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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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großen Wand, in der eine Nische war. Als sie diese betraten, befanden sie sich plötzlich an einem anderen Fluß, an dessen Ufern überall Kekse wuchsen.
    »Wie sollen wir jetzt den richtigen Weg finden?« fragte Electra enttäuscht. »Es gibt so viele!«
    Nada war genauso sprachlos. Sie drehte sich zu der Stelle um, wo der letzte Keks verschwunden war. Möglicherweise lag hier ein Mißverständnis vor. Aber dort war nichts außer dem Guckloch in einem riesigen Kürbis. Sie wandte den Blick gerade noch rechtzeitig ab, bevor sie davon gefangen werden konnte.
    Dann zog sie die Schlußfolgerung: »Electra! Wir sind aus dem Kürbis raus! Das ist der An-den-Keks-Fluß – der echte!«
    »Oh!« rief Electra aufgeregt. »Nun können wir Che retten!«
    »Zuerst einmal müssen wir ihn finden«, erinnerte Nada sie. »Und wir müssen uns vor den Kobolden in acht nehmen. Es ist besser, wenn wir sie überraschen, als daß wir von ihnen überrascht werden.«
    Für einen Augenblick überkam Electra die Ernsthaftigkeit. »Ja, ich kann nur einen von ihnen schocken. Wir werden deine Fangzähne brauchen.«
    »Ich kann auch nur einen auf einmal beißen. Es wäre besser, wenn wir sie fänden und dann die Pfeife benützten, um die anderen herbeizurufen.«
    »Aber werden dann die Kobolde die Pfeife nicht auch hören?«
    »O weh! Das hatte ich vergessen! Wir können es nicht wagen, die Kobolde zu alarmieren, denn sie könnten dann das Fohlen sofort in ihren Kochtopf werfen.«
    »Vielleicht mit Glühbirnen«, schlug Electra vor. »Es ist schon ziemlich dunkel, und man müßte sie eigentlich sehen können. Wenn die Kobolde nicht erkennen, um was es sich handelt…«
    »Ja, das ist prima. Doch nun sollten wir lieber weiterziehen, denn es ist klar, daß sich Che hier nicht mehr befindet. Die Kobolde müssen ihn zu ihrem Lager geschleppt haben.«
    »Kannst du in deiner Schlangengestalt ihre Spur wittern?«
    »Das müßte ich schaffen.« Nada nahm ihre volle Schlangengestalt an und prüfte züngelnd die Luft. Sofort konnte sie Ches Witterung ausmachen – aber auch die Witterung vieler Kobolde und von etwas anderem. Es war beinahe wie von einer Elfe, aber nicht ganz. Sie glaubte nicht, daß sie so ein Wesen schon einmal gewittert hatte.
    Sie nahm wieder ihre Nagagestalt an. »Gibt es hier in der Nähe einen Ulmenhain der Elfen?« fragte sie.
    »Ich glaube, das könnte sein«, antwortete Electra, »denn wir wissen gar nicht genau, wo wir sind. Aber die Elfen würden kein Zentaurenfohlen entführen!«
    »Hier ist zumindest die Witterung einer Elfe«, stellte Naga fest. »Aber es ist kein Ulmengeruch dabei. Es ist fast so, als ob diese Elfe keine eigene Ulme hätte.«
    »Aber das ist unmöglich! Alle Elfen leben in ihren Ulmenhainen, und sie werden unendlich schwach, wenn sie sich zu weit davon entfernen. Wenn eine umherirrt, bringen ihre Gefährten sie zurück. Elfen lassen einander nicht im Stich.«
    »Ja. Deswegen ist es ja gerade so seltsam. Ein merkwürdiger Elfengeruch und keine Ulme in der Nähe. Ich muß irgend etwas falsch deuten.« Nada kehrte in ihre Schlangenform zurück und forschte weiter.
    Bald glitt sie wieder auf der Spur der Kobolde voran. Die kleinen, fiesen Männer hatten nicht einmal versucht sie zu verwischen. Sie waren einfach auf eine ihrer alten Fährten eingeschwenkt und folgten ihr nun weiter. Die Witterung des Zentauren mischte sich weiter mit jener der merkwürdigen Elfe. Es schien beinahe so, als seien beide Gefangene.
    Electra berührte den Rücken ihrer Freundin mit der Hand. »Ich kann etwas erkennen«, flüsterte sie.
    Nada hob den Kopf und schaute sich um. Vorher hatte sie ihren Kopf tief gehalten, um die Spur zu verfolgen. Seitlich von ihnen war ein schwaches Leuchten zu erkennen.
    Sie nahm wieder ihren menschlichen Kopf an. »Dort muß das Lager der Kobolde sein! Komm, wir schleichen uns an.«
    Das taten sie und bewegten sich dabei sehr leise. Nada hatte in ihrer Schlangenform keine Schwierigkeiten damit, aber Electra mußte sich mit ihrem menschlichen Körper sehr langsam bewegen.
    Sie erreichten den Rand einer kleinen Dschungellichtung. Dort sahen sie vier Kobolde und ein geschickt gedämpftes Feuer. Neben dem Feuer stand ein kleines Zelt. Nada erkannte, daß Che gefesselt im Zelt liegen mußte. Würde sie in der Lage sein, sich von hinten leise hineinzuschleichen und ihn loszubinden, ohne daß die Kobolde dies bemerkten? Das wäre einen Versuch wert.
    Sie nahm ihre Nagagestalt an. »Ich gehe in das Zelt«,

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