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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hardy
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widerstehen? „Willst du auf einen Kaffee mit nach oben kommen, während wir darüber nachdenken?“
    „Gern.“ Er folgte ihr zu ihrer Wohnung. „Was machst du denn normalerweise abends?“
    „Kommt drauf an, was für einen Tag ich hatte.“ Sie setzte einen Wasserkessel auf und füllte Kaffeepulver in eine Cafetière. „Mal gehe ich ins Kino oder treffe mich mit Freunden. Manchmal gehe ich am Fluss spazieren, oder ich falle nur noch aufs Sofa und sehe fern.“ Sie bedachte ihn mit einem skeptischen Blick. „Ich sollte dich wohl warnen, dass ich nicht gern durch die Clubs ziehe.“
    „Gut. Ich auch nicht.“ Er betrachtete die Fotos, die mit Magneten an ihrem Kühlschrank befestigt waren. „Das muss deine Mum sein.“
    „Ja.“ Sie schluckte schwer. Selbst jetzt noch, ein Jahr nach ihrem Tod, vermisste sie ihre Mutter. Vermisste ihr Lächeln, ihre Gelassenheit, ihren gesunden Menschenverstand. „Wollen wir vielleicht spazieren gehen?“, schlug sie vor. „Hier in Greenwich ist es wirklich schön.“
    „Gute Idee. Und ich möchte London ein bisschen kennenlernen, während ich hier bin. Was ist besonders typisch für London?“
    Sie dachte nach. „Ich nehme an, so etwas wie der Wachwechsel vor dem Buckingham Palast. Allerdings muss man sehr früh da sein, um einen guten Platz zu ergattern, also müssen wir das am Wochenende machen.“
    „Dann warten wir damit bis Samstag.“
    Sie lächelte bedauernd. „Tut mir leid, da habe ich keine Zeit. Ich muss arbeiten.“
    „Du arbeitest sechs Tage die Woche?“ Rico wirkte besorgt. „Du riskierst noch ein Burn-out, wenn du so weitermachst.“
    „Wenn ich keinen Auftrag für eine Torte habe, arbeite ich nur Samstagvormittag, um die Cafés mit Cupcakes zu bestücken. Sonntags haben sie geschlossen, also kann ich sonntags freimachen“, erklärte sie.
    „Dann sparen wir uns den Wachwechsel für Sonntag auf.“
    Über seine eigenen Termine sprach er nicht. Ella hatte keine Ahnung, wann er nach Rom zurückmusste. „Bleibst du denn länger in London?“
    „Möglicherweise.“
    Offenbar war das Thema tabu. Wie so viele Themen bei Rico.
    „Wir sollten eine Liste der Sehenswürdigkeiten machen, die wir uns ansehen wollen.“
    Ella verdrehte die Augen. „Du bist so ein Kontrollfreak, Rico.“
    „Du arbeitest selbst mit Listen“, bemerkte er und deutete auf die Listen, die mit Magneten an ihrem Kühlschrank befestigt waren.
    „Ich bin gern gut organisiert.“
    „Also, wer ist hier der Kontrollfreak?“, neckte er sie und gab ihr einen Kuss.
    „Erwischt“, gab sie zu und löste sich von ihm, um den Kaffee zu machen. „Da du aus Rom kommst, sollten wir uns auf jeden Fall das römische London ansehen. Wir können mit der römischen Mauer anfangen. Außerdem gibt es ein römisches Bad und ein Amphitheater.“
    „Du willst also meine persönliche Fremdenführerin sein?“
    „Schon ironisch, wenn man bedenkt, wie wir uns kennengelernt haben.“ Sie räusperte sich. „Nur dass ich nicht so tue, als wäre ich tatsächlich eine Fremdenführerin.“
    „Ich habe nicht so getan. Ich war an dem Tag wirklich Fremdenführer – und ich kann mich nicht erinnern, dass du dich beklagt hast“, erinnerte er sie.
    „Nein. Du hast das Kolosseum für mich lebendig werden lassen. Du weißt eine Menge über deine Heimatstadt.“
    „Weil ich Rom liebe“, sagte er schlicht. „Ich würde nie woanders leben wollen.“
    Die Sache zwischen uns ist also eindeutig begrenzt, dachte Ella. Sie hatte nicht die Absicht, nach Rom zu ziehen, und er hatte nicht die Absicht, nach London zu ziehen. Sie hatte die Warnung verstanden. Ihre Affäre würde so lange dauern, bis er das Interesse verlor.
    Er trank einen Schluck von dem Kaffee, den sie ihm reichte. „Der schmeckt gut“, lobte er. „Lass uns diese Liste machen. Hast du einen Laptop?“
    Sie holte den Computer und stellte ihn auf den Küchentisch. Gemeinsam und mithilfe einiger Internetseiten brachten sie es auf eine bunte Mischung aus berühmten Sehenswürdigkeiten und originellen, abgelegeneren Orten.
    „Das reicht fürs Erste. Es ist ein schöner Abend. Lass uns am Fluss spazieren gehen“, schlug er vor.
    Der Himmel war von rosa Wölkchen durchzogen, als sie Hand in Hand den Weg an der Themse entlanggingen.
    „Als deine persönliche Fremdenführerin sollte ich dir sagen, dass dort das Royal Naval College ist“, sagte sie und zeigte auf einen Komplex herrschaftlicher weißer Gebäude und die beiden grauen Kuppeln mit ihren

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