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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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gedacht, er wäre genau der Richtige für dich. Also hat mich der Gedanke aus der Fassung gebracht, dass ich ihn so falsch eingeschätzt haben könnte. Ich war erleichtert, als ich herausfand, dass die Situation nicht gerade schwarz-weiß war. Es gab auch eine Menge Grau, und nach einigen Gläsern Scotch und einer vernünftigen Unterhaltung konnte ich Cassidys Standpunkt irgendwie verstehen.“
    „Rick kann sehr überzeugend sein“, bestätigte Margie. „Du hast also entschieden, dass es doch alles meine Schuld war, was?“
    „Nein. Leg mir keine Worte in den Mund, Mädchen. Ich habe nur nachgedacht, und als ich merkte, dass Cassidy dich ernsthaft zurückhaben wollte, dachte ich, ich sollte ihm helfen.“ Connor lächelte breit. „Dann hat er mich Beverly vorgestellt, und da wusste ich sicher, dass ich ihm helfen würde.“ „Dein Vater“, verkündete Rick hinter Margie, „ist ein Mann, der genau weiß, was im Leben am wichtigsten ist. Er wollte einfach, dass wir beide das ebenfalls herausfinden.“

6. KAPITEL
    Margie sah über die Schulter zurück. Rick kam mit einem Drink in der Hand ins Zimmer. „Wie lange stehst du schon da?“, fragte Margie.
    „Nicht lange.“ Er legte ihr einen Arm um die Taille und grinste Connor freundschaftlich an. „Ich habe mich schon gefragt, wann sie dich von der Herde absondern und ein paar Erklärungen verlangen würde. Brauchst du Hilfe?“
    „Nein, Margie und ich haben alles geklärt, nicht, Mädchen?“ „Wenn du es sagst, Dad.“
    „Gut. Dann könnt ihr mir jetzt vielleicht einen Rat geben, was ich mit Julies Künstlerfreund tun soll.“ Rick schüttelte den Kopf. „Ich wusste, dass sie sich mit den falschen Typen einlassen würde, als sie die Geschäftsleitung dieses Ladens für Künstlerbedarf übernahm.“
    Margie sah ihn böse an. „Ich habe Sean Winters vorhin getroffen, als ich deiner Schwester vorgestellt wurde. Er scheint sehr nett zu sein und behandelt Julie wie eine Königin.“
    Rick sah sie von der Seite an. „Hast du nicht zugehört? Der Kerl ist ein Künstler.“
    „Und?“ Margie hob die Augenbrauen. „Ich bin Schriftstellerin. Hast du was gegen Leute, die auf kreativem Gebiet arbeiten, Cassidy?“
    Rick zuckte bei dieser Frage zusammen. „Also, Margie, nimm das bitte nicht als persönliche Bemerkung, ja? Ich finde es einfach nicht richtig, wenn meine Schwester einen Kerl heiratet, der sein Geld damit verdient, Bilder zu malen.“
    „Warum nicht?“
    „Nun, erstens ist das nicht gerade ein sicherer Beruf, oder? Kein festes Gehalt, keine Vergünstigungen, keine Altersversorgung, und man weiß nie, wie lange die Karriere dauern wird.“ „Das ist beim Schreiben ganz ähnlich“, versicherte Margie
    ihm fröhlich. „Und was ist an anderen Berufen so sicher? Jeder kann gefeuert werden oder gezwungen zu kündigen. Sieh dir meine Situation im vorigen Jahr an.“
    „Lass uns nicht darüber reden“, verlangte Rick barsch. „Immerhin musst du zugeben, dass kein Job eine Garantie für lebenslange Beschäftigung ist. Wie oft hast du erlebt, dass bei einer Geschäftsübernahme Dutzende von Leuten arbeitslos werden? Ich wäre nicht überrascht, wenn einige der Geschäftsübernahmen, die du in die Wege geleitet hast, genau dazu geführt hätten.“
    „Wir reden hier nicht über mich, sondern über Julies Künstlerfreund. Er kommt aus einer ganz anderen Welt. Sie haben nichts gemeinsam. Julie ist Betriebswirtin, obwohl sie bisher noch nicht viel mit ihrem Studium angefangen hat. Sie ist kein verrückter Künstlertyp. Was findet sie bloß an Winters?“
    „Du suchst nur nach Ausreden, Rick. Du hast ein Vorurteil gegen Künstler und benutzt die Unsicherheiten dieses Berufs als Vorwand, um den Freund deiner Schwester abzulehnen.“
    Rick sah Connor flehend an. „Ich wünschte, ich hätte den Mund gehalten.“
    „Erwarte keine Unterstützung von mir.“ Connor grinste. „Ich habe meine Lektion vor Jahren gelernt, als Margie mit einem Künstler befreundet war. Ich habe ihr genau den gleichen Vortrag gehalten. Du hättest sein Zeug sehen sollen, Cassidy. Kleine Stücke von Aluminiumdosen klebten überall auf seinen Bildern.“
    Rick verzog angewidert das Gesicht. Er sah Margie an. „Wie lange hast du dich mit diesem Verrückten getroffen?“ „Jon war nicht verrückt. Er war ein sehr erfolgreicher Künstler, der inzwischen an einem einzigen Gemälde mehr verdient als ich an einem Buch. Ich habe eins seiner frühen Werke
    in meinem Wohnzimmer hängen,

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