Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
herum.
    Verwundert schaute sie den Baum an. Explodierende Kirschen? Und sie hatte versucht, in eine hineinzubeißen! Stell dir vor, sie wäre explodiert, als…
    Dann machte es in ihrem Kopf ›klick‹. Sammy hatte sie hierhergeführt, und vielleicht war dies der Grund. Was würde geschehen, wenn sie eine Kirsche nach diesen fiesen Männern warf?
    Jenny lächelte. Sie hielt sich selbst nicht für einen bösen Menschen, aber sie stellte sich vor, daß sie vielleicht für eine kurze Zeit bösartig sein konnte, wenn sie es nur versuchte.
    Sie sammelte einige Kirschen und verstaute sie vorsichtig – sehr vorsichtig! – in ihren Taschen. Außerdem behielt sie zwei in den Händen. Dann ging sie behutsam dorthin zurück, wo sie diese fiesen Männer gesehen hatte. Sie hoffte, daß sie die beiden Explosionen nicht gehört hatten. Möglich wäre es, denn der Kirschbaum war eine ganze Strecke entfernt.
    Sie hatte Glück: Sie fand die Gruppe noch genauso vor, wie sie sie verlassen hatte. Die fiesen Männer schienen auf irgend etwas zu warten, und natürlich konnte das Fohlen nichts tun.
    Nun mußte sie sorgfältig planen. Sie mußte die Männer vertreiben, dann hinunterlaufen und das Fohlen losbinden, damit es wegrennen konnte. Da seine Mutter mit ihr gesprochen hatte, konnte es das wohl auch. Sie würde ihm erzählen, was sie vorhatte. Mit etwas Glück würde es verschwunden sein, bevor die fiesen Männer mitbekamen, was geschah.
    Jenny fürchtete sich, aber das konnte sie nicht aufhalten. Sie mußte jetzt das Fohlen befreien!
    Sie faßte Mut, biß die Zähne zusammen und schleuderte eine Kirschbombe hinunter auf die Männer. Sie hatte einen wirklich guten Wurf, und außerdem konnte sie sehen, wo sie hinwarf. Sie zielte so, daß die Kirsche niemanden wirklich treffen würde, sondern nur in der Nähe aufschlug.
    Es funktionierte ausgezeichnet. Die Bombe explodierte genau hinter einem der fiesen Männer. Er sprang kerzengerade hoch, und seine Stummelbeine rannten los, noch während er sich in der Luft befand. Er dachte, jemand würde ihn angreifen – und das dachten alle.
    Jenny warf noch eine Bombe. Diese detonierte hinter einem anderen Mann, und er rannte genauso los. Es machte ihr soviel Spaß, dabei zuzuschauen! Das Fohlen war auch aufgeschreckt, konnte aber wegen der Fußfesseln nicht losrennen. Deswegen stand es nur da und sah verängstigt aus.
    Jenny klaubte eine Bombe aus ihrer Tasche und warf sie dem dritten fiesen Mann hinterher. Er war schon dabei wegzurennen, aber das ließ ihn noch schneller werden. Einen Moment später waren alle drei verschwunden.
    Jenny lief hinunter zu dem Fohlen. »Fürchte dich nicht, Chay!« rief sie. »Ich bin gekommen, um dir zu helfen!« Natürlich fürchtete es sich, aber vielleicht minderte das seine Angst.
    Außer Atem erreichte sie es. »Laß mich deine Hände losbinden!« keuchte sie. »Ich weiß nicht, wieviel Zeit wir haben!«
    Sie fummelte an dem Knoten herum, aber er war sehr fest. Sie kannte sich mit Knoten gut aus, aber Knoten waren gezierte Dinge, und es war einfach nicht möglich, sie anzutreiben. Langsam löste er sich.
    Aber das waren nur die Hände. Sie mußte noch die Beinfesseln lösen. »Oh, ich wünschte, ich hätte ein Messer, um sie durchzuschneiden!« rief sie, während sie mit dem zweiten gezierten Knoten kämpfte.
    Sammy schoß los. Aber kurz darauf hielt er an, weil ihn irgend etwas auf dem Boden interessierte. Jenny sah nach. Es war ein Messer, welches einer der fliehenden Männer fallengelassen hatte! Sie eilte hinüber, um es aufzuheben und benutzte es, um zuerst die eine Fußfessel durchzuschneiden und dann die andere.
    Aber dann drehte sich einer der fiesen Männer um. »Was ist das?« schrie er.
    Nein, es war kein fieser Mann; die Stimme war zu hoch. Es war eine fiese Frau! Sie war bedeutend hübscher als die Männer, mit einem wesentlich kleineren Kopf und kleineren Händen und Füßen, aber wahrscheinlich vom gleichen Stamm. »Lauf, Chay!« schrie Jenny.
    Der kleine Zentaur machte einen unsicheren Schritt. Es war für ihn schwierig, sich schnell zu bewegen, nachdem er so lange gefesselt gewesen war.
    »Ich werde dir helfen!« ermutigte ihn Jenny. Sie legte ihre Arme um seinen Körper, wo er vom Fohlen zum Jungen überging, versuchte ihn aufzurichten und drängte ihn vorwärts.
    »Eine Elfe!« rief die fiese Frau aus und wirbelte ihre langen dunklen Locken in einer unsinnigen Weise umher. »Dem werden wir ein Ende machen!« Sie schwang einen Schwengel,

Weitere Kostenlose Bücher