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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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überrascht zu sein, Jenny zu sehen, wie Jenny es war, sie zu erblicken. Sie sagte, sie sei eine gescheckte Zentaurin oder so etwas, und sprach über Ulmen. Jenny erfuhr, daß eine Ulme ein Baum war, und wußte nicht, w a rum die Zentaurenstute meinte, sie sollte irgend etwas damit zu tun haben.
    Die Zentaurenstute befand sich auf der Suche nach ihrem verlorenen Fohlen, welches Chay hieß. Aber Jenny hatte nicht mehr erfahren, weil Sammy plötzlich wieder losgesprungen war und sie ihm folgen mußte. Sie hoffte, daß die Gegend nicht noch fremdartiger werden würde, weil sie schon jetzt nicht mehr sicher war, daß sie ihren Weg zurück finden konnte.
    Nun wurde Sammy langsamer. Ob er sich dem Ziel seiner Suche näherte? Vielleicht war es noch eine Feder, und sie könnte sie für ihn tragen und mit ihm zusammen nach Hause gehen. Nein, keine Feder, denn er suchte nie dasselbe zweimal hintereinander. Vielleicht eine…
    Jenny hielt erstaunt inne. Direkt vor ihnen stand ein kleiner, geflügelter Zentaur! Das mußte das Fohlen sein! Die Zentaurenstute hatte gesagt, daß sie nach ihm suchte, und Sammy hatte sich aufgemacht, um es zu finden – einfach so.
    Aber das arme Ding war nicht einfach fortgelaufen, man hatte es gefangengenommen. Eine Ranke war um seinen Nacken geschlungen, seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden, und seine Beine waren derart gefesselt, daß er kaum stehen konnte. Er flatterte hilflos mit seinen Flügeln und sah todunglücklich aus. Mehr brauchte Jenny nicht zu sehen, um zu wissen, daß sie Chay helfen mußte, zu seiner Mutter zurückzukehren.
    Aber das Fohlen war von bösartigen Kreaturen umgeben. Sie ähnelten Menschen und waren etwa von ihrer Größe, aber ihre Köpfe, Hände und Füße waren größer und knotig. Sie hatten ein finsteres Äußeres, und ihre bösen Blicke waren noch finsterer. Es waren drei, die offensichtlich das Fohlen bewachten. Sie taten ihm nichts, aber zweifellos würden sie es tun, wenn es einen ernsthaften Fluchtversuch machte.
    Jenny legte Sammy die Hand auf den Rücken. Er hatte zufrieden angehalten, weil er nun sein Ziel vor Augen hatte.
    »Wir müssen Chay von diesen miesen Burschen befreien«, flüsterte sie. »Ich könnte ihn losbinden, damit er fliehen kann, aber dann würden sie mich fesseln. Ich wünschte, ich hätte irgend etwas, um sie lange genug abzulenken!«
    Sammy lief los. »Nein!« flüsterte sie verzweifelt. »Ich habe nicht gemeint, daß du…« Aber natürlich war es zu spät, das war immer das Problem bei Sammy. Wann würde sie endlich lernen, nicht so sorglos zu reden, wenn er zuhörte?
    Nun gut, da war nichts mehr zu machen. Sie mußte ihm folgen, obwohl damit jede Aktion zur Befreiung des Fohlens verzögert wurde. Vielleicht war es kein allzugroßer Verlust, weil sie noch gar keine Idee hatte, wie sie es befreien konnte. Doch gerade jetzt konnte sie keine Ablenkung gebrauchen!
    Sammy führte sie zu einem Baum. Er hatte hellgrüne Blätter und leuchtendrote Beeren. Beeren? Nein, es waren Kirschen. Ein Kirschbaum. Aber sie war nicht in Stimmung, ausgerechnet jetzt zu essen.
    »Was ist in dich gefahren, hierher zu kommen, als ich sagte, ich brauchte etwas, um die bösen kleinen Männer abzulenken?« fragte sie den Kater, obwohl sie wußte, daß er nicht antworten konnte.
    Er stand einfach bei dem Baum und ignorierte ihn, jetzt, da er ihn gefunden hatte. Sein Vergnügen lag in der Suche; hatte er einmal gefunden, was er suchte, ignorierte er es normalerweise.
    Unsicher langte sie hinauf, um eine Kirsche zu pflücken. Sie war rund und rot, aber offensichtlich nicht reif, weil ihre Haut hart und nicht weich war. Sie nahm sie zwischen die Zähne, aber konnte sie nicht zerbeißen. Das Ding war wie ein hölzerner Ball!
    Sie langte nach einer anderen. Die war genauso hart. Das konnten keine echten Kirschen sein. Vielleicht gab es sie nur, um hungrige Leute an der Nase herumzuführen – und sie war hungrig, obwohl sie im Moment nichts essen wollte.
    Plötzlich reichte es ihr. Sie wollte sowieso nichts essen und selbst wenn, hätte sie mit diesen Kirschen nichts anfangen können! Sie schleuderte die zwei Kirschen soweit weg, wie sie konnte. Sie flogen in hohem Bogen hinter die Bäume und landeten auf dem Boden.
    Peng! Peng!
    Jenny staunte. Die beiden Kirschen waren nicht hochgesprungen oder gerollt, sie waren explodiert! Wo sie auf dem Boden aufgeschlagen waren, befanden sich jetzt zwei kleine Krater – Schmutz und Blätter lagen verstreut

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