Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
sagen?“
„Aber er wird mich wahrscheinlich nicht begrüßen wollen.“
„Margie, du leidest unter Verfolgungswahn. Du dachtest, meine Mutter würde dich nicht Wiedersehen wollen, aber sie konnte es kaum erwarten, oder? Mach dir keine Sorgen über Hatchers Meinung. Er arbeitet für mich und tut, was ich ihm
sage.“
Margie schüttelte den Kopf und ließ sich von Rick hochziehen. Er legte ihr besitzergreifend einen Arm um die Schultern und führte sie aus dem Stall. Sie blinzelte, als sie in den hellen Sonnenschein hinaustraten.
Doug Hatcher stand schon mit einer Aktentasche in der Hand an der Tür. Er hatte sich nicht verändert, seit er im vorigen Jahr seinen viel beschäftigten Boss nach Seattle begleitet hatte.
Hatcher war Anfang Dreißig, ein dünner Mann mit hellen Augen. Er trug einen Geschäftsanzug und trotz der Hitze eine korrekt gebundene Krawatte. Es schien ihn nicht zu überraschen, dass Margie mit seinem Chef zusammen aus dem Stall kam.
„Guten Morgen, Miss Lark.“ Hatcher neigte höflich den Kopf. „Nett, Sie wiederzusehen.“
„Danke, Doug.“ Sie wusste, dass er log. Der arme Mann hatte zweifellos sehr mit sich zu kämpfen, um höflich zu bleiben. Er war ganz und gar auf Ricks Seite und gab Margie die Schuld an dem Fehlschlag mit der Firma Spencer im vorigen Jahr. Er hatte wohl kaum seine Meinung über sie geändert, nur weil Rick ihm das befohlen hatte.
Allerdings gehorchten die Leute gewöhnlich, wenn Rick Befehle gab.
„Was ist los, Hatcher?“, fragte Rick unbekümmert. „Ich bin im Urlaub, erinnern Sie sich?“
„Ja, Sir.“ Hatcher deutete auf seine Aktentasche. „Ich brauche nur Ihre Entscheidungen zu ein paar Dingen. Sie sagten, Sie wollten das Ellington-Geschäft im Auge behalten. Es gibt ein paar Entwicklungen, von denen Sie wissen sollten.“ Rick ließ Margie los. Seine gute Laune schien plötzlich zu schwinden. Margie erkannte die Zeichen sofort. Er war jetzt in seiner Geschäftsstimmung, und sie wusste, dass dann nichts und niemand für ihn eine Rolle spielte.
„In Ordnung“, sagte er. „Lassen Sie uns reingehen. Margie, warum gehst du nicht inzwischen schwimmen?“
Ihre erste Reaktion war Ärger. Das war typisch für Rick. Sobald das Geschäft winkte, schickte er sie weg.
Dann sah sie die Anspannung in seinem Gesicht. Er wusste, was sie dachte. Es war immerhin etwas, dass ihre Missbilligung zu ihm durchgedrungen war. Letztes Jahr hätte er sie gar nicht bemerkt.
„Schatz, es wird nicht lange dauern, ich schwöre es. Ich garantiere dir, dass ich meine Arbeitsweise geändert habe, aber ich kann nicht alles einfach fallen lassen, das weißt du. Ich bin immer noch verantwortlich für meine Familie, die Ranch und einen Haufen Leute bei Cassidy & Co. Sei vernünftig.“
Sie entspannte sich etwas. „Ich weiß, Rick. Ich verstehe das.“ Natürlich konnte er nicht alles fallen lassen. Sie erwartete nicht von ihm, dass er sein Geschäft aufgab. Immerhin versuchte er, ein ausgewogeneres Leben zu führen. Und das war der erste Schritt zur Besserung.
Rick sah sehr erleichtert aus. „Danke. Lassen Sie uns gehen, Hatcher. Ich will dies so schnell wie möglich fertig haben. Ich habe noch andere Dinge zu tun heute. Interessantere Dinge.“
„Ja, Sir.“
Margie ging den beiden Männern voran ins Haus und war schon auf dem Weg zu ihrem Zimmer, als Beverly Cassidy durch die Terrassentür hereinkam. Connor Lark folgte direkt hinter ihr. Beide sahen Margie und Rick ängstlich an.
„Habt ihr beide diese Heiratsangelegenheit geregelt?“, fragte Connor aggressiv. „Beverly und ich fahren übermorgen nicht nach Sedona, wie wir es geplant haben, wenn ihr beide euch nicht geeinigt habt.“
„Keine Sorge, Connor. Alles ist unter Kontrolle“, sagte Rick.
„Sicher?“
„Ich bin sicher“, antwortete Rick.
„Es wird auch Zeit.“
„Ja, das kannst du laut sagen.“ Rick ging auf sein Arbeitszimmer zu. „Ich muss ein paar Minuten mit Hatcher verbringen. Margie geht schwimmen, nicht wahr, Liebling?“
„Sieht so aus“, bestätigte Margie.
Beverly strahlte. „Ich habe eine andere Idee, falls Sie interessiert sind, Margie.“
„Was denn?“ Margie lächelte.
„Was halten Sie davon, wenn wir einkaufen gehen? Ich denke, Sie würden vielleicht gern etwas für die Verlobungsparty morgen Abend kaufen.“
Margie riss entsetzt die Augen auf und wirbelte herum zu Rick. „Verlobungsparty! Einen Moment mal! Ich habe nicht eingewilligt, mich offiziell zu verloben. Wage
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