prostete Mom zu. Hoffentlich war das Thema Theater damit beendet. Amber kannte jedoch ihre Mutter gut genug, um zu b e fürchten, dass sie gerade erst in Fahrt kam.
„Wussten Sie, dass meine Amber die Rolle der Paula mit Bravour in London g e spielt hat? Die Zuschauer haben vor Begeisterung auf den Stühlen gestanden.“
Amber rollte mit den Augen. Warum musste Mom nur immer so übe r treiben? Niemand hatte auf dem Stuhl gestanden.
Aidan drehte sich zu ihr. Sie spürte, wie sie zu glühen begann. „Ach, das ist ja interessant. Warum hast du mir gar nichts davon erzählt, A m ber?“
„Ähm, ich wollte mich nicht wichtig machen.“
Aidan grinste, was ihn noch anziehender machte. „Du machst mich wirklich ne u gierig, Amber Stern. Ich kann es kaum erwarten, dich in der Rolle der Paula zu sehen, in der Szene am Ende des 2. Aktes. Da schlummern ja unentdeckte Talente unter uns.“
Sie hatte seine Anspielung auf die Liebesszene verstanden. Unter seinem b e gehrlichen Blick wurde ihr ganz heiß.
„Bei der Abschiedsszene im letzten Akt, wo Paula und Roger sich das letzte Mal küssen, sind alle vor Rührung in Tränen ausgebr o chen“, fuhr Mom fort.
„So, so. Ich bin sehr auf die morgige Probe gespannt.“
Für einen Moment glaubte sie, in seinem Blick Bewunderung zu lesen. Doch schon setzte er wieder die gleichmütig charmante Miene auf, die er allen schen k te.
„Dabei spielst du die Paula auch nicht gerade schlecht“, warf sie ein.
Aidan stutzte, und brach dann in ein schallendes Lachen aus.
Mom runzelte die Stirn und wollte zu einer Frage ansetzen, aber A i dans Vater sprach dazwischen.
„Können wir jetzt mal über was anderes reden, als diese verfluchte Kunst?“, polterte er los. Anscheinend mochte er es nicht, wenn er nicht im Mittelpunkt stand.
„Ja, natürlich, Mr. Macfarlane“, pflichtete Mom ihm bei. „Ke n nen Sie Father Rodney näher? Ich habe ihn gestern zufällig im Ort g e troffen.“
„Lassen Sie mich bloß mit diesem
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