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Mondkuss

Mondkuss

Titel: Mondkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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Marleen gewandt fuhr sie fort. „Wenn ich daran zurückdenke, welche Achterbahnfahrt der Gefühle ich durchlebt habe, bis wir uns zueinander bekannt haben, wird mir heute noch ganz schwindelig.“ Und dann erfuhr Marleen alles darüber, wie Helena und Leonard sich kennengelernt hatten. Von der Vernissage bis hin zu der abenteuerlichen Vereinbarung, auf die Helena sich eingelassen hatte. Dafür, dass sich Leonard vor ihren Eltern als ihre große Liebe ausgab, hatte sie seiner Forderung – für siebzehn Tage in die Rolle seines ganz persönlichen Callgirls zu schlüpfen – nachgegeben. Helena und Leonard ließen diese Zeit Revue passieren, schwelgten dabei in Erinnerungen und sorgten gleichzeitig für eine fröhliche Atmosphäre. Eine weitere Flasche Sekt wurde geleert, man redete über Gott und die Welt, und so ganz nebenbei verging die Zeit wie im Flug. Marleen schien es, als würde sie die beiden schon ewig kennen. Als sich später auch noch Sabina dazugesellte, war die Runde fast komplett, denn Kathrin ging voller Eifer in ihrer Rolle als Gastgeberin auf, fand lediglich kurze Momente, in denen sie zu ihnen stieß. „Liebe Gäste“, ertönte ihre Stimme so laut und deutlich, dass sie die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid, und möchte euch weiterhin viel Spaß wünschen. Ich hoffe, jeder Einzelne fühlt sich wohl. Auf die nächsten fünf Jahre. Gehabt euch wohl und bleibt mir gewogen.“ Sie zwinkerte fröhlich in die Runde und prostete ihren Gästen feierlich zu. Gläser klirrten, wurden geleert und neu gefüllt. Es wurde gelacht, gefachsimpelt und gefeiert. Die Jubiläumsfeier anlässlich des fünften Geburtstages von ‚Beauty Secrets’ war ein rundum gelungenes Event. Als Kathrin kurze Zeit später drei Staffeleien aus dem Nebenraum ins Zentrum des Geschehens bringen ließ, schauten ihr die Gäste erwartungsvoll entgegen. Den Staffeleien folgten drei verhüllte Leinwände, die in willkürlicher Reihenfolge auf ihnen platziert wurden. Dann ertönte erneut Kathrins Stimme: „Zur Feier des Tages hat sich meine liebe Freundin, die erfolgreiche Malerin Helena Denhoven bereit erklärt, erstmals ihre neuen Werke zu präsentieren. Es ist ein Zyklus, den sie ‚Träume’ nennt.“ Sie winkte Helena zu sich. Gemeinsam enthüllten sie die erste Leinwand, und Helena freute sich über das rege Interesse. Geduldig beantwortete sie diverse Fragen, sagte ein paar Worte zum Bild und zum Gesamt-Zyklus und enthüllte unter allgemeinem Applaus das nächste Bild. Marleen war begeistert. Sie konnte sich nicht satt sehen an den eingängigen Werken und wartete gespannt auf den dritten und abschließenden Teil des Zyklus. Doch sie musste sich gedulden, denn Helena hatte erneut einige Fragen zu beantworten. Nicht alle Gäste hatten Interesse an den Bildern. Tummelten sich stattdessen lieber im Nebenraum und begutachteten die Sextoys, blätterten in Sexratgebern oder fanden sich vollkommen formlos zu Grüppchen zusammen, um zu plaudern und einen vergnüglichen Abend zu verbringen. Es gab jedoch eine Vielzahl an Anwesenden, die gebannt vor Helenas Werken standen und es sich nicht nehmen ließen, auf Tuchfühlung mit der Malerin und ihren Werken zu gehen. Auf die Frage, woher Helena ihre Ideen nähme, antwortete sie stets: „Um zu wissen, was man malen will, muss man zu malen anfangen.“ Was Erstaunen hervorrief, denn es herrschte größtenteils die Annahme, ein Künstler wisse stets, was er tut, bevor er zur Tat schreitet. Und dann wurde das dritte Bild gelüftet. Der linke Teil des Gemäldes war eine Symbiose der beiden Farbtöne, die die ersten beiden Bilder dominierten – grün und violett. Es zeigte die Frau und den Mann, wie sie Hand in Hand durch einen Spiegel in eine andere Welt schritten. Eine Welt, die den rechten Teil des Gemäldes ausmachte und in allen Regenbogenfarben schillerte. Die beiden waren nackt und strahlten eine Erotik aus, die bis in jeden Winkel des Raumes spürbar war. Helena ließ alle drei Bilder als Einheit auf die interessierten Betrachter wirken und sonnte sich im allgemeinen Zuspruch. Es war ein vergnüglicher Abend, der um Mitternacht von einem Pärchen, das Bondage Praktiken präsentierte, gekrönt und somit zum würdigen Abschluss geführt wurde. Am Ende waren nur noch Kathrin, Sabina, Leonard, Helena, Rafael und Marleen übrig. Es wurde eine weitere Flasche Sekt geköpft, man ließ den Abend Revue passieren, und schließlich

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