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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hardy
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du willst. Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist.“
    Plötzlich fiel es ihr schwer zu atmen, weil sie wusste, dass er nicht nur vom Backen sprach. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, zog er sie an sich und küsste sie, bis sie vergaß, welcher Tag war. Dann bereitete er ihr einen unglaublich intensiven Orgasmus, bevor er es langsamer angehen ließ und noch mal von vorn begann. Als Ella sich danach im Bett an ihn schmiegte, den Kopf an seiner Schulter, fragte sie leise: „Bleibst du über Nacht?“
    Über Nacht? Rico war geradezu schockiert darüber, wie gern er ihr Angebot angenommen hätte. Aber das war keine gute Idee. Sex war eine Sache, Intimität eine ganz andere. Gefühle waren gefährlich. Und Ella war so verletzlich. Er war ziemlich sicher, dass sie sich ungeachtet ihrer Behauptungen im Grunde nach einer Familie sehnte. Und das war etwas, was er ihr nicht geben konnte.
    Vorsichtig befreite er sich aus ihren Armen. „Tut mir leid. Ich habe mich den ganzen Tag vor der Arbeit gedrückt. Auf mich wartet ein Haufen E-Mails, wenn ich ins Hotel zurückkomme“, entschuldigte er sich. Er wusste, das war nur ein Vorwand, doch er wollte sie nicht verletzen. „Aber wir sehen uns morgen.“ Sein Lächeln nahm seinen Worten die Wucht. „Meine persönliche Fremdenführerin hat mir versprochen, mir den Wachwechsel zu zeigen.“
    „Der Buckingham Palast ist näher bei dir, also treffen wir uns im Hotel“, schlug sie vor.
    „Einverstanden. Um wie viel Uhr?“
    „Ist neun Uhr zu früh?“
    „Neun Uhr ist super. Bis morgen dann.“
    Ella verbarg ihre Enttäuschung darüber, dass Rico nicht bleiben wollte. Es war nur eine Affäre, nicht mehr. Warum also fühlte sie sich so leer, nachdem er fort war?
    Am Sonntag wartete Rico schon in der Hotelhalle, als Ella hereinkam. „ Buongiorno , Ella, bellezza “, begrüßte er sie.
    „Guten Morgen. Bist du bereit, Tourist zu spielen?“
    „Absolut.“ Er schenkte ihr ein breites Lächeln.
    Vom Hotel aus war es nicht weit, und so gingen sie zu Fuß zum Buckingham Palast und reihten sich in die Menschenmenge davor ein. Endlich marschierten die Soldaten in ihren roten Uniformröcken und hohen Bärenfellhüten auf den Vorhof des Palastes, und Rico genoss das Schauspiel sichtlich. Obwohl er das dumpfe Gefühl hatte, dass er es noch mehr genoss, in Ellas Nähe zu sein.
    Als es vorbei war, lächelte Ella ihn an. „Da hast du deine britische Tradition.“
    „So etwas bekommt man in Rom nicht zu sehen. Mit Glück sieht man an Wochenenden die eine oder andere römische Legion oder eine Handvoll Senatoren im Circus Maximus. Aber so etwas wie hier habe ich in Rom noch nie gesehen.“
    „Ich bin froh, dass ich dir etwas Neues zeigen konnte.“ Sie verschränkte ihre Finger mit seinen, als die abgelösten Wachen davonmarschierten. „Du hast mir die grausame Seite Roms gezeigt. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mich revanchiere – wir werden uns den Tower ansehen.“
    „Das also ist das älteste Bauwerk Londons?“, fragte er, als sie das Gebäude betraten.
    „So ungefähr“, bestätigte sie. „Auch wenn dein Kolosseum tausend Jahre älter ist. Wilhelm der Eroberer hat mit dem White Tower angefangen, und verschiedene Könige haben das Bauwerk im Laufe der Jahre erweitert. Ich erinnere mich noch, dass ich als Kind mit meiner Mutter hier war. Die Beefeaters und ihre Hüte haben mich besonders fasziniert. Und die Raben.“
    „Dann lass uns zu den Raben gehen“, schlug er vor.
    Die Raben stolzierten über ein Stück Rasen beim Wakefield Tower. „Laut Legende fallen das Königreich und der Tower, wenn die Raben fortfliegen, also stutzt man ihnen die Flügel, damit das nicht passiert“, erzählte Ella.
    „Die Armen. Sie sind gefangen.“ Genauso hatte er sich an der Universität gefühlt. Von ihm war erwartet worden, dass er die Rossi-Hotels übernahm, und er wusste, wenn er einen anderen Beruf gewählt hätte, wäre seine Familie enttäuscht gewesen. Sein Vater taugte nicht dazu, und Rico war das einzige Enkelkind. Der Einzige, der die Firma weiterführen konnte. Ohne ihn standen Hunderte von Arbeitsplätzen auf dem Spiel, und das war dem Personal gegenüber nicht fair, das seit vielen Jahren für die Rossi-Hotels arbeitete.
    Allerdings war es auch nicht fair gewesen, ihm keine Wahl zu lassen. Die Verzweiflung über den goldenen Käfig hatte ihn fast aus der Bahn geworfen. Doch dann hatte sein bester Freund ihn darauf hingewiesen, dass ihm im Grunde die Welt zu Füßen lag

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