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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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verletzt hatte.
    »Ich sehe sie!« keuchte er und zitterte.
    »Siehst was?« fragte sie völlig verwirrt. Sein ganzer Körper schüttelte sich.
    »Ich sehe die Flecken!«
    Electra drehte ihren Kopf und sah dorthin, wohin er blickte. Da waren sie: Drei Flecken schwebten genau über ihren Körpern…
    Die Flecken hielten an, um sich zu orientieren, reihten sich hintereinander auf und verschwanden durch die Wand zum Storch.
    »Wir haben es geschafft!« rief Electra aus. »Wir sind zur Ellipse vorgedrungen!« Sie hatte sich entschlossen, es richtig zu machen, und sie hatten es getan.
    Dolph küßte sie und entspannte sich. Dann legte er sich zurück und schloß die Augen. »Oh! Nada, ich werde dich immer lieben…« flüsterte er.
    Electra spürte, wie ihre wilden Hoffnungen zusammenbrachen. Ihre schönsten Träume verschwanden wie die Dämonin im Rauch. Ihr Herz begann zu bluten.

16
DOLPHS DURCHRINGEN
    Später lag Dolph still an ihrer Seite. Seine Gedanken wirbelten wie verrückt, und sein Herz raste. Er hatte heute nicht nur geheiratet, sondern auch gelernt, wie man dem Storch einen kleinen Wink gab, und dabei eine vollkommen neue Electra kennengelernt. Drei schockierende Ereignisse hatten ihn aus seiner Gleichgültigkeit gerissen: Sie in ihrem zauberhaften Hochzeitskleid zu sehen, ein Wesen von unvorstellbarer Lieblichkeit; sie in ihrem Höschen zu sehen, eine Erfahrung, die ihn auf eine andere, seltsame, aber auch wunderbare Weise erregt hatte; und schließlich sie zu küssen und zu seinem größten Erstaunen festzustellen, daß ihn ihre Küsse mindestens ebenso erbeben ließen, wie es bisher nur bei Nada der Fall gewesen war. Nach diesen Entdeckungen schien ihm die Vorstellung, mit ihr zusammen den Storch herbeizurufen, direkt interessant und längst nicht mehr nur eine lästige Pflicht zu sein. Daraus hatte sich wiederum eine andere schwere Aufgabe ergeben, die zu bewältigen er nie zuvor in Betracht gezogen hatte. Wie sollte er das bewerkstelligen?
    Oh! Nada, ich werde dich ewig lieben!
    Als er jedoch genauer darüber nachdachte, fiel die Entscheidung. Er wußte, so war es richtig.
    Zufrieden schlief er ein.
     
    Am anderen Morgen wachte er auf und küßte Electra, aber irgendwie reagierte sie merklich zurückhaltend. Wahrscheinlich hatte ihre Kissenschlacht sie doch etwas erschöpft. Er überlegte, ob er ihr erzählen sollte, worüber er nachgedacht hatte, fürchtete aber, sie könnte ihm widersprechen und ließ es bleiben. Sie würde sowieso alles noch früh genug erfahren.
    Sie kleideten sich an. Dolph zog seinen guten Anzug an, da er nichts anderes hatte. Electra schlüpfte nacheinander in ihr makelloses, seidiges Höschen, ihren bezaubernden Büstenhalter und schließlich in ihre einfache, unauffällige Alltagskleidung. Das traumhafte Hochzeitskleid ließ sie im Schrank hängen. Wahrhaftig, sie hatte dafür keine Verwendung mehr, aber er fand es schade, daß er sie nun nicht mehr darin sehen würde. Doch selbst in ihrer schlichten Aufmachung blieb sie ein wunderbares Mädchen. Sechs Jahre hatte er gebraucht, um das zu erkennen. Aber er würde es von nun an wieder vergessen.
    Electra half ihm, seine Knöpfe in Ordnung zu bringen, kämmte ihm das Haar und bürstete den Staub aus seinen Schuhen. »Du siehst eigentlich recht gut aus, Dolph«, sagte sie traurig.
    Stimmte etwas nicht? »Lectra, ich…«
    Sie zwang sich zu einem kleinen Lächeln. »Es ist alles in Ordnung, Dolph. Ich weiß, was ich zu tun habe.«
    Er beschloß, daß er die Frauen einfach nicht verstand. »Wir sollten zusehen, daß wir zu einem Frühstück kommen.«
    Sie gingen nach draußen zum Hauptpavillon. Es gab einige ausgesuchte Früchte und Teigwaren, die schon jemand vorsorglich aufgedeckt hatte. Dolph nahm sich ein knuspriges, gefülltes Hörnchen.
    Electra ging hinüber zu einem anderen Tisch, auf dem zwei Phiolen standen, die mit Zaubertränken gefüllt waren. Sie griff nach dem Fläschchen, das das Gegenmittel enthielt.
    »Warte, Lectra!« rief er. Aber es war schon zu spät. Sie stürzte den Inhalt des Fläschchens in einem einzigen Schluck hinunter.
    Er ging auf sie zu. »Lectra, ich wollte nicht, daß du…«
    »Ist schon gut, Dolph«, sagte sie. »Meine Liebe wäre dir jetzt doch nur im Weg.«
    »Aber…«
    »Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich mich jetzt hinsetzen. Ich glaube, ich habe Kopfschmerzen.«
    »Nun sicher, natürlich. Aber…«
    Sie war bereits im Begriff fortzugehen. Hilflos kaute er an seinem Hörnchen. Jedes Mal,

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