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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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geschafft?«
    Als sie nickte, fiel mir ein Stein vom Herzen.
    »Ein paar sind verletzt und die meisten sind erschöpft, aber zum Glück sind alle in Sicherheit. Wenn Du den Strudel nicht bemerkt hättest, wären wir ertrunken.«
    Verlegen winkte ich ab. Das war wirklich bloßer Zufall gewesen. Hungrig biss ich in die Pastete und sah mich suchend nach Amia um. Sie saß mit Miro direkt am Fuße des Baumes und winkte mir zu. Ich lief zu ihr und setzte mich neben sie.
    »Ich hatte solche Angst, dass ihr es nicht schaffen würdet.«
    Sie reichte mir einen Becher und einen Teller mit Essen. Die Pastete hatte mich nicht satt gemacht, und so schlang ich das Essen in mich hinein, während Miro und Amia neben mir leise flüsterten.
    Ich lehnte mich an den Stamm des Baumes. Erst jetzt spürte ich die Kälte der klammen Sachen auf meinem Körper. Kaum hatte ich den Baum berührt, durchrieselte mich eine wohlige Wärme. Sie breitete sich überall aus, beruhigte meine angespannten Nerven und ich spürte, dass alles gut werden würde. Das Letzte, was ich sah, bevor mir die Augen zufielen, war Amias wissendes Lächeln.
     
    Als ich aufwachte, fühlte ich mich wie neugeboren. Jemand hatte mich mit einer Wolldecke zugedeckt. Kälte und Angst lähmten mich nicht mehr. Ich setzte mich auf. Amia und Miro waren nirgendwo zu sehen. Nur Vince lag neben mir und schlief. Der verletzte Arm war verbunden. Sein Atem ging ruhig und der schmerzverzerrte Zug war aus seinem Gesicht verschwunden. Ich fragte mich, wohin alle anderen Schüler verschwunden waren. Nur vereinzelt saßen noch einige Grüppchen zusammen.
    Ich sah hinauf in die Krone des Baumes. Dunkelgrüne Blätter raschelten in den riesigen Ästen. Eins fiel herab und schwebte langsam in meinen Schoß. Vorsichtig nahm ich es in die Hand. Es glitzerte silbrig auf grünem Grund.
    Ich hielt das Blatt in die letzten Sonnenstrahlen und betrachtete fasziniert das Funkeln darin.
    Morgaine kam angeflattert und reichte mir einen Becher mit Tee.
    »Wo sind alle hin?«, fragte ich, nachdem ich meinen Durst gelöscht hatte.
    »Die meisten Schüler wurden abgeholt. Die Völker sind benachrichtigt worden. Du hast lange geschlafen. Jetzt sind nur noch Shellycoats hier.«
    »Was ist mit Vince?« Ich warf einen Blick auf meinen schlafenden Freund.
    »Es geht ihm besser. Morgen früh wird seine Verletzung verheilt sein.«
    Ungläubig sah ich Morgaine an.
    »Der Arm ist gebrochen, das verheilt nicht in einer Nacht.«
    »Ach, weißt du, Emma, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde … man sollte meinen, dass du das mittlerweile gelernt hättest.«
    Sie lächelte mich an und es war mir unmöglich, ihr böse zu sein.
    »Es ist der Baum, oder? Er heilt ihn.«
    Ich blickte auf das Blatt, das ich immer noch festhielt. Der Kratzer, den der Splitter in meine Hand gerissen hatte, war verschwunden.
    Sie nickte und flog los.
    Ich stand auf und versuchte, während ich ihr folgte, notdürftig meine Sachen zu glätten. Mit dem Blatt in der Hand ging ich hinter Morgaine her. Kaum hatte ich mich einige Schritte von dem Baum entfernt, breitete sich das flaue Gefühl der Angst wieder in meinem Magen aus. Am liebsten wäre ich zurückgegangen und hätte mich an den Baum neben Vince gesetzt. Hoffentlich war die körperliche Heilung nachhaltiger. Ich sah zurück. Verrückt, was alles möglich war.
    Ich entdeckte Peter und Raven, die bei Talin standen, und ging zu ihnen.
    »Was soll jetzt werden, wo Avallach zerstört ist? Wo sollen alle, wo soll Emma hingehen?«, hörte ich Peter Raven fragen.
    »Vorerst werden alle Schüler bei ihren Völkern bleiben. Das Wasser wird bald zurückfließen, dann werden wir weitersehen. Wir werden Avallach nicht verlieren«, antwortete Talin an ihrer statt.
    Fassungslos sah ich ihn an.
    Wo sollte ich hin? Wo sollte Calum hin? Ich hoffte, dass ihm und Joel nichts zugestoßen war. Ich sehnte mich nach ihm, nach seiner Wärme, seinen Armen, die mich festhielten und mich vor all diesen schrecklichen Dingen beschützten.
    »Emma.« Als Peter mich sah, fasste er nach meinem Arm. »Wir werden in einer halben Stunde aufbrechen und nach Portree fahren. Wir müssen Ethan, Bree und die Zwillinge warnen und in Sicherheit bringen. Wir befürchten, dass Elin dort auftaucht, nachdem er dich in Avallach nicht bekommen hat. Er wird vermuten, dass du zurückkehrst.«
    Ich nickte abwesend. Damit hatte Elin auch nicht unrecht. Wo sollte ich sonst hin?
    »Lass das ein paar Elfen erledigen«, hörte ich Ravens

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