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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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sagte Berry, „aber warum um alles in der Welt hast du dich unter Thunas Bett versteckt?“
    Der Hase machte einen verlegenen Eindruck und antwortete nicht.
    „Rackiné?“, fragte Thuna drohend.
    „Hey, das ist meine Privatangelegenheit!“, schimpfte Rackiné. „Klar?“
    „Nein, mein Guter, es ist mein Bett! Und vielleicht weißt du auch, dass Jungenbesuch laut Hausordnung in Mädchenzimmern verboten ist!“
    „Sei doch nicht so giftig!“, rief Rackiné. „Ich hab doch gar nichts getan!“
    Seine Ohren sanken herab, bis sie wie welke Blumen nach unten hingen und er ganz jämmerlich aussah. Ein alter Trick.
    „Ich kann noch viel giftiger werden!“
    „Steht dir nicht“, gab der Hase zurück. „Ist nicht hübsch!“
    Lisandra war mit ihren Gedanken schon wieder bei Haul und Grohann und der Frage, wer ihr größter Feind war.
    „Berry, es tut mir leid!“, sagte sie jetzt. „Ich werde den beiden nichts mehr verraten. Es ist passiert, weil ich so verzweifelt war!“
    „Das kann ich ja verstehen“, lenkte Berry ein. „Es macht mir nur Angst. Ihr lasst euch so schnell einwickeln. Warum bin ich mittlerweile die Einzige, die Hanns misstraut?“
    „Ich bin auch vorsichtig“, sagte Scarlett. „Versprochen!“
    „Wir sollten lieber überlegen, wie wir Lissi helfen können“, sagte Thuna, nachdem ein Duell aus bösen Blicken zwischen ihr und Rackiné unentschieden ausgegangen war. „Wenn es wirklich stimmt, was Haul erzählt hat – und vieles spricht dafür, dass es stimmt – dann ist Lissi in großer Gefahr!“
    „Vielleicht fragst du deinen lieben Steinbock mal, was er so vorhat?“, schlug Scarlett vor. „Statt Estephaga mit besorgtem Hundeblick zu fragen, ob der arme Grohann auch bestimmt wieder ganz gesund wird!“
    Thuna hätte Scarlett gerne erklärt, dass es sich hier um zwei ganz unterschiedliche Grohanns handelte. Grohann, den Faunverwandten, den sie mochte, und Grohann, den Geheimdienst-Zauberer, den sie wie alle anderen fürchtete. Aber es klang zu verrückt und zu wenig einleuchtend, als dass auch nur der Hauch einer Chance bestanden hätte, dass Thuna von ihren Freundinnen verstanden wurde. Sie verstand es ja selbst nicht so richtig.
    „Ich weiß, dass er unter Umständen eine große Gefahr darstellt“, sagte sie jetzt. „Und wenn ihr wollt, werde ich ihn wegen der Sache befragen, wenn wir das nächste Mal in den Wald gehen. Soll ich?“
    Die Freundinnen tauschten gespannte Blicke aus. War das ein guter Plan? Oder würde er nach hinten losgehen?
    „Darüber sollten wir ernsthaft nachdenken“, sagte Berry. „Vielleicht kann Thuna tatsächlich etwas herausfinden!“
    „Wann macht ihren euren nächsten Ausflug in den Wald?“, fragte Maria.
    „Tja, wer weiß“, sagte Thuna leise. „Erst mal muss er wieder gesund werden.“
    Zu spät merkte Thuna, dass sie den falschen Tonfall angeschlagen hatte.
    „Ooooh, der arme Grohann!“, riefen ihre Freundinnen im Chor und dann musste es sich Thuna gefallen lassen, gemeinschaftlich ausgelacht und verspottet zu werden. Nur Rackiné lachte nicht, sondern zog seine Nase kraus und sah Thuna forschend an. Ihm war gerade ein unschönes Licht aufgegangen.
     
    Der arme Grohann war nach drei Tagen wieder auf den Beinen und nicht weniger streng und kompromisslos als zuvor. Was es für Federn waren, die er laut Estephaga im Kampf gelassen haben sollte, wusste niemand, denn man sah es ihm nicht an. Auch Yu Kon war wieder ganz das alte Ekelpaket und sorgte dafür, dass auf zwei sonnige Tage fünf eiskalte Schneesturmtage folgten, in denen er seine Schüler spüren ließ, was es hieß, einem besonders schlecht gelaunten Meister ausgeliefert zu sein. Immerhin hatte Yu Kon eine neue Behausung gefunden und zwar hatte er ein kleines Wächterhäuschen gewählt, das sich an der südlichsten Ecke des Schulgartens befand. Das Wächterhäuschen war schon lange nicht mehr in Gebrauch und entsprechend verwahrlost. Außerdem war es so klein, dass der Meister nicht ausgestreckt darin hätte liegen können, doch der Abstand zur Festung war ihm wichtiger als die Bequemlichkeit.
    „Ich will nicht dem Gestank der gewöhnlichen Leute ausgeliefert sein!“, hatte er Wanda Flabbi erklärt und sie hatte nur verwundert ihren Krötenmund verzogen, war doch Yu Kon nach den Faulhunden das am schlechtesten riechende Geschöpf aller Sumpflochbewohner.
    Die Mädchen fragten sich seit dem Angriff der Hermeline, was Yu Kons Tiere in Marias Spiegelwelt zu suchen gehabt hatten.

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