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Mondscheinbiss (German Edition)

Mondscheinbiss (German Edition)

Titel: Mondscheinbiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janin P. Klinger
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ihr.
     

     
    Er war dunkel und unauffällig gekleidet. Neben ihm saß ein u n gefähr zwanzigjähriges Mädchen. Sie war als Kandidatin für das nächste O p fer in f rage gekommen, doch mittlerweile war er nicht mehr so sicher. Sie war derart oberflächlich und leicht zu beeindrucken, dass sie keine r lei Herausforderung darstellte. Okay, auch Hamilton, Lennighan und Short hatten sich als keine Herausforderungen herausgestellt , aber w e nigstens war es lustig mit ihnen geworden.
    Von diesem Mädchen hier konnte man nicht so viel erwarten. Wahr scheinlich würde sie noch kichern, wenn ihr der Tod bereits ins Gesicht lachte. In diesem Moment bemerkte er, dass das kleine Etwas neben ihm wohl einen Witz gemacht ha t te, deshalb lächelte er zurüc k haltend und blickte Amüsement vorgebend in sein Glas.
    Doch im Grunde fragte er sich, weshalb er noch immer seine charmante Rolle spielte. Er hatte die Lust verloren, sie zu töten, sie langweilte ihn viel zu sehr. Viel interessanter dagegen war der Anblick von Lie u tenant Baltimore auf Stilettos. Er hatte erfahren, dass sie für irgendeine Tänzerin eingesprungen war und sich zum Publikumslie b ling der Show entwickelte. Es kostete ihn einen Moment der Konzen tration , sie unter den vier Damen auszumachen, doch als er ihr ins Gesicht blic k te, war die Unvergleichbarkeit kaum zu übe r sehen. Er war fasziniert von ihr. Wie gut auch sie es beherrschte , verschiedene Rollen zu spielen. M o mentan wirkte sie überhaupt nicht wie ein Cop.
    Licht und Musik setzten zeitgleich ein und alle vier Frauen warfen auf das Stichwort hin ihren Mantel ab, die Zuschauer begannen , zu johlen und zu pfeifen.
    „ Sollen wir nicht irgendwohin gehen, wo es ungestörter ist? “ , fragte das Mädchen neben ihm, wie auch immer sie hieß.
    „ Nein, ich möchte mir die Show ansehen “ , sagte er kalt und es war ihm egal, dass sie daraufhin schmollte.
     

     
    Sie tanzten sechs Lieder am Stück. Aus den Augenwinkeln sah Serena, dass sich die beiden Damen in Latex auf ihre Plätze postierten. Das Publikum war auf die vier im Scheinwerferlicht konzentriert und b e merkte die zwei Frauen auf den beiden dunklen Tanzflächen noch nicht. Sie nahmen ihre Positionen an den Stangen ein.
    Als das Lied endete, erlosch das Licht und sie zog sich mit ihren Mittänzerinnen schnell unter lautem Gejohle des Publ i kums zurück. Doch anhand des Gebrülls und Gepfeifes, als das Licht wieder anging, zeigte sich, dass sie offenbar nicht b e sonders vermisst wurden.
    „ Hey, wir waren gut, Mädels! “ , rief Dana enthusiastisch, als sie sich die Perücke vom Kopf zog.
    „ Was sonst? “ , erwiderte June achselzuckend.
    Serena lächelte. „ Ich werde mich ein bisschen unter die Leute m i schen. “
    „ Darüber freut sich Muffin bestimmt, weil du so den Kerlen da draußen noch ein bisschen einheizt, aber ich rate davon ab. Die zerfle i schen dich wie eine wilde Meute Hunde. “
    „ In dem Outfit bist du hier so was wie ne Berühmtheit, Schät z chen. “
    Genau das wollte sie hören. Schließlich musste sie der gute Simon auch erkennen. „ Mit denen werde ich schon fertig “ , winkte sie ab.
    Die Mädchen sollten allerdings recht behalten, denn es war tatsächlich nicht so einfach, sich einen Weg durch die Me n schenmenge zu bahnen. Überall traten ihr Männer in den Weg und säuselten ihr mit nach Alkohol riechendem Atem ihre Zuneigung ins Gesicht. Einer wurde sogar so dreist, sie am Arm festzuhalten. Mit einer Hand wehrte sie seine lüsternen Grapschereien ab und trat ihm mit dem Absatz auf den Fuß. Jase hatte diesen Vorfall mit einem missbilligenden Blick b e lohnt und daher vermied sie es, ihn noch einmal anzusehen. Oder vielleicht wollte sie auch nur nicht die billigen Annäh e rungsversuche seiner rothaarigen Gesprächspartnerin mitverfolgen. Sie unterdrückte die kle i nen Stiche der Eifersucht und sagte sich, dass er es nur tat, um ihr Informationen zu entlocken. Unter großen Anstrengu n gen erreichte sie schließlich den Tisch, an dem sie Simon erspäht hatte.
    „ Wow, Poker “ , begann sie eine Oktave höher als sie sonst sprach. „ Ich finde dieses Spiel beeindruckend, auch wenn ich keine Ahnung von den Spielregeln habe. “
    Drei der sechs Männer am Tisch blickten auf. Die anderen waren zu sehr in ihre Karten vertieft. Doch das reichte, denn ihre Zie l person musterte sie.
    „ Hey, guck mal einer schau, eine der heißen Tänzerinnen beehrt uns. Setz dich doch. “
    Er nickte einem

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