Mondkuss
bin?“
„Keine Ursache.“ Marleen lächelte erleichtert. Die erste Hürde war genommen. Ihr gefiel Kathrins offene, unkomplizierte Art. Mit den lockigen, glänzend schwarzen Haaren, den großen goldbraunen Augen und dem ebenmäßigen Teint war Kathrin das, was man eine wahre Schönheit nennen konnte. Sie trug ein besticktes weißes Kleid aus feinster Baumwolle, das ihren rassigen Typ gekonnt unterstrich. „Darf ich euch einen Sekt anbieten?“ Sie winkte einem der Kellner zu, schnappte sich zwei Gläser vom Tablett und reichte sie Rafael und Marleen. „Helena und Leonard müssten auch bald kommen. Schaut euch in der Zwischenzeit ein wenig um, und wenn ihr irgendetwas braucht, so wendet euch vertrauensvoll an den vorzüglichen Partyservice. Sorry, aber die Pflicht ruft.“ Mit diesen Worten huschte sie davon. „Toll, wie sie das hier managt. Dabei ging es ihr in den letzten Wochen gar nicht gut.“ Nachdenklich blickte Rafael ihr nach. „Ist was passiert?“ „Liebeskummer. Und das vom Feinsten. Aber das erzähl ich dir ein anderes Mal. Nun führe ich dich erst einmal durch Kathrins heilige Hallen.“ Marleen blickte sich interessiert um. Sie war noch nie in einem Sexshop gewesen und war erstaunt, wie stilvoll und elegant das Ambiente wirkte. Auf den ersten Blick hatte es den Anschein, als würde man einen Beautysalon betreten. Ihr Finger strich über die zarte Seide der Dekostoffe, dann griff sie nach einem weiteren Glas Sekt und stöberte zusammen mit Rafael in den sündigen Dessous. Ein Ständer mit echten Korsetts erregte ihr besonderes Interesse. Die Palette reichte über Lack, weiches Leder, Satin, Samt und hauchzarter Spitze. Sie fühlte Rafaels Blick auf sich. Ihre Nackenhärchen stellten sich angenehm kribbelnd auf und sie vermied es, ihn anzuschauen. „Allein der Gedanke, dich in einem dieser zauberhaften Teile zu sehen, lässt meine Sinne tanzen“, raunte ihr Rafael zu. Marleen lächelte, schmiegte sich an ihn, als er den Arm um sie legte. „Und nun, meine Schöne, führe ich dich in den ‚Secret Room’. Ein Raum voller Überraschungen, kleiner Freuden und Artikeln, die das Liebesleben bereichern.“ Kichernd ließ sie sich von ihm in den Nebenraum führen, trank ein weiteres Glas Sekt und fühlte sich herrlich beschwingt. Auch dieser Raum war mit flauschigen roten Teppichen ausgelegt. Ein riesiger Kronleuchter, der die Raumbeleuchtung tausendfach reflektiere und zurückwarf, zog ihre Blicke magisch an. Die Regale ringsherum waren gefüllt mit Lust spendenden Artikeln, die sie förmlich anzulachen und näher zu locken schienen. Rafael legte seinen Arm um ihre Schultern und schlenderte mit ihr an den Auslagen entlang. Vibratoren, Liebeskugeln, NippelSucker, Vibrationsschwämme, Bondage-Sets, Brustnippel-Sauger, Nippel-Rings, Orgasmusintensivierende Cremes, essbare Dessous, Bodypainting-Schokolade und vieles mehr. „Double Trouble“, las Rafael grinsend und nahm ein Päckchen mit einem lilafarbenen, etwa 40 cm langen Doppeldildo aus dem Regal. Er las weiter: „Der Super-Selbstbefriediger zum gleichzeitigen Einführen in Vagina und Anus! Als ob zwei Profi-Liebhaber Sie in die Mitte nehmen und Sie gleichzeitig von vorn & hinten bedienen. Das gleitfreudige Lila-JellyMaterial garantiert gefühlvolles, maximales Eindringen. Dazu herrlich biegsam für jede noch so ausgefallene Sex-Variante – allein oder mit dem Partner! - Hört sich gut an, was meinst du?“ Marleen hakte sich bei ihm ein, legte ihren Kopf an seine Schulter und nickte. Ihre Neugier wuchs, und gemeinsam mit Rafael ließ sie sich treiben. Aufregung erfasste sie. Eine Aufregung, die sie immer empfand, wenn sich eine neue Tür des Lebens zu öffnen begann. Die Glut in ihr wuchs, der Drang immer weiter zu gehen, zu ergründen, zu erforschen, sich fallen zu lassen, in der Hoffnung und dem gleichzeitigen Wissen, das Rafael hinter ihr stand, um sie jederzeit aufzufangen. Dieses Wissen war wie eine Droge. Nur ein kurzer Seitenblick in Richtung Rafael, und ihr Herz begann zu trommeln. Der Rhythmus ihres Herzschlages schien ihr eine Nachricht übermitteln zu wollen, so eindringlich war er. Ein weiterer Seitenblick, und ihre Augen trafen sich. Ertappt wandte sie sich ab … sah ihn erneut an. Und diesmal hielt sie seinem Blick stand. Ein Blick, der ihr bis auf den Grund der Seele zu dringen schien. Sie erschauerte. Und las in seinen Augen dasselbe Begehren, wie es wohl auch in ihren deutlich zu erkennen war. Für den Moment vergaßen sie,
Weitere Kostenlose Bücher