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Mondscheinbiss (German Edition)

Mondscheinbiss (German Edition)

Titel: Mondscheinbiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janin P. Klinger
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sie dem sauer dreinblickenden Mann das Ziel. Sie war zwar noch nie bei Jase gewesen, kannte die Adresse aber aus seiner Pe r sonalakte.
    „ Anschnallen, bitte. “
    „ Wenn Sie ein ordentliches Trinkgeld wollen, sehen Sie darüber hin weg “ , sagte Jase.
    Daraufhin hatten sie ihre Ruhe. „ Vierundzwanzig Dollar “ , sagte der Fahrer, als sie angekommen waren. Jase warf ihm e i nen F ünfzig d olla r s chein  auf den Sitz.
    Sie seufzte entspannt bei den Erinnerungen und ertappte sich, wie sie schon wieder die Augen schließen wollte.
    „ Hey, auf jetzt. Wir müssen los. “
    Er stöhnte genervt. „ Morgen. “
    „ Jase “ , sagte sie streng.
    „ Hm? “
    „ Steh auf. “
    „ Lass mich nachdenken. Nope. “
    „ Freundchen, ich warne dich. “
    „ Wovor? “
    Sie dachte angestrengt nach. Ihr kam ein Gedanke. „ Ich werde Blut spenden. “
    „ Wie bitte? “
    „ In dem Club. Wenn du nicht aufstehst, werde ich einem Vampir mein Blut geben. Und zwar direkt. “
    Es gab den Unterschied zwischen indirekter und direkter Blutspende. Bei der ersten waren Nadeln und Beutel im Spiel und es gab keinen Kontakt zwischen Spender und Empfänger. Bei der direkten Spende hingegen trank der Vampir direkt vom Spender. Wenigen Ausnahmen war die zweite Methode unangenehm, weil der Vampir entscheiden konnte, wie viel er trank. Und es bestand natürlich immer ein gewisses Risiko, dass man sein Gift abbekam, wenn der Vampir noch unerfa h ren war. Doch den meisten Menschen, die sich auf Vampire einließen, wäre ein solcher Unfall wohl eher wie ein Segen vorg e kommen. Sie betrachteten das Vampirsein als Geschenk. Unsterblichkeit, Schö n heit und Stärke. Einige hoffte n auch auf den Biss, weil sie krank waren. Aids, Krebs, NCL, Parkinson, Multiple Sklerose. Jeder Betroffene einer unheilbaren Kran k heit, der von der Existenz der Vampire und Werwö l fe wusste, sehnte sich nach dem rettenden Biss von einer der beiden Spezies. Die Schattenseiten, wie die unstillbare Gier nach Blut der Vam pire oder die unkontrollierten Verwandlungen der Werwölfe, blieben ihnen ve r borgen.
    „ Das wagst du nicht. “
    „ Lass es drauf ankommen. “
    Er hob den Kopf und sah sie an. Anscheinend glaubte er, etwas wie einen Bluff in ihren Augen zu erkennen, denn er ließ den Kopf wieder auf ihre Brust sinken und murmelte: „ Mach ich. “
    „ Schön, du hast es so gewollt. “
    Wie schnell es ging, sich zu verwandeln, hing davon ab, wie sehr sie sich konzentrierte und wie lange her die letzte Wan d lung war. Da sie erst vor knapp einer Stunde ein Wolf gewesen war, hätte sie sich in S e kundenschnelle wieder verwandeln können. Das Problem war, dass ein nackter Mann auf ihr lag und sie ein kleines bisschen ablenkte. Sie schloss die Augen und versuchte , sich auf ihren Körper zu konzentrie ren. Jase fuhr erschrocken hoch, als er merkte, wie das Blut mit erhö h ter Geschwindigkeit durch ihre Adern schoss. Er lag zwar noch immer auf ihr, doch stützte er sich nun mit den Armen auf dem Sofa ab und so konnte sie rasch unter ihm hervorschlüpfen . Mit einem Satz sprang sie auf und brach die Wandlung ab. Die Schau d er, die sie durchzuckten, wurden nach und nach leichter. Ihr Atem ber u higte sich.
    „ Pech gehabt “ , triumphierte sie.
    „ Verflucht “ , stieß er hervor, ballte die Hände zu Fäusten und ve r grub das Gesicht in einem Kissen.
    Sie wusste, er war durstig und ihr vermehrter Blutstrom machte es ihm nicht leichter. Natürlich tat es ihr l eid , ihn so zu quälen , aber es war seine eigene Entscheidung.
    „ Ich stehe dir immer noch zur Verfügung, wenn du willst. “
    Da er nichts erwiderte, schnappte sie sich ihre Unterwäsche und zog sich an. Danach folgte n der schwarze Rock, die rote, bauchfreie Bluse und die schwarze Krawatte. Die Klamotten waren vom Club au s ge wählt, damit alle Tänzerinnen gleich gekleidet waren. Das Einzige, was sie aussuchen durfte, waren die Schuhe. Ihre Wahl fiel auf schwarze Stilettos mit Rie m chen. Glücklicherweise hatte sie ein a n geborenes Ta lent, sich darin zu bewegen. Sie ging ins Bad, um sich fertig zu machen und als sie zurückkehrte, hatte sich Jase nicht g e rührt. Serena stemmte die Hände in die Hüften .
    „ Ich geh jetzt ins Baracuda , du musst nicht mitkommen. Wir können uns auch anschließend im Blo-Hun treffen. Oder du bleibst ganz hier und ich suche dir eine Spenderin aus. “
    Er hob den Kopf und sah sie böse an. Bei ihrem Anblick jedoch fiel ihm die Kinnlade

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