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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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ihn hoch. Ich wollte es nicht riskieren, durch das Schloss zu schwimmen, sodass ich entschied, mit Vince in Richtung Oberfläche zu schwimmen. Oben angekommen sah ich mich um. Doch ich konnte Raven und Miro nicht entdecken. Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse, um die Richtung zu bestimmen, in die ich mit Vince schwimmen musste. Er wurde schwerer und schwerer in meinen Armen. Nach einer Weile stellte ich entsetzt fest, dass er ohnmächtig geworden war. Ich mobilisierte alle meine Kräfte, um ihn durch das Wasser zu ziehen, und hoffte, dass uns kein feindlicher Shellycoat entdecken würde.
    Nur langsam kamen die Berge näher. Sie waren nur noch halb so hoch, wie am Tag zuvor. Immer wieder schwamm Gerümpel an uns vorbei. Manchmal versuchte ich danach zu greifen, in der Hoffnung mich daran festhalten zu können. Meine Kräfte ließen langsam nach. Lange würde ich Vince nicht mehr halten können. Ein Brett trieb auf uns zu. Würde ich es schaffen Vince darauf zu heben? Ich hielt es fest, doch das Wasser, das immer noch hin und her tobte riss es mir aus der Hand. Ich spürte, wie sich ein Splitter in meine Handfläche bohrte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Langsam paddelte ich weiter. Aufmerksam behielt ich die Gegend im Auge, immer darauf gefasst, dass Elin oder einer seiner Männer vor mir auftauchen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Ich wunderte mich, weshalb ich Miro und Raven nirgendwo sah. Vermutlich hielten sie sich hinter einem Gegenstand, der im Wasser trieb, versteckt.
    Endlich erreichte ich die Stelle, die wir vereinbart hatten. Jedenfalls hoffte ich, dass sie es war. Alles sah so verändert aus. Mühsam zog ich Vince aus dem Wasser. Völlig entkräftet ließ ich mich neben ihn ins Gras fallen. Ich war nicht lange allein. Peter tauchte aus dem Wald auf, setzte sich neben mich und griff nach meiner Hand. Ich versuchte zu lächeln, war aber nicht sicher, ob mir das gelang.
    »Raven?«, fragte er mit rauer Stimme.
    »Ist Miro noch nicht mit ihr hier?«, fragte ich alarmiert und setzte mich auf. Peter schüttelte den Kopf. »Ich hatte gedacht, dass sie weit vor uns sind. Ich konnte mit Vince nicht so schnell schwimmen. Er ist verletzt.«
    Die Minuten zogen sich unbarmherzig in die Länge, während wir auf das Wasser starrten. Dann tauchte Miros Kopf auf. Ich stieß den Atem aus, als ich erkannte, dass er Raven fest im Griff hatte. Peter half ihr aus dem Wasser. Sie fiel auf die Knie und begann zu husten. Peter hielt sie fest und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Dankbar lächelte sie ihn an.
    »Wo wart ihr solange?«, wandte ich mich an Miro.
    »Da schwamm eine Patrouille von Elins Soldaten. Wahrscheinlich ist ihm aufgegangen, dass sich einige mögliche Geiseln im Wasser tummeln könnten. Ich bin froh, dass wir ihnen entwischt sind, auch wenn Raven deshalb etwas viel Wasser schlucken musste.«
    Er grinste sie an.
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte Raven stockend. »Elin, er ist völlig verrückt geworden. Ihr hättet seinen Blick sehen müssen. Seine Augen, sie sind schwarz. Jede Regung ist daraus verschwunden. Da ist nur noch Hass.«
    Ich schüttelte mich.
    »Weißt du, wo Talin mit den anderen hin ist?«, fragte ich Peter. Ich wollte eine größtmögliche Entfernung zwischen mich und Elin bringen.
    »Er ist dem Pfad gefolgt. Ich konnte ihn noch eine Weile sehen, aber dann habe ich nicht mehr darauf geachtet.«
    Bedauernd zuckte er mit den Schultern.
    »Ich weiß, wo er hin ist«, warf Raven ein. »Er bringt die Schüler zum einzigen sicheren Platz auf der Insel. Er bringt sie zu dem Heiligen Baum.«
    Peter und ich wandten ihr den Kopf zu.
    »Ich denke, nur die Priester kennen den Ort, wo der Baum steht.«
    Raven nickte.
    »Talin ist einer von ihnen«, erklärte sie, als ob das das Selbstverständlichste auf der Welt wäre.
    »Aber von uns ist niemand ein Priester«, erinnerte ich sie.
    »Noch nicht«, unterbrach sie mich. »Wenn ich Elisiens Nachfolgerin werde, werde ich zur Priesterin geweiht. Um mich darauf vorzubereiten, begleitete ich Elisien vor einiger Zeit zu dem Baum. Ich glaube, dass ich den Weg wiederfinde.«
    Peter starrte sie ehrfürchtig an.
    »Ist es weit?«, fragte ich skeptisch und warf einen Blick auf Vince, der immer noch bewusstlos am Boden lag.
    Raven schüttelte den Kopf.
    »Da wir schon ziemlich weit oben sind, müssten wir den Ort in ungefähr einer Stunde erreichen. Das Hauptproblem wird sein, durch die Schutzwälle zu kommen. Ich hoffe, Talin erwartet

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