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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wasser und leerten sie in den Topf. Das Ding sah groß genug aus, um ein Elfenmädchen und einen kleinen Zentaur aufzunehmen.
    »Ich glaube, wir können es auch so erraten«, sagte Jenny und spürte trotz der Hitze des Feuers ein Frösteln. Sie wollte schreien und davonrennen, wußte aber, daß es nutzlos war. So blieb sie einfach sitzen.
    »Kannst du deine Fesseln selbst lösen?« erkundigte sich Che.
    Jenny untersuchte den Strick, der ihre Hände auf den Rücken band. »Nein. Die machen gute Knoten.«
    »Vielleicht kann ich dich befreien«, sagte er, »wenn du deine Hände dorthin bringst, wo ich sie erreichen kann.«
    »Wofür soll das gut sein? Wir sind vollständig von Kobolden umringt, und ich bin sowieso zu müde, um noch schnell laufen zu können.«
    »Wenn ich deine Hände losbinden kann, kannst du das Seil von deinem Hals lösen. Dann werde ich dir einen Klaps mit meinem Schweif geben, der dich leicht genug macht, so daß du schweben kannst. Dann kannst du losspringen und von hier wegsegeln.«
    Jenny bemerkte, daß ihr Gewicht nach und nach zurückgekehrt war, nachdem er sie auf dem Floß leicht gemacht hatte. Dies war einer der Gründe dafür, daß sie jetzt so müde war; es war ihr Gewicht. Die Leichtigkeit hatte es ihr ermöglicht, weitaus schneller und weiter zu gehen, als sie es sonst gekonnt hätte. Das gleiche mußte für Che gegolten haben.
    Seine Magie zeigte sich den Kobolden nicht, aber sie hatte sie beide davor bewahrt, die ganze Strecke grausam aufgezerrt zu werden.
    Sie hatte noch Fragen. »Was ist dann mit dir? Wenn ich mich selbst befreien könnte, kann ich dich auch befreien. Aber du hast gesagt, daß du noch nicht fliegen kannst.«
    »Stimmt. Du solltest den Ast eines Baums erreichen und dich hinauf- und weiterschwingen können und ihnen entkommen. Aber ich wäre unerträglich schwerfällig, und mein Körper würde sich in den Ästen verfangen, so daß sie mich bald wieder ergreifen würden. Deshalb muß ich hierbleiben.«
    »Aber ich kann nicht ohne dich gehen!« protestierte sie. »Sie werden dich kochen!«
    »Ja, das wollen sie. Aber zumindest du wirst frei sein. Wenn einer flüchtet, ist das immer noch besser als keiner.«
    »Aber ich kenne mich hier gar nicht aus«, sagte sie. »Ich weiß noch nicht einmal, wo Sammy ist!«
    »Sicher wird er Hilfe finden, und wenn du dich lange genug von den Kobolden fernhalten kannst, wird dich die Hilfe auch erreichen.«
    Das schien vernünftig zu sein. Außerdem wurde ihr klar, daß sie, wenn sie frei käme, vielleicht in der Lage wäre, auch ihn zu befreien. Vielleicht gab es in der Nähe einen weiteren Kirschbombenbaum. »Gut, wir können es versuchen. Vielleicht können wir beide fliehen.«
    Sie drehte sich herum und brachte ihre Hände nach hinten, dann griff er nach unten, um an dem Knoten zu arbeiten. Doch im nächsten Moment ließ er wieder davon ab. »Ich hätte es wissen sollen, es ist ein Zauberknoten. Nur die Kobolde können ihn lösen.«
    Nachdem, was sie hier gesehen hatten, bezweifelte Jenny das nicht. Irgendwie war sie nicht sonderlich überrascht. Die Kobolde schenkten ihren beiden Gefangenen keinerlei Aufmerksamkeit, was bedeutete, daß sie entweder ziemlich dumm oder ziemlich selbstsicher waren. Es schien aber, daß sie nicht gerade dumm waren.
    Der Koboldhäuptling kam zu ihnen herübergestampft.
    »Soso, was haben wir denn hier?« fragte er so, als ob er überrascht war, sie zu sehen. »Einen komischen, kleinen Zentaur und ein komisches, kleines Elfentrampel. Hahaha! Nun, ich bin der Koboldhäuptling Grotesk, und ich will euch verraten, welche Art von Belustigung wir mit euch vorhaben.«
    Jenny konnte nicht anders, als nach dem riesigen Topf auf dem Feuer zu sehen. »Wir wissen schon, danke sehr«, sagte sie abweisend.
    »Oh, das ist nicht für euch beide«, sagte der Häuptling.
    Jenny wurde wieder munter. »Wirklich?«
    »Nicht diese Woche. Würdest du uns etwa unser Vergnügen mißgönnen? Wir müssen dich erst baden.«
    Es stimmte, daß Jenny im Moment reichlich schmutzig war, aber irgendwie traute sie der Sache nicht. »Das kann ruhig warten, danke.«
    »Da bin ich sicher! Hahaha!«
    Jenny konnte nicht erkennen, was Grotesk Kobold daran so komisch fand, aber sie entschloß sich, lieber nicht danach zu fragen. Sie konnte den Koboldhäuptling wirklich nicht gut leiden.
    »Ich nehme an, daß wir eure Art von Vergnügung nicht mögen werden«, sagte Che.
    Jenny war schon selbst zu dieser Überzeugung gekommen, hatte es aber

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