Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
starrte ihn an. „Wovon sprechen Sie?“
„Er hat etwas vor, Margie. Meine Informationsquellen sagen mir, dass er ein Geschäft laufen hat, das meine Firma direkt betrifft. Ich brauche interne Informationen, bevor es zu spät ist.“
„Es scheint, dass Sie schon welche haben.“
„Einige. Aber ich weiß nicht, wie zuverlässig sie sind. Schauen Sie, seit dem letzten Jahr ist Cassidy noch vorsichtiger geworden. Woran er auch immer arbeitet, hält er streng geheim. Ich muss erfahren, was er vorhat, Margie.“
„Warum kommen Sie deshalb zu mir? Ich arbeite nicht mehr für Sie, sondern nur noch für mich selbst. Und ich mag es so, sehr sogar.“
Moorcroft lächelte wieder. „Ja, das sehe ich. Aber ich bin verzweifelt und brauche Hilfe. Bevor Sie in die Sache verwickelt wurden, ging es zwischen Cassidy und mir nur ums Geschäft. Es lag in der Natur der Dinge, dass wir Konkurrenten waren. Aber jetzt will Cassidy Blut sehen. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, gejagt zu werden, und das mag ich nicht. Ich bitte Sie, mir zu helfen.“
„Das kann ich nicht, und ich würde es auch nicht tun, wenn ich es könnte. Ich bin aus dem Geschäft raus.“
Moorcroft schüttelte den Kopf. „Es ist nicht Ihre Schuld, Margie, aber Sie haben diese Sache ausgelöst, und jetzt zieht Cassidy Sie wieder hinein.“
Margie saß ganz still auf ihrem Stuhl. „Warum behaupten Sie so etwas?“
„Er hat Sie nach Arizona eingeladen.“
„Woher wissen Sie das?“
Moorcroft seufzte. „Wie ich schon sagte, habe ich interne Informationen. Ich habe auch gehört, dass Ihr Vater sich mit Beverly Cassidy trifft.“
Margie schnitt eine Grimasse. „Ihre Informationen sind besser als meine, Jack. Ich weiß das erst seit Donnerstagabend. Mein eigener Vater. Wie konnte Dad ...“ Sie biss sich auf die Lippe. Sie hatte versucht sich einzureden, dass Rick sie belogen hatte. Aber es war ihr nicht gelungen, ihren Vater telefonisch zu erreichen. Seine Haushälterin hatte ihr gesagt, er wäre nach Arizona gereist.
Als Margie auf der Cassidy-Ranch anrief, erklärte ihr eine andere Haushälterin, ihr Vater könne jetzt nicht ans Telefon kommen, würde sich aber sehr darauf freuen, sie endlich am Montag zu sehen.
Unglücklicherweise bluffte Rick Cassidy nur selten. Connor Lark hatte wahrscheinlich tatsächlich eine Beziehung zu Mrs. Cassidy, und wenn das schon stimmte, dann wohl auch die Tatsache, dass er seine Firma an Rick verkaufte.
„Wir sind natürliche Verbündete“, sagte Jack beschwörend. „Letztes Mal waren Sie in Cassidy verliebt, hatten aber das Gefühl, mir Loyalität zu schulden. Das war ein wirklicher Schlamassel. Jetzt ist es Zeit, Cassidy alles heimzuzahlen.“
„Ich will keine Rache. Ich will mit der ganzen Sache nichts zu tun haben.“
„Das können Sie nicht. Ihr Vater ist darin verwickelt. Wenn er Beverly Cassidy heiratet, sind Sie für den Rest Ihres Lebens mit Rick Cassidy verwandt.“ Moorcroft trank einen Schluck Kaffee. „Sie werden nach Arizona fliegen, oder?“
Sie stöhnte. „Wahrscheinlich.“ Sie wusste, dass sie herausfinden musste, was genau vor sich ging.
„Ich bitte Sie nur darum, Augen und Ohren offen zu halten, wenn Sie dort sind. Sie könnten etwas Interessantes aufschnappen, das wir beide verwenden können. Vielleicht etwas, das mich retten kann. Ich würde mich dafür revanchieren, Margie.“
„Vergessen Sie’s, Jack“, antwortete sie scharf. „Wenn ich hinfliege, dann nicht als Ihre Spionin. Ich habe meine eigenen Gründe.“
„Ich verstehe. Aber es war einen Versuch wert. Ich bin verzweifelt, Margie. Ein Revolverheld ist mir auf den Fersen, und ich würde alles tun, um zu überleben.“
„Sie haben Angst vor Rick?“, fragte sie ehrlich überrascht.
„Wie ich schon sagte, waren wir Geschäftskonkurrenten. Mal gewinnt man, mal verliert man. Kein Problem. Aber diesmal ist alles anders. Ich habe das Gefühl, dass ich um mein Leben kämpfen muss.“ Moorcroft drehte seine Tasse zwi-schen den Händen. Er betrachtete Margie lange. „Sie werden mir nicht helfen?“
„Nein.“
„Weil Sie ihn lieben?“
„Meine Gefühle für Rick haben damit nichts zu tun. Ich will nur keinen Anteil an dieser Sache haben, was immer es ist.“
„Ich denke, das kann ich verstehen.“
„Wundervoll“, murmelte sie ironisch vor sich hin. „Das macht mich so froh.“
3. KAPITEL
Rick wartete am Eingang des Flughafens. Margie sah ihn zuerst nicht. Sie kämpfte mit ihrem Handgepäck und suchte in der
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