Mondscheinbiss (German Edition)
fuhr Serena dazwischen. „ Er macht nur Witze. “
Da die beiden sich noch immer die Hand reichten, räusperte sie sich und blickte Lion streng an. Er lächelte, doch sie li e ßen es darauf ber u hen.
„ Vielleicht sollten wir woanders hingehen “ , schlug sie vor. Und an ihren Bruder gewandt, sagte sie: „ Ich wusste nicht, dass du heute arbe i test. “
„ Bin eingesprungen. Zum Glück! Was Paps wohl dazu sagt? “
„ Pech gehabt, ich fall nicht drauf rein. Ich würde dir den Kopf abre i ßen. “
„ Charmant wie eh und je. So ist sie immer, Kumpel. Ich würde mir das noch mal überlegen, ob du noch irgendwo mit ihr hi n gehst. “
„ Danke, aber das habe ich schon. “
„ Ist deine Haut. Aber ich hab gehört, die soll bei euch nicht so schnell hinüber sein wie bei manch anderen. “
„ Du Mistköter “ , beschimpfte Serena ihren Bruder. „ Was soll das denn? “
„ Ach, Schwesterherz. Du weißt, dass daraus nichts werden kann. “
„ Komm, wir gehen “ , sagte sie, stand auf und zog Jase mit.
„ Einen Moment “ , sagte er und hielt ihr Handgelenk fest.
Als sie sich zu ihm umdrehte, legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht dem seinen entgegen. Dann küsste er sie. Seine Lippen strichen erst federleicht über ihre, einmal, zweimal, dreimal. Als sie seufzte und sich an ihn lehnte, u m fasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und schob seine Zunge in ihren Mund. Sie atmete seinen Atem und spürte seinen Körper, als sie sich an ihn presste. Es war ein Kuss, der die Leute rundherum dazu bewog , in ihren Unterhaltungen zu st o cken und ihrem Bruder die Kinnlade runterzog, doch das war ihr egal. Alles , was zählte, war er. Sein Geruch, seine Berü h rung, seine N ä he. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, um ihm noch näher zu sein, seine Hände fuhren hinab zu ihrer Taille und sein Mund löste sich von ihrem. Doch er ließ nicht ab von ihrer Haut, nicht eine Sekunde. Seine Lippen liebko s ten ihr Kinn, ihre Kehle, ihren Hals. Sie legte ganz u n bewusst den Kopf auf die Seite. Das entsetzte Keuchen ihres Bruders holte sie zurück in die Wirklichkeit. Er begann zu knurren. Leise, u n möglich für alle anderen zu hören, doch laut genug für sie. Auch Jase bemerkte es. Sie blickten gleichzeitig zu Lion hinüber.
Er fing an zu zittern, seine Adern traten leicht hervor, als das Blut darin zu Rauschen begann. Sein Blick fixierte Jase. Er stand kurz vor der Wandlung , und wenn das hier gesch ä he , vor all diesen Zeugen, wäre ihnen eine Katastrophe gewiss. Doch im nächsten Moment entspannte er sich wieder, schloss die Augen und ließ die Schu l tern sinken.
„ Tu, was du nicht lassen kannst. Aber zwing mich nicht dazu, mit a n sehen zu müssen, wie er dir das Blut aussaugt “ , stieß er zwischen den Zähnen hervor.
Sie liebte ihre Br ü der. Jeden einzelnen. Schon damals hatte Lion keine hohe Meinung von Vampiren gehabt – das hatte sich bis heute kaum geändert – und ihre Familie war ebenso wenig begeistert, als sie Jase vorstellte. Sie waren davon ausg e gangen, dass ihn der G e ruch ihres Blutes angelockt hatte und im Nachhinein konnte sie ihnen nicht böse sein. Sie waren nur besorgt. Doch es stellte sich als unnötig heraus. N ä her betrachtet war das vielleicht auch der Grund, dass Jase ihr Blut verweigerte. Er wollte das Vorurteil, das die We r wölfe gegen Vampire hatten, nicht bestätigen.
Als sie aus der Bar stürmten, lächelte sie entschuldigend. „ Tut mir leid , meine Familie glaubt immer, mich beschützen zu müssen. “
„ Ich werde es mir zur Lebensaufgabe machen, ihre Zuneigung zu gewinnen. “
Er drückte sie mit seinem Körper gegen die Hauswand.
„ Das wird schwierig “ , sagte sie fröhlich. „ Sie sind wirklich sehr skep tisch. “
„ So viel bist du mir wert “ , erwiderte er und küsste sie voll züge l losem Temperament. „ Komm mit zu mir “ , sagte er heiser zwischen zwei Küssen. „ Ich bin verrückt nach dir. “ Dann sah er ihr tief in die Augen und sie dachte, ja , egal , worum du mich bittest, ja. „ Ich muss dich ei n fach haben. Aber nicht in einem Hinterhof. “
„ Okay “ , sagte sie.
Er winkte ein Taxi heran und öffnete ihr galant die Tür, als es a n hielt.
Kaum saßen sie beide auf der Rückbank, fiel er auch schon wieder über sie her.
„ Wohin soll es gehen? “ , fragte der Fahrer ungeduldig.
„ Irgendwohin “ , murmelte Jase mit den Lippen an ihrem Hals und sie musste laut lachen.
Dann nannte
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