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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Reichweite, die sie als Vorlage nehmen konnte. Als hätte ich die nötig, dachte Maggie. Es schien ihr so, als würde ihr Nualas Gesicht für immer im Gedächtnis eingeprägt bleiben. Außer ihren Besuchen bei Greta und dem Ausräumen des Hauses hatte sie keine konkreten Pläne. Da ich nun schon weiß, daß ich bis zum übernächsten Wochenende bleiben will, wäre es doch schön, ein Projekt zu haben, sagte sie sich, und welches Thema konnte besser sein als Nuala?
    Der Besuch im Latham Manor und die Zeit, die sie mit Greta Shipley verbracht hatte, hatten sie davon überzeugt, daß Nualas Unbehagen von ihrer Sorge über die möglichen Auswirkungen herrührte, die die radikale Veränderung ihres Lebens durch den Verkauf ihres Hauses und den Umzug in den Altenwohnsitz haben mochte. Wie es scheint, hat sie sonst nichts seelisch belastet, überlegte Maggie. Zumindest nicht, soweit ich sehen kann.
    Sie seufzte. Vermutlich gab es keine Möglichkeit, in dieser Hinsicht sicher zu sein. Doch wenn es tatsächlich ein normaler Einbrecher war, wäre es für ihn nicht riskant gewesen, Nuala umzubringen und sich dann noch die Zeit zu nehmen, das ganze Haus zu durchstöbern? Wer immer hier war, konnte riechen, daß gekocht wurde, und sehen, daß der Tisch für Gäste gedeckt war. Es lag doch nahe, daß der Mörder befürchten mußte, jemand könne auf der Bildfläche erscheinen, während er das Haus durchsuchte. Es sei denn, er wußte bereits, daß die Einladung auf acht Uhr angesetzt war und daß ich ebenfalls nicht viel früher eintreffen würde.
    Das war eine günstige Gelegenheit, überlegte sie. Mit Sicherheit für jemanden, der von Nualas Plänen für den Abend wußte – vielleicht sogar daran beteiligt war.
    »Nuala wurde nicht von einem x-beliebigen Dieb umgebracht«, sagte Maggie laut. Im Geist ging sie die Menschen durch, die zu dem Dinner erwartet worden waren. Was wußte sie über die einzelnen Personen? Eigentlich nichts. Außer über Liam; er war der einzige, den sie wirklich kannte. Nur seinetwegen war sie Nuala wieder über den Weg gelaufen, und dafür würde sie ihm immer dankbar sein. Außerdem war sie froh, daß er seinen Vetter Earl genauso seltsam fand wie sie. Daß der hier einfach so auf der Bildfläche erschienen war, war ihr wirklich unheimlich.
    Wenn sie das nächstemal mit Liam sprach, wollte sie ihn nach Malcolm und Janice Norton fragen. Selbst in dem kurzen Augenblick heute morgen, als sie Janice im Latham Manor begrüßt hatte, war ihr irgend etwas an dem Gesichtsausdruck der Frau sonderbar vorgekommen. Zorn? Wegen des rückgängig gemachten Hausverkaufs? fragte sich Maggie. Aber es gab doch sicher jede Menge vergleichbarer Häuser in Newport, die zu haben waren. Das konnte es nicht sein.
    Maggie ging zu dem auf Böcken ruhenden Zeichentisch hinüber und setzte sich. Sie betrachtete ihre gefalteten Hände und merkte, daß sie es nicht erwarten konnten, wieder Ton in die Finger zu bekommen. Immer wenn sie versuchte, etwas gründlich zu überdenken, machte sie die Erfahrung, daß die Arbeit mit Ton ihr half, die Lösung zu finden oder doch zumindest zu irgendeinem Schluß zu kommen.
    Etwas hatte ihr heute zugesetzt, irgend etwas, was ihr Unterbewußtsein registriert hatte. Sie hatte es zwar zur Kenntnis genommen, jedoch ohne nachhaltigen Eindruck. Was konnte das gewesen sein? fragte sie sich. Augenblick für Augenblick ließ sie ihren Tag von dem Moment an Revue passieren, als sie aufgestanden war, über die flüchtige Besichtigung des Erdgeschosses im Latham Manor und ihre Unterredung mit Dr. Lane bis hin zu der Fahrt mit Greta Shipley zu den Friedhöfen.
    Die Friedhöfe! Maggie richtete sich auf. Das war es! dachte sie. Das letzte Grab, das sie aufgesucht hatten, das von dieser Mrs. Rhinelander, die zwei Wochen zuvor gestorben war – da war ihr doch etwas aufgefallen.
    Aber was? Sosehr sie sich auch bemühte, sie bekam es nicht zu fassen, was sie dort gestört hatte.
Morgen früh geh ich wieder zu den beiden Friedhöfen und schau mich um, beschloß sie. Ich nehme meine Kamera mit, und wenn ich nicht genau sehe, was es ist, dann mache ich Fotos. Was immer das ist, was mir keine Ruhe läßt, wird vielleicht zum Vorschein kommen, wenn ich die Aufnahmen entwickle.
Es war ein langer Tag gewesen. Sie beschloß, ein Bad zu nehmen, sich ein Rührei zu machen, zu Bett zu gehen und noch einige der Bücher über Newport zu lesen.
Auf dem Weg nach unten merkte sie, daß das Telefon in Nualas Schlafzimmer

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