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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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blind vertraute. Hoffentlich war dieses Vertrauen berechtigt. Wenn nicht – dann gute Nacht!

Kapitel 14: Jungenbesuch auf Mädchenzimmern
     
    Lisandra wartete bis nach dem Abendessen. Sie zeigte keine Ungeduld, als sie mit ihren Freundinnen im Zimmer 773 an kam und Maria immer noch keine Anstalten machte, das Päckchen ihrer Eltern, das heute angekommen war, auszupacken. Normalerweise konnte es Lisandra überhaupt nicht abwarten, den Inhalt eines solchen Päckchens zu sehen, denn es waren immer Süßigkeiten darin, von denen Lisandra mehr als ein Fünftel abstaubte. Berry kam das merkwürdig vor.
    „Ist was, Lissi? Ich dachte, du wärst heute so komisch, weil du das Haul-Fieber hast, aber wenn ich jetzt deinen finsteren Blick sehe, obwohl dieses Päckchen eindeutig nach Marzipanschnecken duftet, schwant mir Böses!“
    Das war das richtige Stichwort. Lisandra platzte mit der Wahrheit heraus und beichtete, wie viel sie über sich preisgegeben hatte. Berry wurde fast ohnmächtig vor Entsetzen und zeigte auch kein Verständnis, als Lisandra entschuldigend erklärte, dass sie unter Schock gestanden habe, nachdem sie von Grohanns Auftrag erfahren hatte.
    „Es ist einfach so aus mir herausgesprudelt! Ich konnte in dem Moment nicht für mich behalten, dass ich es bin, die aus dem Weg geräumt werden soll!“
    „Aber dadurch, dass du allen Leuten von deinem Geheimnis erzählst, wird dein Leben nicht unbedingt sicherer!“, rief Berry fassungslos. „Hanns ist gefährlich, warum siehst du das nicht? Er hat doch selbst zugegeben, dass er Amuylett angreifen will! Hast du das nicht gerade gesagt?“
    „Auf seine Weise, ja.“
    „Und was soll das heißen? Ist ein Krieg besser, wenn er auf die Weise des Hanns von Fortinbrack geführt wird?“
    „Ich vertraue ihm.“
    „Warum?“, fragte Berry und ihre Stimme überschlug sich fast dabei. „Er wollte Torck befreien. Er war bereit, dafür über Leichen zu gehen!“
    „Sein Vater wollte das!“
    „Er wollte es auch ! Scarlett, er hat doch damals versucht, dich zu überzeugen! Hattest du den Eindruck, dass er keinen Krieg will? Oder hat er eher so Sprüche losgelassen wie ‚Die Freiheit hat ihren Preis!’ oder ‚Irgendwann muss jemand aufräumen!’? Erinnerst du dich, Scarlett? Denn genau so hast du es mir erzählt!“
    Scarlett konnte es nicht abstreiten. Trotzdem hatten sich ihre Gefühle gegenüber Hanns verändert und sie wollte nicht glauben, dass es ihm einzig und allein darum ging, Amuylett zu stürzen, um seinem eigenen Reich zu mehr Macht zu verhelfen.
    „Immerhin haben sie Lissi gewarnt“, sagte Scarlett. „Sie hätten nichts von der Botschaft erzählen müssen, die ihr Geheimdienst aufgefangen hat.“
    „Wenn es die Botschaft überhaupt gibt“, wandte Berry ein. „Was, wenn sie geahnt haben, dass Lissi das fü nfte Erdenkind ist, und sie damit aus der Reserve locken wollten? Was ihnen damit prächtig gelungen wäre?“
    Lisandra machte ein überraschtes Gesicht.
    „So habe ich mir das noch gar nicht überlegt!“, sagte sie. „Wenn es so wäre, hätte Grohann gar nicht vor, mich aus dem Weg zu räumen! Das wäre ja eigentlich schön …“
    „Ja, du müsstest nur damit fertig werden, dass der Junge, in den du verknallt bist, dich eiskalt aufs Kreuz gelegt hat.“
    Lisandra starrte ins Leere und versuchte, sich das vorzustellen. Sie konnte es aber nicht.
    „Nein“, sagte sie. „Das hat er nicht getan. Ich müsste schon komplett beschränkt sein, wenn Haul mich angelogen hätte, ohne dass ich etwas merke.“
    „Das passiert d en Besten von uns“, sagte Thuna. „Jungs, die man sehr mag, sieht man leider in einem zu rosigen Licht.“
    „Lars war kein schlechter Kerl“, widersprach Maria , die genau wusste, dass Thuna auf den Gärtnerjungen anspielte . „Er hat nur versagt, als es darauf ankam.“
    „Schlecht oder nicht“, meinte Thuna, „ich bin froh, dass der Schulgarten so eingeschneit ist, denn dann kann er nicht zum Arbeiten hier aufkreuzen.“
    „Er wird aber irgendwann wieder aufkreuzen“, sagte Maria. „Du könntest dich bis dahin mit dem Gedanken anfreunden, ihm zu verzeihen.“
    „Nö!“, rief eine Stimme unter Thunas Bett. Während sich die Mädchen noch wunderten, kam der Kopf des ehemaligen Stoffhasen unter dem Bett hervor. „Lars ist aus dem Rennen!“
    „Rackiné, wo kommst du denn her?“, fragte Thuna.
    „Da guckt ihr, was? An euren Geheimhaltungsmethoden müsst ihr noch arbeiten!“
    „Das sehe ich zwar genauso“,

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