Mondscheinbiss (German Edition)
runter.
„ Aber sonst geht ’ s dir gut, ja? “ , fragte er, als er sich wieder gefasst hatte.
„ Ja, kann nicht klagen. “
„ Meine Güte, Rena. In dem Aufzug werden die dich bei lebendigem Leib verspeisen. “
„ Klingt vielversprechend . Hör zu, entweder du ziehst dich jetzt an oder du bleibst hier. Ich mache mir einen Kaffee, d a nach bin ich weg. “
Sie ging in die Küche und programmierte die Maschine auf eine gr o ße Tasse. Nach etwa zwei Minuten kam Jase herein. Er trug eine schwarze Hose, die wie angegossen saß, ebenfalls ein rotes Hemd und dazu ein schwarzes Jackett. Sie zog die Augenbrauen hoch. Nicht schlecht. Was bei manchen Männern wohl den gegenteiligen Effekt gehabt hätte, funktionierte bei Jase tadellos. Die rote Farbe wirkte maskulin an ihm und der eng sitzende Stoff schmeichelte seiner Figur, a u ßerdem wettete sie, dass heute Abend Dutzende Frauen einen Blick auf seinen Hintern werfen würden. Seine Haare sahen aus, als hätte ein talentierter Friseur zwei Stunden daran gewerkelt, in Wahrheit war er wahrscheinlich nur mit der Hand durchg e fahren. Es war furchtbar ä r gerlich, dass er es so mühelos schaffte, wie ein Model auszusehen.
Er nahm seine Pistole von der Anrichte und steckte sie seitlich in den Hosenbund, sodass das Jackett den Griff verbarg.
„ Ich verstehe immer noch nicht, wie du das kannst “ , sagte sie, wäh rend sie ihn beobachtete. „ Hast du keine Angst, dass jemand mal ve r sucht , sie dir abzunehmen? “ Sie selbst trug ihre Waffe zwar sowieso nur, wenn sie offiziell im Dienst war oder sicher sein konnte, dass sie sich nicht verwandeln würde – es war als Wolf ziemlich umstän d lich, eine Waffe im Maul zu tragen – aber wenn sie sie trug, benutzte sie ein Schulterholster.
„ Das soll mal einer probieren. “
Er lächelte und nahm ihre Hand, um sie vom Stuhl hochzuziehen. Den obersten Knopf seines Hemdes hatte er nicht g e schlossen und Serena öffnete den zweiten. Dann küsste sie die freig e legte , makellose Haut unter seiner Kehle.
„ In den Klamotten hättest du versuchen sollen , mich hierzubeha l ten . Hätte bestimmt besser geklappt. “
„ Vielleicht bin ich nicht so gerissen wie du. “
„ Du meinst die Sache mit meinem Blut? Ich möchte dir einfach ze i gen, dass es mir nichts ausmacht. “
„ Und was hast du davon? “
Sie tat, als hätte sie die Frage nicht gehört. „ Jetzt komm schon. “
Dann zog sie ihn nach draußen, schloss die Tür ab und ging zu seinem Wagen. Als sie im Batmobil saßen und er das U n geheuer Rich tung Stadtmitte lenkte, fing er wieder damit an.
„ Also? Was bringt es, wenn du weißt, dass es dir nichts au s macht? “
Sie seufzte. „ Ist es nicht einfacher, wenn ich eine deiner Spende rinnen wäre? “
„ Eben, eine. Eine von mindestens drei. Ich wäre trotzdem auf zwei weitere Menschen angewiesen, die mir ihr Blut übe r lassen. Weil es j e den Monat zu viel für dich wäre. Was ist der wahre Grund? “
Sie konnte seinem durchdringenden Blick nicht standhalten und senkte die Augen. „ Schau nach vorn. “
„ Serena. “
„ Es gibt keinen “ , sagte sie leise.
„ Du lügst. “
„ Nein, ich … v erdammt , ja. Du gibst ja eh keine Ruhe. Ich bin eife r süchtig, weil du auf andere Frauen angewiesen bist. “ Beleidigt, weil er sie enttarnt hatte, starrte sie aus dem Fenster in die Dunke l heit.
„ Ich bin nicht auf Frauen angewiesen, sondern auf ihr Blut. Das ist ein Unterschied. Nur spenden sehr wenig Männer Blut an andere Män ner. Menschen halten diesen Moment für intimer als er für Vampire ist, es ist nur unsere Form der Na h rungsaufnahme. “ Als sie schwieg, nahm er ihre Hand. „ Deine Eifersucht ist sehr süß, aber wir k lich unsinnig. Nichts wäre mir lieber als dein Blut, doch genau das ist der Grund, w a rum ich darauf verzichte. Weil ich dich liebe. “
Damit war das Thema für ihn gegessen und auch Serena ließ es da r auf beruhen.
Um nicht gemeinsam gesehen zu werden, ließ Jase sie vor dem Baracuda aussteigen und suchte einen Parkplatz. Sie ging in den Club und spa zierte an der Theke vorbei nach hinten.
Muffin, der Eigentümer, kam ihr hinterhergelaufen . Manchmal pass ten Namen einfach grandios zu ihren Trägern. Er ha t te schok o braune Haare und war ein kleiner, runder Mann.
„ Hey, das ist dein zweiter Abend, Schätzchen, und schon kommst du zu spät. “
Wie gern hätte sie gesagt, dass sie ein Cop im Undercover-Einsatz war, doch diese
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