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Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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nur, ihr Tun kommt uns nicht teuer zu stehen.
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    Lili: [Ihre Augen weiten sich.] Worauf wollen Sie hinaus?
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    Ramona: Ich bin sicher, jeder vernünftige Mensch kann sich denken, welche Konsequenzen ein möglicher Fehltritt hätte. [Ramona senkt verschwörerisch die Stimme.] Ich sage nur: die Achsenkriege.
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    Lili: [sieht ernsthaft besorgt aus.] Da haben Sie uns ja einiges zum Nachdenken gegeben, Ramona. Danke, dass Sie Gast bei Lili Lightman live waren, und danke für Ihre Einschätzung zur momentanen Lage. [Lili blickt fest in die Kamera.] Wenn Sie irgendetwas loswerden wollen über die Allianz mit Ithiss-Tor oder das Syndikat – oder Ramonas bezauberndes blaues Kleid – eine Kreation des Hauses CareWear –, tun Sie das über Sat-Link 11.23.044.3340. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Hiermit verbleibe ich, wie immer, Ihre Lili Lightman. Greifen Sie nach den Sternen!
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6
    Auf dem Weg zur Med-Station begegnen wir Jael, der gerade die Lounge verlässt und uns den Weg versperrt.
    »Was tut ihr beide hier? Ich dachte, euch wäre gesagt worden, dass ihr auf euren Zimmern bleiben sollt. Müssen wir abhauen?«
    Ich lächle bittersüß. »Geht dich nichts an.«
    »Was dich betrifft, geht mich alles was an, Schätzchen.« Er baut sich vor uns auf, als hätte er nicht die Absicht, uns vorbeizulassen, bevor seine Neugier befriedigt ist.
    Marschs Kiefermuskeln spannen sich bedrohlich an. Er steht immer noch unter Strom – die Rauferei mit den Ithorianern wurde zu schnell beendet, als dass er seine Aggressionen hätte abreagieren können. Maria, lass Jael ihn jetzt nicht auch noch provozieren.
    »Es hat nichts mit dir und deiner Aufgabe zu tun«, erkläre ich mit fester Stimme.
    »Darüber habe ich zu entscheiden.«
    Als Marsch versucht, sich an ihm vorbeizuschieben, legt ihm Jael eine Hand auf die Schulter – und der Damm bricht. Marsch verpasst ihm eine Gerade, die jeden anderen zu Boden geschickt hätte. Jaels Kopf wird nach hinten geschleudert, Blut sprudelt ihm aus der Nase, und seine Augen funkeln.
    Für die beiden ist das wahrscheinlich so etwas wie ein Vorspiel, und wenn ich nur halbwegs bei Verstand wäre, würde ich sofort die Flucht ergreifen. Stattdessen taumle ich nur ein paar Schritte zurück, als die beiden gegen die nächste Wand krachen.
    Jael mit seinem schmalen Körperbau scheint kein Gegner für Marsch zu sein, aber der Züchtling ist härter im Nehmen, als er aussieht. Fäuste krachen gegen Kiefer, Finger graben sich in Fleisch. Marsch rammt Jael den Ellbogen gegen die Brust und zielt mit einem Tritt auf seine Kniescheibe.
    Jael springt zur Seite und lässt seine Schläge auf Marschs Rippen einhageln, so schnell, dass ich mit den Augen kaum folgen kann. Der Söldner ist zu schlau, um auf Marschs Eisenschädel zu zielen – Körpertreffer richten bei ihm weit größeren Schaden an.
    Aber Marsch scheint die Treffer nicht einmal zu spüren. Er packt Jaels Kopf und rammt ihn mit solcher Wucht gegen die Wand, dass ich schon glaube, er würde zerplatzen.
    Ich darf die beiden nicht weiterkämpfen lassen und hämmere auf das Intercom ein. »Doc, ich brauche Sie auf Deck zwei, Sektion A-12. Bringen Sie eine Betäubungspistole mit.«
    Inzwischen sind sie beim Ringkampf angelangt, was immerhin besser ist, als dass sie aufeinander einschlagen. Jael reißt sich los und rammt seinen Kopf Marsch gegen die Brust. Marsch taumelt zurück und kontert mit einem harten rechten Haken. Er legt all sein Gewicht hinein, und spätestens jetzt müsste Jael zu Boden gehen, aber er steckt den Treffer einfach weg und kontert seinerseits mit einem Ellbogenstoß in Marschs Magengrube.
    Marsch schluckt den Treffer ebenfalls und verpasst Jael einen Roundhouse-Kick gegen die linke Wange. Ich schwöre, ich höre den Kieferknochen knacken.
    Als Doc endlich da ist, bluten beide. Jael sieht aus, als hätte er mehr abbekommen, aber das liegt wahrscheinlich nur an der gebrochenen Nase. Beide sind rot verschmiert, und beide machen keinerlei Anstalten, sich zu beruhigen.
    Mit einem schnellen Blick schätzt Doc die Lage ab und schickt die zwei Streithähne in den Schlaf.
    »Sie sind früher zurück, als ich erwartet hatte.« So etwas kann auch nur einer wie Doc in dieser Situation sagen. »Wie kam es zu der Auseinandersetzung?«
    Doc ist ein kleiner Mann von breitem Körperbau, bepackt mit dicken Muskeln, wie sie typisch sind für Menschen von Planeten mit hoher Gravitation. Auch wenn er

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