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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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gesehen.«
    »Wenn Blicke töten könnten, dann läge Peter jetzt mausetot im Schloss. Ich hätte nicht gedacht, dass Calum so dummes Zeug denken könnte«, sagte Dr. Erickson zur Begrüßung.
    Peter sah mich an und zuckte verlegen mit den Schultern.
    »Er hat große Sorgen. Wir sollten nachsichtiger mit ihm sein. Jetzt wo Amia zurück ins Meer muss, kommt noch eine dazu. Er kann von Emma durchaus erwarten, dass sie das versteht«, verteidigte Sophie Calum.
    »Ja, ja. Das hast du mir alles schon vorgehalten. Es ist sowieso besser so. Das macht es Peter und Emma leichter zu verschwinden. Calum würde Emma ansonsten nie gehen lassen.«
    Ich glaubte mich verhört zu haben. Wovon redete der alte Mann? Wohin sollte ich verschwinden?
    Bevor ich meine Fragen formulieren konnte, rückte Peter einen Stuhl für mich zurecht.
    »Wir haben einen Plan, Emma«, begann er zu erklären. »Er ist nicht völlig ausgereift, das gebe ich zu. Aber momentan fällt uns kein besserer ein. Außerdem haben wir noch ein paar Tage Zeit, daran zu feilen.«
    »Kannst du dich bitte verständlicher ausdrücken?«
    »Wir beide werden Leylin verlassen«, platzte er heraus.
    Ich starrte ihn an. Sprachlos. Das konnte unmöglich sein Ernst sein. In Leylin waren wir sicher. Nur deshalb waren wir hier. Was sollten wir da draußen?
    »Das kannst du vergessen«, presste ich hervor.
    »Es gibt keinen anderen Weg. Wir werden Excalibur aus Avallach holen und Muril damit vernichten.«
    Jetzt hatte er endgültig den Verstand verloren. Diese Schwertgeschichte konnte er doch nicht ernst nehmen.
    Ich holte tief Luft.
    »Ich habe mir auch etwas überlegt. Ich finde die Idee mit der Armee nicht mehr so schlecht. Es muss mit vereinten Kräften möglich sein, Ys einzunehmen und den Spiegel zurückzuholen. So viele Männer können noch nicht in der Gewalt der Undinen sein.«
    In meinen Ohren klang dieser Vorschlag tausendmal vernünftiger. Die Vorstellung, dass ich wie eine zweite Johanna von Orleans mit einem Schwert auf einen Spiegel einschlagen sollte, war absurd.
    Dr. Erickson sah mich an.
    »Das würde nicht funktionieren. Ihre Anzahl wächst von Tag zu Tag. Jeder, der ihnen in die Quere kommt, wird von ihnen überwältigt. Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir haben keine Wahl mehr. Der Spiegel muss vernichtet werden, um die Undinen aufzuhalten.«
    Er zeigt auf Dunvegan.
    »Ist die Macht des Spiegel erst einmal gebrochen, so fällt der Fluch der Undinen in sich zusammen, und alles wird sein wie vorher.«
    Bleierne Müdigkeit kroch mir in die Knochen, oder war es Angst? Angst, die schützende Umgebung von Leylin zu verlassen und hinauszugehen? Ich dachte an Ares, der von Elin ermordet worden war. Ich dachte daran, wie Elin mir Calum genommen hatte, wie er Avallach und mein Zuhause in Portree zerstört hatte. Und diesem Monster sollte ich mich freiwillig ausliefern? Das konnte niemand von mir verlangen. Ich war bloß ein ganz normales Mädchen. Niemals hatte ich mich absichtlich in etwas Gefährliches gestürzt. Okay, das mit Calum war eine Ausnahme gewesen. Dr. Ericksons Stimme drang wieder zu mir durch.
    »Du bist die Einzige, die diese Aufgabe erfüllen kann. Niemand sonst. Hörst du mir überhaupt zu?«
    Ich schüttelte die Gedanken fort.
    »Entschuldigung.«
    »Das ist zu wichtig, Emma. Du musst dich konzentrieren. Nur du kannst diese Aufgabe bewältigen. Du bist dieser besondere Mensch, von dem McLeod in seinem Vermächtnis spricht.«
    Das Lachen, in das ich ausbrechen wollte, blieb mir im Hals stecken, als ich zu Sophie sah, die ein Geschirrtuch in ihren Händen zerknüllte. Sie sah ängstlich aus.
    »Es ist gefährlich. Das will ich nicht leugnen«, fuhr Dr. Erickson fort. »Aber wir haben keine andere Möglichkeit mehr.«
    Damit beendete er seinen Monolog.
    Stattdessen ergriff Peter das Wort.
    »Du und ich, Emma – wir beide werden nach Avallach zurückkehren. Unser Auto steht versteckt im Wald. Damit werden wir nicht allzu lange unterwegs sein. Außerdem ist es sicherer. Die Undinen greifen keine Menschen an. Das ist nicht ihr Kampf. Sie wollen die Macht über die magischen Völker. Wenn wir die Grenze zu Avallach passiert haben, wird es gefährlich. Wir wissen nicht, ob Elin Wachen zurückgelassen hat. Trotzdem müssen wir versuchen, den Weg zu dem Heiligen Baum zu finden. Wir können nur hoffen, dass die Priester unsere Hilferufe hören und uns einlassen.«
    »Nur die Priesterinnen und Priester wissen den Weg«, warf ich ein. »Ich glaube nicht, dass wir ohne

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