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Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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und mich erst aufhören lassen, wenn er selbst eine Veränderung spürt.
    Ich merke, wie ich schwächer werde. Ein Schmerz, als wäre ich zu lange im Grimspace gewesen. Dem menschlichen Organismus steht nur eine begrenzte Menge Energie zur Verfügung, und die gebe ich ihm jetzt wie sonst den Sonnenfeuern. Wie viel wird er noch brauchen, bis er wieder heil ist? Ich reiße mich zusammen und mache weiter, und, Maria sei Dank, Marsch ist so abgelenkt, dass er nicht merkt, wie viel es mich kostet.
    Vielleicht ist es auch unmöglich. Vielleicht bräuchte ich jemanden, der mir hilft wie bei den Sonnenfeuern auch. Aber es gibt niemanden. Und selbst wenn, ich würde ihn nicht um Hilfe bitten, weil ich nicht weiß, was für Folgen das haben könnte.
    Wie viel bin ich bereit, für ihn zu geben?
    Die Antwort ist ganz einfach: alles.
    Ich lege mich noch mehr ins Zeug und spüre, wie etwas in mir losbricht. Ein Schmerz, als hätte mir jemand ein Messer in den Schädel gerammt. Ich beiße mir auf die Unterlippe, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Der Ausbruch an Extra-Energie setzt eine regelrechte Kettenreaktion in Gang. Ich ziehe einen Wärmeschweif hinter mir her und sehe, wie die Nervenbahnen, an denen ich gearbeitet habe, golden aufleuchten. Pures Entzücken und Befriedigung flammen in mir auf. Ja, ich will mich in ihn einbrennen, so tief, dass er mich nie wieder loswird.
    Ich beobachte, wie die Verbindungen wieder zu pulsieren beginnen. Ungehindert erstrahlen sie, keine Unterbrechungen mehr. An manchen Stellen ist das Leuchten noch etwas schwach, aber jetzt, da die Energie wieder fließt, sollte der natürliche Heilungsprozess das zu Ende bringen, was ich in Gang gesetzt habe. Ich mag keine Psilerin sein, aber ich bin nun mal verdammt stur.
    Der Schmerz sinkt langsam auf ein erträgliches Maß. Ich versuche, mich in meinem Kopf umzuschauen, wie ich es bei Marsch getan habe, kann aber keine bleibenden Schäden entdecken. Wir werden ja sehen. Freude überwältigt mich. Wenn also etwas zu Bruch gegangen sein sollte, dann nicht meine Gefühle.
    »Mutter Maria«, keucht er, »du bist durch mich … gesprungen , Jax.«
    Allein die Tatsache, dass er es laut sagt, spricht Bände. Ich wüsste nicht einmal, wie ich nennen soll, was ich gerade getan habe. Eine Art äußerst unorthodoxer Mental-Chirurgie, vielleicht. Etwas, das ich bei keinem anderen außer bei Marsch gewagt hätte. Unsere Verbindung ist weit stärker als alles, was man sich vorstellen kann, stärker noch als die zwischen Springerin und Pilot.
    Ich streichle noch einmal sein Lustzentrum, wie er es einst bei mir getan hat. Wer will da noch behaupten, ich wäre nicht in der Lage, mir bei anderen etwas Gutes abzuschauen? Wenn wir nicht eingeklinkt sind, kann ich zwar nicht so in seinem Kopf ein- und ausgehen, wie er es bei mir kann, aber hier, im Nav-Computer, sind wir ebenbürtig.
    Marsch stöhnt. Es hat etwas Berauschendes zu wissen, dass ich ihn so weit bringen kann, ohne ihn physisch zu berühren. Sein Atem geht stoßweise, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Ungefilterte Lust strömt aus ihm heraus, umfängt mich wie Wasser.
    Ich will keinen Sex, solange wir eingeklinkt sind. Das hier ist kein verdammter Porno. Aber wenn du dich nicht sofort ausklinkst, kann ich für nichts mehr garantieren.
    Ich befolge seinen Ratschlag und ziehe den Stecker aus meinem Handgelenk. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Nein«, antwortet Marsch, und noch bevor ich etwas sagen kann, hebt er mich aus dem Nav-Stuhl. »Tür verriegeln«, befiehlt er der Schiffs-KI. »Manuelle Steuerung blockieren. Ohne Ausnahme.«
    »Bestätigt«, erwidert der Computer.
    »Jax …«
    Und dann spüre ich Marschs Hände auf mir und wie er mich gegen das glatte Metall der Tür drückt, die uns vor neugierigen Blicken schützt. Mit den Lippen arbeitet er sich meinen Hals entlang, über den Unterkiefer hinauf zu meinem Mund.
    Mit all der angestauten Sehnsucht erwidere ich seine Küsse. Sein Körper fühlt sich fest und geschmeidig an, und er zittert vor Begehren. Ich brauche kein Vorspiel. Ich brauche nur ihn.
    Ich spüre seinen Geist in mir, wie ich seine Hände auf meinem Körper spüre. Aber da ist keine Kälte mehr, nur noch feurige Glut.
    Gefällt dir das? Und das?
    Ich keuche und stöhne. Marsch stimuliert mich auf drei Arten gleichzeitig, und ich fürchte, jeden Moment zu kommen.
    Maria, wie ich dich brauche .
    War das ich oder er? Ich bin nicht sicher, aber es gilt sowieso für uns beide. Ein paar

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