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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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ahnen. Sei nicht albern, Lissi, Geicko ist jetzt wirklich kein Problem!“
    Lisandra nickte.
    „Ihr habt recht. Das mit Yu Kon ist schlimmer. Wisst ihr, wie viele Schüler er auf dem Gewissen haben soll?“
    „Das braucht dich ja nicht zu kratzen“, sagte Berry. „Du kannst nicht sterben.“
    „Aber ich könnte ein Auge verlieren und dazu zwei Beine und für den Rest meines Lebens mit einem Loch in der Brust herumlaufen …“
    „Ganz so drastisch wird es schon nicht kommen“, sagte Berry und konnte sich das Lachen dabei kaum verkneifen. Die Vorstellung, wie Lisandra mit einer Augenklappe, zwei verzauberten Holzbeinen und einem Loch in der Brust durch die Festung stakste, war einfach zu lustig. „Jetzt lass dir mal von Yu Kon beibringen, wie man kämpft und herumtrickst und seine Gegner zermürbt, und dann sehen wir weiter.“
    Lisandra nickte.
    „Ob ich dafür vom normalen Unterricht befreit werde?“
    „Möglich wär’s“, sagte Scarlett aufmunternd. „Aber Lesen und Schreiben musst du trotzdem üben!“
     
    Thuna und Maria verschliefen, wie mehrere Kutschbusse aus allen möglichen Richtungen in Sumpfloch eintrafen und mit ihnen Horden von Schülern aus sechs Jahrgängen. Plötzlich waren die Gänge von Sumpfloch wieder von Schritten und Stimmen erfüllt und die Unterkünfte im hinteren Teil der Festung, die während der Ferien dunkel und leer gewesen waren und so manchem Unhold aus dem bösen Wald als Schlafplatz gedient hatten, wurden unter Gepolter, Geschrei und Gestöhne zurückerobert. Rund um die Festung stürzten sich ausgeruhte Schüler in ausgedehnte Willkommensschlachten, bei denen die weiße Idylle zertrampelt und zu Schneebällen verarbeitet wurde. Die Schneebälle flogen kreuz und quer und wurden von den begabteren Schülern magikalisch verändert, sodass sie sich während des Fluges in eine Illusion, eine Stinkbombe, etwas Essbares oder einen Knall verwandelten. Es war also laut, Sumpfloch erwachte wieder zum Leben und in der Küche wurde der erste von vielen Eintöpfen gekocht, diese für Sumpfloch typische Suppe, die Tag für Tag mit Essenresten und Sumpfalgen gestreckt und immer wieder aufgewärmt werden würde, bis zu dem fernen Tag im Sommer, an dem die Kutschbusse wiederkommen würden, um die Schüler in die großen Ferien zu bringen.
    Thuna und Maria verschliefen auch die Ankunft eines grimmigen, alten Mannes, der sich weigerte, in der Festung zu schlafen oder darin zu wohnen, sondern darauf bestand, dass ihm Wanda Flabbi den alten Geräteschuppen neben dem Faulhundgehege frei räumte, damit er dort Quartier beziehen konnte.
    „Aber bei den Faulhunden riecht es nicht so gut“, wagte Wanda Flabbi einzuwenden, als sie von Estephaga herbeigerufen wurde.
    „Was einer riecht, fällt auf ihn selbst zurück“, knurrte der alte Mann.
    Es dauerte eine Weile, bis Wanda Flabbi begriff, dass sie beleidigt worden war.
    „Na bitte“, erwiderte sie, „ich hab’s ja nur gut gemeint. Dann tut’s bestimmt auch die müffelnde Wäsche, die während des letzten Rohrbruchs im Keller hing.“
    „Ich brauche keine Wäsche“, erklärte der Alte, „sondern nur einen Tisch und eine Bank.“
    Estephaga gab Wanda Flabbi mit einem strengen Blick zu verstehen, dass sie alle Wünsche des Fremden – und seien sie auch noch so merkwürdig – widerspruchslos erfüllen sollte. Was Wanda Flabbi dann auch tat, mit gerümpfter Nase und einer gehörigen Portion missgünstiger Energie, die ein gutmütiges Krötengeschöpf wie sie nur im Ausnahmefall aufbrachte. Aber dieser alte, hochmütige Mann gefiel ihr nicht. Wanda Flabbi verabscheute ihn.
    Thuna und Maria waren auch nicht zugegen, als Geicko den anderen ein Mädchen mit schräg stehenden Augen und schwarzem Haarknoten vorstellte, das Jumi hieß. Es war das Mädchen, das Lisandra von der Kutsche aus an der Haltestelle in Quarzburg hatte stehen sehen. Jumi war kleiner als sie alle und lächelte die ganze Zeit, obwohl sie eine traurige Geschichte zu erzählen hatte.
    Ihre Eltern waren Kaufleute aus Taitulpan und Jumi reiste mit ihnen um die ganze Welt. Ungefähr vor einem Jahr waren Jumis Eltern in Amuylett verhaftet worden, da sie verbotenerweise mit Traumtabak handelten, einem Kraut, auf dessen Verkauf und Genuss in Amuylett hohe Strafen standen. Jumis Eltern wurden zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und Jumi nach Finsterpfahl zur Schule geschickt.
    „Nach Finsterpfahl?“, fragte Lisandra. „In diese Schule, in der es so grausam zugehen

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