Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
Mein Vater war Vizepräsident einer der großen internationalen Ketten. Wir haben auf der ganzen Welt gelebt. Später bin ich in seine Fußstapfen getreten. Aber ich war nicht dafür geschaffen, in einem Riesenbetrieb zu arbeiten, also habe ich mich selbstständig gemacht.“
„Ist Ihre Frau genauso zufrieden mit dem Inselleben?“, fragte Kate. Sie hätte sich selbst einen Tritt geben können, aber plötzlich musste sie einfach wissen, ob er verheiratet war.
Jasons Lächeln verschwand. „Meine Frau ist vor fünf Jahren gestorben. Ja, sie hat das Leben hier geliebt. Aber sie wäre überall glücklich gewesen, solange sie mit mir und David zusammen war. Gabriella war diese Art von Frau.“
„Ich verstehe.“ Kate wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Jason war offensichtlich mit einem Ausbund an weiblicher Tugend verheiratet gewesen, und jetzt war er allein. „Es tut mir leid.“
„Danke, aber machen Sie sich keine Sorgen deswegen. Fünf Jahre sind eine lange Zeit. David erinnert sich gar nicht mehr an sie, und ich habe mich damit abgefunden.“
Kate tat es wirklich leid, dass sie in den privaten Bereich dieses Mannes eingedrungen war. Instinktiv suchte sie nach einem anderen Gesprächsthema. „Ich bin vorhin Ihrem Sohn begegnet. Ein netter Junge.“
Man konnte Jason den väterlichen Stolz ansehen. „Ja, er ist ein feiner Kerl. Haben Sie selbst Kinder?“
Kate kämpfte einen Moment mit sich. „Nein. Mein Mann und ich haben einige Male davon gesprochen, aber er war nicht gerade begeistert von dem Gedanken. Er sagte immer, wir sollten warten, und dann war er eines Tages weg.“ Sie verzog das Gesicht. „Werden Sie alle meine Bananenchips essen?“
Jason stellte überrascht fest, welch eine Verheerung er auf dem Teller angerichtet hatte. „Es tut mir leid. Schon wieder. Ich scheine das heute Abend oft zu sagen. Möchten Sie noch mehr? Auf Kosten des Hauses?“
„Nein, danke. Ich werde langsam satt.“ Kate fühlte sich erleichtert, dass die intime Stimmung zerstört war. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, werde ich gehen.“ Sie griff nach ihrer Tasche.
„Schauen Sie, wenn Sie meinetwegen davonlaufen ..." „Tue ich nicht. Ich will nur einen Spaziergang durch den Hotelgarten machen. Man erwartet von mir, dass ich entspannende Dinge tue. Wie ich schon dem scharfen Arnie erklärt habe, stand ich in der letzten Zeit sehr unter Stress. Ich bin auf der Insel, um abzuschalten. Ich nehme an, es ist si-eher, hier nachts herumzulaufen?“
„Ja, natürlich.“ Jason war gekränkt. „Sie können sogar zum Strand hinuntergehen. Der Weg ist gut beleuchtet. Versuchen Sie nur nicht, in den Dschungel oder zur Burgruine hinaufzugehen. Wenn Sie sich nicht auskennen, könnten Sie sich dort bei Nacht verlaufen.“
Kates Interesse war sofort geweckt. „Es gibt wirklich eine Burg?“
„Ja, aber niemand darf dort hingehen, außer mit einem Führer. Das Ding zerbröckelt langsam und ist sehr gefährlich.“
„Ich könnte bei Nacht sowieso nicht viel sehen. Aber bei Tag möchte ich unbedingt hin, solange ich hier bin.“
„Wir veranstalten einmal in der Woche eine Führung.“ Kate nickte und dachte, dass es wahrscheinlich viel interessanter wäre, den Ort allein zu erforschen. Sie hatte nie etwas für Besichtigungsgruppen übrig gehabt. „Fein.“
„Und Sie wollen sich vermutlich auch ein Kostüm für den Maskenball übermorgen Abend aussuchen“, sagte Jason schnell, als Kate sich umwandte.
Sie blieb stehen. „Welchen Maskenball?“
„Zu Ehren des Piraten, der die Insel entdeckt und die Burg gebaut hat“, erklärte Jason. „Der Tag übermorgen soll sein Geburtstag sein, und wir feiern das immer ganz groß. Wir benutzen auch seinen Hochzeitstag und den Jahrestag seiner Ankunft auf der Insel und Weihnachten als Gründe, um den verdammten Ball noch dreimal im Jahr zu wiederholen. Die Gäste lieben diese Maskenbälle. Alle tragen Kostüme aus der Zeit des beginnenden neunzehnten Jahrhunderts.“
„Ich habe kein Kostüm.“
„Eine Menge Stammgäste bringen ihre eigenen mit, aber allen anderen vermietet unsere Geschenkboutique welche.“ „Wie gut für die Hoteleinnahmen“, bemerkte Kate.
„Wir versuchen, etwas behutsamer vorzugehen als der scharfe Arnie, aber der Zweck ist ein ähnlicher.“
„Den Touristen von seinen Dollars zu trennen? Ich verstehe. Ich werde mich morgen in der Geschenkboutique Umsehen. Ich war noch nie auf einem Maskenball und möchte nichts in diesem Urlaub versäumen.
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