Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
meine Katze behandeln lassen. Er ist vermutlich der dümmste Arzt, mit dem ich es jemals zu tun hatte, und Sie können mir glauben, ich hatte mit einer Menge zu tun.«
Sie erhob sich. »Ich hatte auch die Ehre, mit hervorragenden Ärzten zu arbeiten. Und deshalb kann ich nicht verstehen, wieso die Leute von Prestige darauf verfallen sind, Dr. Lane die Leitung dieser Einrichtung zu übertragen. Und bevor Sie fragen: Das ist der Grund, weshalb ich so häufig nach Patienten sehe, um die ich mir Sorgen mache. Ich glaube nicht, daß er in der Lage ist, ihnen die Versorgung zu geben, die sie benötigen. Ich bin mir bewußt, daß ihnen das manchmal zuwider sein mag, aber ich tue es nur zu ihrem Besten.«

82
    Neil und Robert Stephens fuhren direkt zum Polizeirevier von Newport. »Das ist verdammt gut, daß du gestern diese Verfügung gegen ihn erwirkt hast«, sagte Neils Vater.
    »Der Kerl war drauf und dran, abzuhauen. Wenigstens haben wir jetzt, wo sein Bankkonto gesperrt ist, die Chance, Coras Geld wiederzukriegen, oder zumindest einen Teil davon.«
    »Aber er weiß nicht, was mit Maggie passiert ist«, sagte Neil verbittert.
    »Nein, offenbar nicht. Du kannst wohl schlecht um fünf Uhr in New York den Brautführer bei einer Hochzeit spielen, Dutzende Namen von Leuten vorweisen, die allesamt bereit sind zu bezeugen, daß du während des ganzen Empfangs dort warst, und gleichzeitig hier oben sein.«
    »Er hatte eine ganze Menge mehr über sein Alibi zu sagen als über seine Aktiengeschäfte«, sagte Neil. »Dad, dieser Kerl hat nichts in diesem Büro, was darauf hinweisen würde, daß er mit Wertpapieren handelt. Hast du etwa irgendwelche Finanzbelege, einen einzigen Prospekt oder sonst irgendwas von der Art gesehen, wie du es in meinem Büro findest?«
    »Nein, hab ich nicht.«
»Verlaß dich drauf, der arbeitet in Wirklichkeit gar nicht von diesem Loch aus. Diese Aktiengeschäfte laufen über
    irgendeine andere Adresse. Und zwar eine, wo vermutlich der gleiche Schwindel betrieben wird.« Neil schwieg und blickte mit grimmigem Gesicht zum Wagenfenster hinaus.
    »Mein Gott, dieses Wetter ist lausig.«
    Es wird immer kälter, und es gießt. Wo ist Maggie? dachte er. Ist sie irgendwo da draußen? Fürchtet sie sich?
Ist sie tot?
Wieder einmal verwarf Neil diesen Gedanken. Sie konnte einfach nicht tot sein. Es kam ihm so vor, als könne er sie hören, wie sie nach ihm rief, damit er ihr zu Hilfe kam.
Als sie im Polizeirevier eintrafen, erfuhren sie, Chief Brower sei gerade außer Haus, aber Detective Haggerty nahm sie in Empfang. »Es gibt nichts zu berichten, was uns weiterhilft«, sagte er freimütig, als die beiden Männer ihn mit Fragen nach Maggie bedrängten. »Niemand kann sich daran erinnern, gestern abend diesen VolvoKombiwagen in der Stadt gesehen zu haben. Wir haben mit Miss Holloways Nachbarn hier Kontakt aufgenommen. Als sie auf dem Weg zum Abendessen um sieben an ihrem Haus vorbeikamen, stand Miss Holloways Auto in der Einfahrt. Es war weg, als sie um halb zehn zurückkamen, also müssen wir davon ausgehen, daß sie irgendwann während dieser zweieinhalb Stunden weggefahren ist.«
»Und das ist alles, was Sie uns berichten können?« fragte Neil mit ungläubiger Stimme. »Mein Gott, es muß doch noch mehr als bloß das geben.«
»Ich wünschte, es wäre so. Wir wissen, daß sie am Montag nachmittag zu diesem Bestattungsmuseum rübergefahren ist. Wir haben mit ihr gesprochen, bevor sie weg ist und nachdem sie wieder zurückkam.«
»Bestattungsmuseum?« hakte Neil nach. »Das klingt nicht nach Maggie. Was hat sie dort gemacht?«
»Professor Bateman zufolge wollte sie ihm dabei helfen, Bildmaterial für irgendeine Fernsehserie rauszusuchen, die er vorhat«, antwortete Haggerty.
»Sie haben eben gesagt: ›Professor Bateman zufolge‹«, sagte Robert Stephens scharf.
»Hab ich das? Also, ich meine, wir haben keinen Grund, die Aussage des Professors anzuzweifeln. Er mag ein bißchen exzentrisch sein, aber er ist hier aufgewachsen, die Leute kennen ihn, und er ist nie mit irgendwelchen Schwierigkeiten aktenkundig geworden.« Er zögerte. »Ich will jetzt mal völlig offen zu Ihnen sein. Miss Holloway schien anzudeuten, daß er irgendwas an sich hätte, was ihr zu schaffen machte. Und als wir nachforschten, stellte sich heraus, daß es zwar nichts in seiner Vergangenheit gibt, was ihn in Konflikt mit der Polizei gebracht hätte, daß er aber eines Nachmittags unter einigen Bewohnern des Seniorenheims Latham Manor

Weitere Kostenlose Bücher