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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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und plötzlich wurden Jenny und das Fohlen in die Luft gehoben.
    »Hiiilfe!« schrie Jenny völlig entsetzt auf.
    »Das ist ihr Zauberstab«, erklärte das Fohlen, »wir können nicht fliehen.«
    Das verdutzte sie so, daß sie sich sofort wieder beruhigte. »Du kannst ja sprechen!«
    »Na klar, ich bin schließlich schon fünf Jahre alt.«
    »Aber du siehst jünger als ein Jahr aus«, sagte sie, während sie ihn noch näher beäugte.
    »Wir Zentauren altern so schnell wie die Menschen – die geflügelten vielleicht etwas schneller wegen ihres Vogelerbes. Ich vermute, daß ich in deinem Alter bin, relativ gesehen.«
    »Drei Hände? Aber du bist noch nicht einmal zur Hälfte ausgewachsen!«
    »Hände?«
    Jenny zeigte dreimal hintereinander ihre gespreizten vier Finger. »Jeder Finger ein Jahr«, erläuterte sie.
    »Oh, das ist richtig. Du bist eine Elfe. Ich hatte dich mit einem richtigen Menschen verwechselt.« Dann, nach einer Pause: »Vierfingrige Hände?«
    Jenny blickte hinab. »Das ist interessant, wir müssen uns wirklich länger unterhalten. Aber jetzt müssen wir uns erst mal aus den Fängen dieser fiesen Frau befreien!«
    »Das ist die Kobolddame Godiva. Wir kommen solange nicht von ihr los, wie sie den magischen Zauberstab hat.«
    »Magischer Zauberstab?« Jenny verstand allmählich das Problem.
    Unten hörte Sammy zu und schlich sich an die Frau heran, wobei sein Schwanz unheilvoll zuckte.
    »Nein!« schrie Jenny von dem Gedanken erschreckt, was dem Kater geschehen würde, wenn er dieses wilde Wesen angreifen würde.
    »Sag nicht nein zu mir«, sagte Godiva. »Ich werde dich so lange schweben lassen, bis du mir sagst, was die Elfen damit zu tun haben. Wo steht deine Ulme?« Während sie sprach, senkte sie den Zauberstab, und Jenny und das Zentaurenjunge sanken herab, bis sie fast den Boden berühren konnten.
    »Ich weiß nicht das geringste über eine Ulme!« protestierte Jenny.
    Dann sprang Sammy. Er griff den Zauberstab mit seinem Maul und zog ihn der Frau aus der Hand.
    Jenny und das Fohlen fielen plötzlich auf den Boden.
    »Komm damit zurück!« stieß die Frau wütend hervor. Ihr langes Haar wirbelte um ihren Körper herum, während sie sich drehte.
    Sammy hatte den Zauberstab geschnappt, nachdem Jenny ihn erwähnt hatte, und nun konnte die Koboldfrau ihn nicht mehr gegen sie anwenden!
    »Finde einen sicheren Ort!« rief Jenny dem Kater zu. »Lauf! Folge dem Kater!« wies sie das Fohlen an.
    Der kleine Zentaur bewegte sich schneller als vorher, und die letzten Bänder fielen von seinen Fesseln. Er trabte los. Jenny rannte an seiner Seite, ihre Augen unverwandt auf Sammy gerichtet. Es würde ihnen nicht viel nützen, wenn Sammy einen sicheren Ort fand, sie ihn aber aus den Augen verloren!
    Jetzt kehrten die männlichen Kobolde zurück. »Gimpel! Idiot! Schwachkopf!« schrie die Frau. »Fangt sie! Holt den Zauberstab zurück!«
    Aber der Kater lief hurtig, und der Zentaur gewann an Geschwindigkeit. Sie verschafften sich einen Vorsprung, bevor sich die Kobolde einigen konnten.
    Sammy, der etwas Neues finden sollte, vergaß den Zauberstab. Er fiel ihm aus dem Maul. Jenny sah es und fing ihn auf. »Vielleicht kann sie das stoppen!« sagte sie, während sie sich herumdrehte und ihn in Richtung der Kobolde schwenkte.
    Nichts geschah. »Du kannst ihn nicht benutzen«, erklärte der Zentaur. »Er ist auf Dame Godiva abgestimmt und wird für niemand anderen arbeiten.«
    »Nun gut, ich werde ihn trotzdem behalten, damit sie ihn nicht gegen uns verwenden kann«, sagte Jenny und rannte weiter. Sie brachen durch immer neues Dickicht und rannten so schnell sie konnten. Aber die Kobolde blieben ihnen auf den Fersen. Jedesmal, wenn die fiesen Männer langsamer wurden, schrie die fiese Frau sie an und trieb sie wieder zu höherer Geschwindigkeit.
    Jenny keuchte. Sie war es gewohnt, viel herumzuwandern und hinter Sammy herzulaufen, aber dies war eine kopflose Flucht, und sie war schon von der vorangegangenen Jagd erschöpft. Viel länger konnte sie das nicht aushalten!
    Dann erreichten sie einen Fluß. Es war nicht unbedingt der größte Fluß, von dem Jenny gehört hatte, aber es war auch nicht gerade der kleinste. Er war ganz schön breit. Sie konnte schwimmen, aber sie war sich nicht sicher, was das Fohlen betraf, und sie war so erschöpft, daß sie es wirklich nicht versuchen wollte.
    Aber Sammy lief zu einem Floß aus bearbeiteten Stämmen, welches am Ufer befestigt war. Was für ein Segen!
    Sammy sprang auf das

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