Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Gewinnanteil zu bringen?“
    „Sarah ..."
    „Oder vielleicht bin ich wieder zu Verstand gekommen. Ich habe mich von Anfang an in dir getäuscht. Mein berühmter sechster Sinn baut mal wieder Mist. Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht gewarnt worden wäre. Verdammt, du selbst hast mich gewarnt.“
    „Sarah ..."
    „Vielleicht reagiere ich ja auch ein bisschen kleinlich auf die Entdeckung, dass ich die ‚Blumen‘ gleich vor zwei Leuten schützen muss.“ Sarah sah aus dem Fenster. „Ich frage mich, ob ich nicht noch heute zurückkehren sollte, ohne erst nach Seattle zu fahren. Ja, ich denke, das sollte ich tun.“
    „Vergiss es, Sarah. Du wirst die ,Blumen‘ nicht allein ausgraben.“
    „Wer sollte mich daran hindern?“
    „Ich.“
    „Ich wusste es. Du entführst mich also doch. Aber wenn du denkst, du könntest mich in deinen Keller sperren, ohne dass mich jemand vermisst, bist du verrückt. Wenn ich verschwinde, werden meine Freundinnen nicht ruhen, bis sie herausgefunden haben, was du mir angetan hast. Und Kates Mann wird ihnen wahrscheinlich bei der Suche helfen.“
    „Ich verstehe, warum du eine erfolgreiche Schriftstellerin bist. Du hast eine blühende Fantasie.“
    „Und noch etwas. Wenn ich mein Buch nicht abliefere, werden auch mein Verleger und mein Agent hinter dir her sein.“ Grants Mund zuckte verräterisch, aber er sagte nur: „Ich werde daran denken, bevor ich etwas Voreiliges tue.“
    Sarah war zufrieden mit ihren Drohungen und fiel in Schweigen zurück. Sie brauchte ihren Ärger. Er hielt sie davon ab, in Tränen auszubrechen.
    „Sarah, ich weiß, dass du nicht in der Stimmung bist, dir Erklärungen anzuhören. Aber du bist nicht ganz fair, wenn du mir vorwirfst, dass ich mir über deine Beweggründe Gedanken mache. Du bist wie ein Tornado vor meiner Haustür gelandet, und ich fühle mich seitdem, als hätte mich der Sturm davongetragen. Vom ersten Tag an hast du so getan, als wären wir schon lange ein Liebespaar. Du hast mich praktisch darum gebeten, mit dir zu schlafen, jedes Mal, wenn ich dich geküsst habe. Du hast gesagt, du würdest um mich werben. Du hast wie wild darauf reagiert, als ich dich schließlich geliebt habe, so als wäre ich eine unwiderstehliche Fantasiegestalt, die zum Leben erwacht ist. Es war verrückt, Sarah.“
    „Also habe ich wohl einen kleinen Fehler gemacht.“
    „Das ist eine Erklärung“, sagte Grant trocken. „Aber der wahrscheinlichere Grund ist, dass du ein paar andere Beweggründe hattest, mich an die Leine zu legen. Ich mache dir keine Vorwürfe. Du dachtest, du könntest die ‚Blumen‘ nur mithilfe eines Experten finden.“
    „Halt den Mund, Grant.“
    „Ich sage nicht, dass du deine Reaktion im Bett vorgetäuscht hast. Ich glaube nicht, dass irgendeine Frau das so überzeugend könnte, aber vielleicht spricht das nur für meinen Mangel an Erfahrung. Ich hatte nicht mit so vielen Frauen zu tun, und keine davon hatte genügend Grund, um ..."
    „Ich sagte, du sollst den Mund halten“, zischte Sarah.
    „Ich versuche nur, meine Seite dieser Sache darzustellen.“ „Das hast du getan. Verdammt, wenn ich daran denke, welche Entschuldigungen ich für dich gefunden habe, wird mir schlecht. Lass uns das Thema wechseln.“
    „Und worüber willst du reden?“
    Sarah kaute nachdrücklich auf ihrer Unterlippe herum. „Warum wolltest du nicht, dass wir die ‚Blumen‘ ausgraben, bevor wir heute Morgen abgereist sind? Jack war gegangen. Wenn wir uns beeilt hätten, hätten wir sie gehabt, bevor er es merken konnte.“
    „Ich wollte nicht danach graben, solange ich wusste, dass Savage in der Nähe war.“
    Sarah hielt den Atem an. „Du meinst, er hätte auf uns warten können, um die .Blumen' zu stehlen, nachdem wir sie ausgegraben hatten? Daran habe ich nie gedacht.“
    „Ich weiß.“
    „Aber er war dein Partner.“
    „Ich weiß.“
    „Natürlich hat er dir die Frau weggenommen. Ich verstehe, warum du auch in anderer Hinsicht an ihm zweifelst.“
    „Es ist nicht wegen der Geschichte mit Leanna.“
    „Sondern wegen dem, was auf dieser letzten Fahrt im Dschungel passiert ist, oder?“
    Grant konzentrierte sich auf einen langsamen Lastwagen vor ihnen. „Ich kann nicht umhin, mich zu fragen, wie er überlebt hat.“
    „Du hast auch überlebt.“
    „Ich kann das besser als Savage.“ Das klang nicht arrogant. „Ich frage mich, wie er lebendig aus dieser Höhle herausgekommen ist, ganz zu schweigen vom Dschungel.“
    „Was glaubst du