Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

einen Mörder auf uns aufmerksam machen werden.“ „Das ist die schlimmste Möglichkeit. Viel wahrscheinlicher ist, dass wir das Interesse anderer Schatzsucher erregen, oder das von neugierigen Touristen oder Kindern. Weißt du übrigens, wem der alte Fleetwood-Besitz heute gehört?“ Sarah lächelte. Sie schien sehr zufrieden mit sich. „Ja. Mir.“
    „Dir?“ Das verblüffte Grant offensichtlich.
    „Ich habe das Land vor zwei Monaten gekauft. Es war unglaublich billig, weil es lausiges Ackerland ist und auch kein guter Platz für ein Haus. Ich werde es gleich wieder verkaufen, wenn wir die ,Blumen‘ gefunden haben.“
    Grant stieß einen leisen Pfiff aus. „Ich bin beeindruckt. In Ordnung, du hast eine rechtliche Schwierigkeit aus dem Weg geräumt. Aber wir sollten unsere Pläne geheim halten.“
    Sarah überlegte kurz, ob sie ihm erzählen sollte, dass sie auch Jim Slaughter von den „Blumen“, berichtet hatte, entschied sich dann aber dagegen. Immerhin hatte sie Slaughter eindeutig klargemacht, dass sie kein Interesse daran hatte, ihn zu engagieren oder in sein Projekt mit dem verschwundenen Flugzeug voller Gold zu investieren.
    „Okay“, sagte Sarah. „Wir nehmen einfach zwei Zimmer in einem Motel in der Nähe. Wer wird schon bemerken, wohin wir von da aus gehen?“
    „Wahrscheinlich jeder in der Stadt“, meinte Grant.
    „Was schlägst du vor?“, fragte sie ärgerlich. „Sollen wir campen? Ich warne dich. Ich bin nicht an das raue Leben gewöhnt.“
    „Wir müssen nicht so weit gehen, im Zelt zu schlafen. Mein Vorschlag ist, dass wir uns wie ein Paar aus der Stadt benehmen, das in den Bergen Urlaub macht. Touristen, die die wilden Frühlingsblumen fotografieren wollen.“
    „Ich habe meine Kamera nicht mitgebracht.“
    „Ich habe eine.“
    „Das war sehr klug von dir“, sagte Sarah mit ehrlicher Bewunderung.
    Er hob die Augenbrauen. „Danke. Aber warte, bis du den Rest der Tarngeschichte hörst.“
    „Tarngeschichte“, wiederholte Sarah aufgeregt. „So was wollte ich schon immer mal haben. Was ist unsere?“
    „Wie ich schon sagte, sind wir ein Paar, das Urlaub macht.“ Er warf ihr einen abschätzenden Blick zu. „Aber es wird seltsam wirken, wenn wir uns nicht wie ein richtiges Paar benehmen.“
    Sarah starrte ihn an. „Was willst du damit sagen, Grant?“ Sein Gesichtsausdruck wurde härter. „Wir können nicht riskieren, getrennte Motelzimmer zu nehmen. Irgendwer würde sich fragen, warum wir jeden Tag zusammen Weggehen, aber nachts getrennt schlafen.“
    „Oh.“ Sie versuchte das zu verdauen. „Du schlägst vor, dass wir uns als Liebespaar ausgeben? Du glaubst, ich werde ein Zimmer mit dir teilen, so wie du mich behandelt hast? Vergiss es, Grant.“
    „Reg dich nicht auf. Ich sage ja nicht, dass du mit mir schlafen musst.“
    Sarah kreuzte die Arme über der Brust. „Denk dir eine andere Tarnung aus.“
    „Es ist die Beste, die mir im Moment einfällt. Oh Sarah, tu
    nicht so, als hätte ich deine Tugend bedroht. Ich sage nur, dass wir uns am besten als ein Liebespaar in Urlaub tarnen.“ „Machst du das oft?“
    „Zur Hölle, nein. Wie kommst du darauf?“
    „Der alte Jess, der Motelangestellte, sagte, dass du mindestens einmal im Jahr für eine Weile verschwindest.“
    „Ein Mann hat das Recht, gelegentlich wegzufahren.“ Sarah betrachtete ihn nachdenklich. „Bist du sicher, dass es die einzige gute Möglichkeit ist, als Paar zu reisen?“
    „Ich denke, dass es unter den Umständen am besten ist.“ Grant konzentrierte sich darauf, ein Auto im Rückspiegel zu beobachten. „Und wahrscheinlich am einfachsten. Einfache Erklärungen sind immer am besten.“
    Sie dachte einen Moment nach. „Du garantierst getrennte Betten?“
    „Für eine Frau, die gestern noch überzeugt war, dass ich der romantischste Held des Jahrhunderts bin, redest du jetzt wirklich sehr anders.“
    „Grant, ich warne dich
    „Sicher. Getrennte Betten. Ich habe mich schon darum gekümmert.“
    Sie hielt den Atem an. „Tatsächlich?“
    „Ein Freund von mir hat eine Hütte da oben, die nicht weit von deinem Besitz entfernt ist. Ich habe ihn letzte Nacht angerufen. Er sagte, wir könnten sie eine Woche lang benutzen.“ Sarah fühlte sich wie betäubt. Irgendwie schien sie die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, mit Grant Trace unter demselben Dach zu schlafen, und in ihrem Kopf drehte sich alles. Wenn er sich während der letzten Monate