Mondschein, Kuesse Und Amore
versuchte, den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber sie weigerten sich, uns zu sehen. Und jetzt ist es zu spät für eine Versöhnung – sie sind beide vor ein paar Jahren gestorben.“
„Ihr Pech!“ Rico zog Ella auf seinen Schoß.
Bei ihm fühlte sie sich so sicher, so geborgen. Und die Frage rutschte ihr heraus, bevor ihr klar wurde, was sie da eigentlich sagte. „Also sehen wir uns morgen?“
„Vielleicht. Wann hast du denn Schluss?“
„Ich weiß nicht genau. Am späten Nachmittag wahrscheinlich.“ Sie dachte nach. „Ich muss zwei Torten backen und die Cupcakes für die beiden Cafés, die meine Sachen anbieten wollen. Und ein bisschen Papierkram erledigen.“
„Die Cupcakes müssen fertig sein, bevor die Cafés öffnen. Heißt das, du fängst ganz früh morgens an?“
Sie lächelte. „Kommt drauf an, ob du sechs Uhr morgens früh findest.“
„Dann gehörst du dringend ins Bett. Ich ruf dir ein Taxi, während du dich im Schlafzimmer anziehst.“
„Danke.“
Das Telefon klingelte, als sie ins Wohnzimmer zurückkam. Rico nahm den Hörer ab. „Ausgezeichnet. Haben Sie vielen Dank.“ Er wandte sich an Ella. „Das war die Rezeption. Das Taxi ist schon da.“
„Danke. Dann bis morgen.“
„Ich bringe dich nach Hause. Ich würde ja selber fahren, aber ich habe noch keinen Wagen.“
Vor ihrer Wohnung küsste er sie.
„Um wie viel Uhr hast du morgen Feierabend?“, fragte sie.
„Kommt darauf an, wie die Meetings laufen.“ Er rümpfte die Nase. „Außerdem habe ich noch eine Menge Papierkram zu erledigen und muss ein paar Telefonate mit Rom führen.“
„Ruf mich an, wenn du fertig bist“, sagte sie.
„Das mache ich.“ Er küsste sie erneut. „Gute Nacht, Ella, bellezza . Träum was Schönes.“
8. KAPITEL
Als Ellas Wecker am nächsten Morgen um halb sechs klingelte, erwachte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Genau so hatte sie es sich immer erträumt: Sie war ihr eigener Boss, teilte sich ihre Arbeit selber ein und war für alles selbst verantwortlich. Das frühe Aufstehen fiel ihr leicht, weil sie ihren Job liebte.
Alles fügte sich wie von selbst. Sie konnte in ihrem eigenen Rhythmus arbeiten, zu Musik, die sie gern hörte, und sie musste sich nicht verbiegen, um es anderen Leuten recht zu machen.
Zuerst kümmerte sie sich um die Cupcakes für die beiden Cafés. Während die Cupcakes abkühlten, machte sie die Obsttorten und schob sie in den Ofen. Nachdem sie die Cupcakes glasiert hatte, brachte sie die Schachteln bei ihren Kunden vorbei, danach fuhr sie zurück, um nach den Obsttorten zu sehen und die Zuckerrosen zu machen. Dann kam der Sandkuchen. Als endlich alles fertig war, überzog sie Torten und Kuchen mit Glasur.
Sie hatte gerade abgewaschen und die Schüsseln weggeräumt, als ihr Handy klingelte.
„Hi. Ich sollte dich doch anrufen, wenn ich fertig bin.“ Es war Rico.
Beim Klang seiner Stimme beschleunigte sich ihr Herzschlag sofort. Kein gutes Zeichen. Wenn sie ihm jetzt sagte, dass sie keine Zeit für ihn hatte, gab es vielleicht noch ein Zurück. Doch ihr Mund schien ein Eigenleben zu führen. „Willst du vorbeikommen?“
„Wenn es dir passt?“
Sag Nein, mahnte die Stimme der Vernunft. „Dann bis gleich.“
„Bin schon unterwegs. Ciao, bellezza. “
Ella war gerade fertig damit, die Küche aufzuräumen, als er kam.
„Wow, hast du die gemacht?“, fragte er mit Blick auf die Zuckergussrosen. „Das sind ja kleine Kunstwerke.“
„Die sind für eine Hochzeitstorte.“
„Wie lange brauchst du für so eine Torte?“
„Mit allem Drum und Dran einen Tag.“ Sie lächelte ihn an. „Also, worauf hast du heute Abend Lust?“
„Meinst du als Freund? Oder als Freund mit gewissen Vorzügen?“
Er lächelte so verführerisch, dass Ella zu ihrem Ärger rot wurde.
„Rico, ich hoffe, du weißt, dass ich nicht mit jedem Erstbesten ins Bett steige.“
„Ich auch nicht. Glaub nicht alles, was du in der Presse liest.“
Schockiert starrte sie ihn an. „Die Presse berichtet über dich?“
„In Italien, manchmal. Kommt darauf an, mit wem ich ausgehe. Aber wenn alles, was über mich geschrieben wird, wahr wäre, hätte ich so viele Kerben in meinem Bettpfosten, dass nichts mehr davon übrig wäre. Wenn man mit einer Frau ausgeht, bedeutet das nicht notwendigerweise, dass man mit ihr schläft.“ Er beugte sich vor und küsste sie. „Noch mal von vorn. Worauf hast du heute Abend Lust?“
Ihr Mund prickelte von seinem Kuss. Wie sollte sie diesem Mann
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