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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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andere, die sie gerne noch erkunden wollte. Sie hatte sich schon die Fotoalben angesehen – die Dutzende von Schnappschüssen von Nuala mit Tim Moore zeigten zwei Menschen, die unverkennbar Freude an ihrem Zusammensein hatten.
Größere, eingerahmte Bilder von Tim und Nuala – auf Bootsausflügen mit Freunden, bei Picknicks, offiziellen Abendessen, im Urlaub – waren über die Wände verstreut.
Der tiefe, alte Klubsessel mit dem Fußschemel dazu war vermutlich seiner gewesen, dachte sich Maggie. Sie wußte noch, daß Nuala, ob sie nun gerade in ein Buch versunken war, ein Gespräch führte oder den Fernseher laufen hatte, sich noch stets am liebsten zusammengerollt wie ein Kätzchen auf das Sofa kuschelte, zwischen Rückenlehne und Seitenpolster in eine Ecke gestützt.
Kein Wunder, daß sich die Aussicht auf einen Umzug ins Latham Manor als abschreckend erwies, dachte Maggie. Es wäre ziemlich verheerend für Nuala gewesen, dieses Haus aufzugeben, in dem sie ganz offensichtlich so viele Jahre lang glücklich gewesen war.
Trotzdem hatte sie eindeutig erwogen, dort hinzuziehen. An jenem ersten Abend, als sie nach ihrem Wiedersehen auf dem Mooreschen Familienfest zusammen essen gegangen waren, hatte Nuala erwähnt, daß soeben die Art von Wohnung, die sie haben wollte, frei geworden sei.
Welche Wohnung war das? fragte sich Maggie. Sie hatten das nie miteinander erörtert.
Maggie merkte auf einmal, daß ihre Hände zitterten. Vorsichtig stellte sie die Teetasse auf dem Unterteller ab. Konnte womöglich das Apartment, das für Nuala verfügbar geworden war, dasselbe sein, das vorher Greta Shipleys Freundin Constance Rhinelander gehört hatte?

38
    Das einzige, was er sich wünschte, war ein wenig Ruhe, aber Dr. William Lane wußte, dieser Wunsch würde ihm nicht gewährt werden. Odile war aufgedreht wie ein Kreisel, der kurz davorstand, loszuwirbeln. Dr. Lane lag mit geschlossenen Augen im Bett und sehnte sich danach, daß sie wenigstens das verfluchte Licht ausmachen würde. Statt dessen aber saß sie an ihrer Frisierkommode und bürstete sich die Haare, während sich ein wahrer Wortschwall von ihren Lippen ergoß.
    »In letzter Zeit ist alles so schwierig, findest du nicht? Alle hatten Greta Shipley richtig gern, und sie war eine von unsern Stammitgliedern. Weißt du, das sind jetzt zwei unsrer goldigsten Damen in ebenso vielen Wochen. Natürlich war Mrs. Rhinelander schon dreiundachtzig, aber sie war doch so gut beieinander gewesen – und dann, ganz plötzlich, konnte man sehen, wie sie immer zerbrechlicher wurde. So passiert es eben einfach in einem bestimmten Alter, oder? Versagen? Der Körper versagt einfach.«
    Odile schien gar nicht zu bemerken, daß ihr Mann nicht reagierte. Es war egal; sie redete sowieso weiter. »Klar, Schwester Markey hat sich wegen dieses kleinen Schwächeanfalls, den Mrs. Shipley Montag abend hatte, Sorgen gemacht. Heute morgen hat sie mir erzählt, daß sie gestern wieder mit dir drüber geredet hat.«
    »Ich hab Mrs. Shipley direkt, nachdem sie diesen Anfall hatte, untersucht«, erklärte Dr. Lane resigniert. »Es gab keinen Anlaß zur Beunruhigung. Schwester Markey hat diese Unpäßlichkeit bloß deshalb erwähnt, weil sie die Tatsache zu rechtfertigen versuchte, daß sie einfach immer wieder in Mrs. Shipleys Wohnung reingeplatzt ist, ohne vorher anzuklopfen.«
    »Aber natürlich, du bist schließlich der Arzt, Liebling.«
    Dr. Lane riß die Augen auf, weil ihm plötzlich ein Licht aufging. »Odile, ich möchte nicht, daß du über meine Patienten mit Schwester Markey sprichst«, sagte er scharf.
    Ohne auf seinen Tonfall zu achten, sprach Odile weiter: »Diese neue Gerichtsmedizinerin ist noch ziemlich jung, findest du nicht? Wie hieß sie noch mal, Lara Horgan? Ich wußte gar nicht, daß Dr. Johnson in Pension gegangen ist.«
    »Er hat genau am Ersten aufgehört zu arbeiten. Das war der Dienstag.«
»Ich frage mich bloß, wieso sich irgendwer dazu entschließen sollte, Gerichtsmediziner zu werden, besonders eine so attraktive junge Frau? Immerhin scheint sie was von ihrem Job zu verstehen.«
»Ich bezweifle, ob sie dazu berufen worden wäre, wenn sie nichts von ihrem Fach verstehen würde«, entgegnete er barsch. »Sie ist bloß deshalb mit der Polizei vorbeigekommen, weil sie gerade in der Nähe war und sich mal unsere ganze Anlage ansehen wollte. Sie hat äußerst kompetente Fragen nach Mrs. Shipleys Krankengeschichte gestellt. So, und jetzt, wenn’s dir recht ist, Odile, muß

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