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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Tanten oder wer auch immer in so guten Händen sind, dann wollen sie vielleicht auch zu uns kommen, wenn es an der Zeit für sie ist, ihr Leben umzustellen.«
    Lane hatte schon tausendmal gedacht, wenn Odile nicht so hohlköpfig wäre, hätte er Verdacht geschöpft, sie wolle sarkastisch sein. Die Wahrheit jedoch war, daß seit der Einführung des offiziellen Sonntagsbrunchs, der im übrigen ebenfalls auf Odiles Vorschlag zurückging, und seit sie dann selbst regelmäßig hingingen, die Anzahl der Personen, die sich als »mögliche zukünftige Interessenten« eintrugen, deutlich zugenommen hatte.
    Als er jedoch an diesem Sonntag morgen den großen Salon mit Odile betrat, war Dr. Lane alles andere als erfreut, Maggie Holloway zusammen mit Mrs. Bainbridges Tochter Sarah Cushing zu erblicken.
    Odile hatte die beiden ebenfalls entdeckt. »Maggie Holloway scheint aber wirklich schnell Freundschaft zu schließen«, murmelte sie ihm zu.
    Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch den Saal, hielten hier an, um mit Bewohnern zu plaudern, dort, um Besucher zu begrüßen, die sie bereits kannten, oder auch, um neuen vorgestellt zu werden.
    Maggie hatte sie nicht kommen sehen. Als die beiden sie ansprachen, lächelte sie um Verzeihung heischend. »Ich muß Ihnen ja vorkommen wie die Woollcott-Karikatur aus The Man Who Came to Dinner«, sagte sie. »Mrs. Cushing hat mich zum Brunch mit Mrs. Bainbridge eingeladen, aber heute früh fühlte sich Mrs. Bainbridge etwas müde, also hielt sie es für das beste, wenn wir nicht aus dem Haus gehen.«
    »Sie sind immer willkommen«, sagte Dr. Lane galant und wandte sich dann an Sarah. »Soll ich mal nach Ihrer Mutter sehen?«
    »Nein«, entgegnete Sarah entschieden. »Sie kommt gleich nach. Doktor Lane, stimmt es, daß Eleanor Chandler sich dazu entschlossen hat, hier einzuziehen?«
    »Ja, das stimmt allerdings«, sagte er. »Als sie von Mrs. Shipleys Ableben erfuhr, rief sie an, um dieses Apartment anzufordern. Sie möchte, daß es ihre Innenarchitektin noch neu ausstattet, also wird sie vermutlich die nächsten Monate noch nicht einziehen.«
    »Und ich finde, das ist auch besser so«, sagte Odile Lane ernst. »Auf diese Weise haben die Freunde von Mrs. Shipley eine Übergangsphase zur Anpassung, finden Sie nicht?«
    Sarah Cushing überging die Frage. »Der einzige Grund, weshalb ich mich nach Mrs. Chandler erkundigt habe, ist der, daß ich absolut klarstellen möchte, daß sie keinesfalls an den Tisch meiner Mutter gesetzt werden darf. Sie ist eine unmögliche Frau. Ich schlage vor, daß Sie ihr einen Sitzplatz bei irgendwelchen schwerhörigen Gästen anweisen, die Sie hier vielleicht haben. Die würden zum Glück einige ihrer anmaßenden Ansichten überhören.«
    Dr. Lane lächelte nervös. »Ich werde mir wegen der Platzarrangements einen besonderen Vermerk machen, Mrs. Cushing«, sagte er. »Gestern hat sich übrigens jemand im Auftrag der Van Hillearys aus Connecticut nach dem großen Apartment mit den zwei Schlafzimmern erkundigt. Der betreffende Herr wird den beiden empfehlen, daß sie herkommen und es sich anschauen. Wenn es damit klappt, würde Ihre Mutter vielleicht in Erwägung ziehen, die beiden an ihrem Tisch zu haben.«
    Der betreffende Herr … Er redet über Neil, dachte Maggie.
Mrs. Cushing hob eine Augenbraue. »Selbstverständlich würde ich die beiden zuerst kennenlernen wollen, aber Mutter hat es tatsächlich gern, Männer um sich zu haben.«
»Das hat Mutter bestimmt gern«, bemerkte Mrs. Bainbridge trocken. Sie drehten sich alle um, als sie sich nun der Gruppe anschloß. »Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, Maggie. Kommt mir ganz so vor, als dauerte es neuerdings immer länger, immer weniger zu tun. Verstehe ich das richtig, daß Greta Shipleys Wohnung bereits wieder verkauft ist?«
»Ja, ganz genau«, bestätigte Dr. Lane zuvorkommend. »Die Angehörigen von Mrs. Shipley kommen heute nachmittag her, um ihre persönlichen Besitztümer abzuholen und dafür zu sorgen, daß ihre Möbel abtransportiert werden. Wenn Sie uns nun bitte entschuldigen, Odile und ich sollten uns um einige der anderen Gäste kümmern.«
Als sie außer Hörweite waren, sagte Letitia Bainbridge:
»Sarah, wenn ich für immer die Augen schließe, dann sorge unbedingt dafür, daß bis zum Anfang des nächsten Monats keiner in die Nähe meiner Wohnung kommt. Soviel zumindest sollte das monatliche Wohngeld schließlich sicherstellen. Ich hab den Eindruck, daß man hier nicht einmal in Ruhe kalt

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