Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
Tisch gelegt hatte. „Nächsten Montag. Um acht Uhr.“
„Ich werde nicht fliegen.“
„Bitte.“
Margie war verblüfft. „Was hast du gesagt?“
„Ich sagte, bitte. Bitte, nimm den Flug um acht Uhr. Komm nach Arizona, um herauszufinden, was für eine Schandtat ich ausgeheckt habe, um deinen Vater dazu zu bringen, mir seine Firma zu verkaufen. Komm nach Arizona, um uns beiden eine zweite Chance zu geben.“
„Ich wäre eine Närrin, wenn ich das täte.“
„Es hat für uns beide niemanden seit dem letzten Jahr gegeben, Margie. Das sollte uns eine Menge verdeutlichen.“ Er hängte sich sein Jackett über die Schulter und ging zur Tür.
„Rick, ich werde es nicht tun, hörst du? Ich werde nicht in diesem Flugzeug sein.“ Margie wollte ihm folgen, aber die Tür fiel hinter ihm zu, bevor sie ihn fragen konnte, woher er wusste, dass es keinen anderen Mann für sie gegeben hatte.
Rick dachte wütend, dass das letzte Jahr das längste seines Lebens gewesen war, und Margie tat so, als hätte es sie völlig kaltgelassen.
Er klammerte sich an die Tatsache, dass sie genauso wenig wie er ein neues Verhältnis gehabt hatte. Das war das Einzige, was ihm Hoffnung gab. Sie gehörte immer noch ihm, und sie wusste es.
Er fand ein Taxi, aber der Gedanke, dass er jetzt in ein leeres Hotelzimmer zurückkehrte, obwohl er eigentlich die Nacht in Margies Bett hätte verbringen sollen, besänftigte ihn nicht gerade.
Margies Anblick heute Abend hatte seine Selbstbeherrschung schwer erschüttert. Als sie hereinkam, hätte er sie am liebsten sofort auf den Teppich in ihrem eleganten Wohnzimmer gezogen und sie an Ort und Stelle geliebt.
Das Taxi hielt vor dem Eingang eines teuren Hotels, und Rick betrat die Hotelhalle. Er sah in Gedanken immer noch Margie vor sich, wie sie in der Tür ihres Apartments gestanden hatte. Ihr glattes, schwarzes Haar hatte sie zurückgekämmt, sodass die klaren Linien ihres Gesichts deutlich betont wurden. Ihre strahlend blauen Augen waren noch größer und faszinierender als in seinen Träumen.
Das elegante Seidenkleid hob ihre sanften, anziehenden Kurven hervor. Und sie bewegte sich immer noch mit der Anmut einer Königin. Margie hatte offensichtlich Fuß gefasst in ihrer neuen Karriere als Schriftstellerin. Sie wirkte auf geradezu deprimierende Weise zufrieden. Rick fühlte sich niedergeschlagen.
Er erinnerte sich an den Bericht der Detektei, die er mit diskreten Nachforschungen betraut hatte. Margie hatte nur selten Verabredungen, und die wenigen waren nie ernster Art. Bis vor Kurzem hatte sie eine Menge ihrer freien Zeit mit zwei anderen Frauen verbracht, die seit Jahren ihre Freundinnen waren.
Rick war Sarah Fleetwood und Katherine Inskip nie begegnet, aber ihre Namen tauchten in den Berichten so oft auf, dass er sie inzwischen als eine Art Anstandsdamen für Margie betrachtete. Irgendwann hatte er unbewusst begonnen, sich darauf zu verlassen, dass diese beiden Frauen Margie aus Schwierigkeiten heraushielten.
„Schwierigkeiten“, bedeuteten für Rick einen anderen Mann in Margies Leben. Aber Sarah und Katherine waren diejenigen, die andere Männer gefunden hatten. Rick sagte sich, dass er nicht länger hatte warten dürfen mit seinem Plan. Man durfte eine Frau wie Margie nicht zu lange allein lassen.
Rick fand in der Hotelbar eine abgelegene Nische. Er bestellte einen Scotch und grübelte weiter, ging die Szene in Margies Wohnzimmer noch einmal durch, suchte nach Ausrutschern in der Art, wie er mit ihr verhandelt hatte, und fragte sich, ob er die richtige Menge Druck angewendet hatte.
Er hatte Monate gebraucht, um den Plan auszuarbeiten. Er hätte mit dem Teufel selbst verhandelt, um Margie zurückzubekommen. Aber heute Abend hatte er seine letzten Trümpfe ausgespielt. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass Margie am Montagmorgen in dem Flugzeug nach Tucson sitzen würde. Seine ganze Zukunft hing davon ab. Ihm wurde kalt, wenn er daran dachte.
Die Autogrammstunde am Samstagmorgen verlief gut. Margie genoss es, mit ihren Lesern und anderen Autoren zu reden, die gekommen waren, um die Verfasserin von „Skrupellos“ kennenzulernen. Heute Morgen war sie besonders dankbar für die begeisterte Menge, weil diese sie von der schwierigen Entscheidung ablenkte, die sie bis Montag treffen musste.
„Ich fand ,Skrupellos‘ wundervoll.“ Eine schwangere Frau mit einem Kleinkind an der Hand reichte Margie ein Exemplar des Buches zum Signieren. „Ich fühle mich immer gut, wenn ich eins
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