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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Vandalez und Estephaga Glazard.
    „Wer ist der Kommandant?“, fragte Estephaga. „Kennst du ihn, Viego?“
    „Ihn?“, fragte Viego. „Ist das nicht eher eine Frau?“
    Estephaga kniff ihre Reptilien-Augen zusammen.
    „Eine Frau! Da muss man aber genau hinsehen, bei den Muskeln!“
    „Na ja“, sagte Viego, „wenn man ihre Vorderseite betrachtet …“
    „Ihre Uniform ist jedenfalls zu eng!“, erklärte Estephaga. „Das sieht ja unanständig aus!“
    „Ich kenne sie übrigens nicht“, meinte Viego. „Aber vielleicht ist sie auch weniger dem Militär zuzurechnen als der Wissenschaftsabteilung. Und zwar derjenigen mit der höchsten Geheimhaltungsstufe.“
    „Durchaus möglich“, sagte Estephaga. „Das Militär hätte keine Zeit damit verschwendet, die Maküle so hübsch zu gestalten.“
    Damit sagte Estephaga etwas Wahres. Scarlett betrachtete die Geheimwaffen der Regierung mit großem Staunen, denn sie hatte keine so schönen oder gar freundlichen Geschöpfe erwartet wie diese, die da unten im Hof aufkreuzten. Die Maküle bewegten sich anmutig in fließenden Bewegungen, hielten jedoch regelmäßig inne, als müssten sie ihre Ausrichtung überprüfen und sich neu einstellen. Es sah aus, wie wenn ein Fisch, der durchs Wasser schwimmt, kurz wie in einem Standbild verharrt, um dann weiterzuschwimmen, ebenso leicht und schwerelos wie zuvor.
    Berrys Beschreibung der Maküle war zutreffend gewesen: Sie ähnelten leuchtenden Puppen. Puppen ohne Haare oder Kleidung, nicht mal Augenbrauen oder Fingernägel hatten sie. Auf den ersten Blick wirkten sie weiblich, da sie so schlank waren und sich so fließend bewegten, doch wenn man genauer hinsah, erkannte man, dass sie geschlechtslos waren. Immerhin hatten sie Augen, Nasen und Münder, vielleicht, um ihre Umgebung studieren zu können, vielleicht aber auch, weil sie sonst zu komisch auf Menschen gewirkt hätten. Ihre Gesichter waren wie aus Wachs geformt, hübsch und harmlos anzusehen, vor allem die Augen, die echten Augen perfekt nachgebildet waren, nur größer aussahen und ebenso wie der übrige Körper schwach leuchteten. Es gab Unterschiede in den Gesichtern, keine großen Unterschiede, doch manche Puppen hatten größere Münder oder schmalere Nasen. Es gab unterschiedliche Augenfarben, vielleicht damit man die einzelnen Maküle auseinanderhalten konnte.
    Die Maküle standen nun in Reih und Glied, es waren sechzehn an der Zahl. Die Kommandantin gab lautstark Anweisungen, wonach sich die Maküle an verschiedenen Stellen der Festung postieren sollten. Sie erhielten den Auftrag, ihre direkte Umgebung zu speichern, was auch immer damit gemeint war, und regelmäßig auf Abweichungen hin zu prüfen.
    „Die Pläne haben Sie im Kopf“, sagte die Kommandantin. „Die Pläne werden so bald wie möglich um weitere Informationen zu den unterirdischen Gegebenheiten der Festung ergänzt. Nehmen Sie nun Ihre Positionen ein!“
    Anscheinend mussten Maküle, die eine lange Reise hinter sich hatten, keine Abendmahlzeit einnehmen oder sich ausruhen. Sie strömten ins Innere der Festung, um ihre Posten zu beziehen, und ließen ihre Beobachter im vierten Stock verwundert zurück.
    „Sie können keine lebendigen Personen sein“, sagte Berry, als die letzte Maküle den Hof verlassen hatte. „Sonst würden sie es hassen, immer gehorchen zu müssen!“
    „Das ist eine sehr menschliche Sicht der Dinge“, meinte Viego.
    „Berry hat recht“, sagte Estephaga Glazard. „Diese seelenlosen Befehlsempfänger können unmöglich wie Menschen denken oder handeln. Was sie als Wachtposten in meinen Augen unzulänglich macht. Eine künstliche Lebensform lässt sich leicht austricksen.“
    „Meinst du?“, fragte Viego. „Es ist eine interessante Frage. Vielleicht sind sie uns trotzdem überlegen, weil sie keine menschlichen Schwächen haben. Weil sie sich nicht durch Wünsche oder Ängste ablenken lassen von ihrem Ziel. “
    „Was für ein Ziel kann ein Automat schon haben? Kein Ziel, für das es sich zu leben oder zu sterben lohnt.“
    „Sie sehen nicht besonders gefährlich aus“, sagte Scarlett. „Ich habe keine Waffen gesehen.“
    „Sie sind aber gefährlich“, sagte Berry. „Glaub mir!“
    „Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was ich gerüchteweise gehört habe“, erklärte Estephaga Glazard, „dann möchte ich keiner Maküle mit Fehlfunktion begegnen! Es ist eine Schande, dass diese Dinger auf Schüler losgelassen …“
    Estephaga verstummte, da sie etwas gehört

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