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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwiderte Godiva. »Inzwischen werden wir ihn zähmen, so daß er für Gwendolyn keine Gefahr darstellt. Auf solch einem Roß sollte sie, wenn sie einmal erwachsen ist, in der Lage sein, das zu erreichen, was ich für sie erhoffe, und unsere Tradition wird sich damit fortsetzen. Unglücklicherweise funktionierte unser Tunnelzauber nicht richtig. Als wir wieder auftauchten, befanden wir uns nicht auf dem Koboldberg, sondern auf der falschen Seite der Elemente. Damit fing unser Problem an.«
    »Murphys Fluch!« rief Electra. »Er ließ den Anschlag scheitern!«
    »So war es also feindliche Magie«, begriff Godiva. »Ich habe es beinahe angenommen. Meiner Ansicht nach bedeuten wir auf keinen Fall eine Gefahr für das Fohlen. Er wird gut behandelt werden, und meine Tochter wird ihm ein so guter Kamerad sein, wie nur möglich. Aber wir wußten, daß wir hier, in dieser feindlichen Gegend, Ärger mit den Kobolden der Goldenen Horde bekommen würden. Deshalb beeilten wir uns, nach Norden zu kommen, um ihnen auszuweichen. Wir hofften, eine Furt durch den Fluß zu finden, die Elemente zu umgehen und von Norden zum Koboldberg zurückzukehren. Aber plötzlich erschien diese unbekannte Elfe, narrte meine Männer mit Kirschbomben und stahl uns das Fohlen. Natürlich verfolgten wir sie, aber sie flohen mit einem Floß auf den Fluß, und wir konnten sie nicht erreichen. Verstehst du, uns war es wichtig, daß dem Fohlen kein Leid geschah. Das schränkte unsere Möglichkeiten ein. Aber dann bekamen die Kobolde der Horde Wind davon, daß das Fohlen hier war, und rückten auf den Fluß zu. Wir mußten uns zurückziehen, denn sie sind Hunderte und wir nur vier. Der Zauberstab kann bei einem solchen Kräfteverhältnis nichts ausrichten. Das ist die gegenwärtige Lage. Wir müssen das Fohlen aus den Händen der Horde vor dem sicheren Tod retten, aber uns fehlt die Stärke zum Angriff. Nur wenn ich den Zauberstab in der Nacht benutzen kann, um das Fohlen wegschweben zu lassen, können wir es schaffen.«
    Nada nickte ernüchtert. Nun ergaben die Teile ein vollständiges Bild! Sie konnte Godivas Entführung des Fohlens nicht billigen, aber sie mußte ihren Motiven Glauben schenken. Wenn Che starb, war das ein Verlust für Godiva, genau wie sie selbst einen Zentaurenfreund verloren.
    »Aber das Elfenmädchen!« fragte Electra. »Wer ist sie? Warum kam sie hierher? Wo ist sie jetzt?«
    »Anscheinend ist sie mit dem Fohlen befreundet«, antwortete Godiva. »Sie ist eine Fremde, mit seltsamen spitzen Ohren, fehlenden Fingern und doppelt so groß wie die Elfen, die wir kennen. Die Horde nahm sie gefangen, und es sieht so aus, als würde ihr keine bessere Behandlung widerfahren als dem Fohlen. Ich befürchte, daß sie ebenfalls im Kochtopf endet. Sie ist noch ein Kind, und das Sonderbarste daran ist, daß sie so weit von ihrer Ulme entfernt keinen Anschein von Schwäche zeigt.«
    »Aber alle Elfen sind doch an ihre Ulme gebunden!« wunderte sich Nada.
    »Wie ich schon sagte, sie ist sehr fremdartig. Ich habe sie nie zuvor gesehen. Sie trägt eine Brille und ist in Gesellschaft eines sonderbaren kleinen Tieres aus der Familie der Katzen.«
    »Die Zentaurin Chex muß sie an einem entfernten Berg gefunden und als Spielkameradin für Che mitgebracht haben«, vermutete Electra. »Sie muß dir gefolgt sein, als du Che entführt hast, und hat dann versucht ihn zu retten.« Sie runzelte die Stirn. »Aber es ist seltsam, Chex hat mir nie etwas davon erzählt. Ich habe oft mit Che gespielt, und es war niemals eine Elfe dort.«
    »Wir sind alle verwundert«, sagte Godiva. »Aber da siehst du es. Ich meine, wir sollten uns zusammentun und versuchen, das Fohlen vor der Horde zu retten. Später können wir unsere Meinungsverschiedenheit über die Verwendung des Fohlens klären.«
    Nada überlegte, denn sie war nicht ganz zufrieden mit dieser Lösung. Sie glaubte Kobolden aus einem sehr wichtigen Grund nicht: Sie waren nicht vertrauenswürdig. Es war richtig, daß Godiva Che nichts antun wollte, aber in dem Augenblick, da sie ihn befreit hatten, würde sie sicher versuchen, ihn zum Koboldberg zu zaubern. Dennoch war es sehr unwahrscheinlich, daß eine einzige Naga und ein Mädchen Che ohne weitere Unterstützung retten konnten.
    »Wir haben eine Pfeife, mit der wir andere Suchgruppen herbeirufen können«, bemerkte sie. »Vielleicht…«
    »Die Kobolde sind nicht taub«, stellte Godiva klar. »Wenn sie glauben, daß noch mehr Leute kommen, werden sie einfach

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