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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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auf ihr Signal horchte. Wo auch immer sie war – sie war sicher, daß sie mutterseelenallein war.

75
    Um zehn Uhr saßen Neil und sein Vater angespannt im Amtszimmer von Polizeichef Brower und hörten zu, während er ernst den Inhalt des Abschiedsbriefs von Malcolm Norton wiedergab. »Norton war ein verbitterter und enttäuschter Mann«, erklärte er. »Nach dem, was er geschrieben hat, wird das Grundstück von Miss Holloway wegen einer Änderung von Naturschutzverordnungen eine Menge wert sein. Als er Nuala Moore anbot, ihr das Haus abzukaufen, hatte er offenbar vor, sie zu betrügen, indem er ihr den wahren Wert vorenthielt, also ist er möglicherweise irgendwie dahintergekommen, daß sie im Begriff war, ihre Meinung über den Verkauf an ihn zu ändern, und hat sie umgebracht. Es ist durchaus möglich, daß er das Haus durchstöbert hat, weil er ihr revidiertes Testament finden wollte.«
    Er schwieg, um einen Absatz des recht langen Schreibens erneut zu lesen. »Offensichtlich hat er Maggie Holloway die Schuld daran gegeben, daß alles schiefgelaufen ist, und obwohl er das nicht ausdrücklich sagt, hat er sich vielleicht an ihr gerächt. Er hat es jedenfalls geschafft, seine Frau in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.«
    Das alles kann doch einfach nicht wahr sein, dachte Neil. Er spürte die Hand seines Vaters auf seiner Schulter und wollte sie schon abschütteln. Er hatte die Befürchtung, Mitgefühl könne seine Entschlossenheit unterminieren, und das würde er nicht zulassen. Er gab keinesfalls auf. Maggie war nicht tot. Da war er sich sicher. Sie konnte nicht tot sein.
    »Ich habe mit Mrs. Norton geredet«, fuhr Brower fort.
    »Ihr Mann kam gestern zur üblichen Zeit nach Hause, ging dann wieder und blieb bis Mitternacht weg. Als sie heute morgen herausfinden wollte, wo er gewesen war, hat er ihr keine Antwort gegeben.«
    »Wie gut kannte Maggie diesen Norton?« fragte Robert Stephens. »Was könnte sie dazu gebracht haben, sich mit ihm zu treffen? Glauben Sie, daß er sie gezwungen hat, in ihr eigenes Auto zu steigen, und dann mit ihr dorthin gefahren ist, wo Sie’s gefunden haben? Doch was hat er dann mit Maggie gemacht, und da er ja ihren Wagen dort gelassen hat, wie ist er nach Hause gekommen?«
Brower schüttelte den Kopf, während Stephens sprach. »Es ist sehr unwahrscheinlich, das gebe ich ja zu, aber es
    ist eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen müssen. Wir setzen Hunde ein, damit sie versuchen Miss Holloways Spur aufzunehmen, also falls sie dort in der Nähe ist, finden wir sie auch. Aber es liegt sehr weit von Nortons Haus weg. Er hätte sich mit einer zweiten Person abstimmen müssen, oder er hätte für den Heimweg irgendein Auto anhalten müssen, und, ehrlich gesagt, erscheinen mir beide Möglichkeiten ziemlich weit hergeholt. Diese Frau, nach der er so verrückt war, Barbara Hoffman, ist bei ihrer Tochter in Colorado zu Besuch. Wir haben das schon nachgeprüft. Sie ist seit dem Wochenende dort.«
    Die Sprechanlage summte, und Brower griff nach seinem Telefon. »Stellen Sie ihn durch«, sagte er nach einem Augenblick.
    Neil vergrub das Gesicht in seinen Händen. Laß sie nicht Maggies Leiche gefunden haben, betete er im stillen.
    Browers Gespräch dauerte nur eine Minute. Als er den Hörer auflegte, sagte er: »In gewisser Hinsicht haben wir, glaube ich, gute Nachrichten. Malcolm Norton ist gestern abend im Log Cabin essen gewesen, einem kleinen Restaurant in der Gegend, wo Barbara Hoffman gewohnt hatte. Offenbar haben sie und Norton dort häufig zusammen gegessen. Der Besitzer sagt, daß Norton noch bis weit nach elf da war, also muß er dann direkt nach Hause gefahren sein.«
    Das bedeutet, dachte Neil, daß er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Maggies Verschwinden nichts zu tun hatte.
    »Was unternehmen Sie jetzt als nächstes?« fragte Robert Stephens.
    »Die Leute verhören, auf die uns Miss Holloway hingewiesen hat«, erwiderte Brower. »Earl Bateman und Schwester Zelda Markey.«
    Seine Sprechanlage meldete sich aufs neue. Nachdem er kommentarlos zugehört hatte, legte Brower den Hörer zurück und stand auf. »Ich weiß nicht, was für ein Spiel Bateman treibt, aber er hat gerade angerufen, um zu melden, daß letzte Nacht ein Sarg aus seinem Bestattungsmuseum gestohlen worden ist.«

76
    Dr. William Lane begriff, daß es sehr wenig gab, was er an diesem Dienstag morgen zu seiner Frau hätte sagen können. Ihr eisiges Schweigen ließ ihn wissen, daß sogar

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