MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)
ich mich eigentlich mit ihm zum Picknick treffen wollte, mit Peter gesehen. Du weißt ja, was ich da anhatte.« Ich sah zu Bree.
»Da hat er dann seine Schlüsse draus gezogen. Und er kann so stur sein«, fügte ich wütend hinzu.
»Ich glaube, er denkt, dass mir die ganze Situation zu viel wird und ich mich lieber wieder auf meine menschlichen Beziehungen zurückziehen will.«
»Und? Ist da was dran?« Ethan ließ mich nicht aus den Augen.
Ich schüttelte heftig den Kopf.
»Ich liebe Calum«, erwiderte ich verärgert. »Wie kann er so was von mir denken? Wir haben so viel durchgemacht. Weshalb sollte dieses Problem etwas an meiner Liebe ändern?«
»Ich könnte mal mit ihm reden«, bot Bree an.
»Untersteh dich«, fuhr ich herum. Ich erschrak. Auf keinen Fall durften die beiden sich einmischen.
Unser Gespräch wurde unterbrochen, als Amelie mit leuchtenden Augen hereinspazierte. Wo sie wohl gewesen war?
»Worüber philosophiert ihr hier?«, fragte sie, als sie unsere ernsten Gesichter sah. Sie setzte sich mit Schwung auf die Küchenplatte.
»Calum ist weg«, sagte ich. »Er ist zu Miro und Amia gezogen. Hat Joel dir nichts erzählt?«
»Dieser Holzkopf«, schimpfte Amelie. »Ich habe selten einen Jungen getroffen, der so starrköpfig ist. War ja klar, dass ausgerechtet du dich in ihn verliebst. Ich habe es immer gesagt. Du hättest es einfacher haben können.«
»Das hilft mir auch nicht weiter, Amelie. Versprich mir, dass du und Joel euch da nicht einmischt.«
»Ja, ja.« Sie winkte ab. »Das klärt mal schön beide allein. Wir haben unsere eigenen Sorgen.« Sie zwinkerte uns zu und verließ die Küche.
Ihre Eltern sahen ihr hinterher.
»Weshalb haben wir nicht vier Jungs bekommen?«, fragte Ethan Bree, woraufhin diese zu lachen begann und ihn umarmte.
Ich nutzte die Gelegenheit und ging in mein Zimmer. In meinem derzeitigen Zustand war mir das zu viel Zweisamkeit.
Die Nacht des Vollmondtanzes war gekommen. Es hatte eine Zeit gegeben, wo ich es nicht hatte abwarten können, dabei zu sein. Doch jetzt war mir, als läge ein riesiger Stein in meinem Magen. In diesem Zustand würde ich keinen einzigen Sprung ordentlich hinbekommen. Calums abweisende Art schmerzte mich. Ich fand, dass ich das nicht verdient hatte. Er war mir in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen und hatte mir keine Gelegenheit gegeben, mit ihm zu reden. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Alles fühlte sich falsch an ohne ihn.
Sophie und Dr. Erickson hatten in den letzten Tagen mit Nachdruck versucht, mich davon zu überzeugen, dass es so besser war. Aber sie hatten es nicht geschafft. Was sollte besser daran sein, dass Calum sich von mir abwandte, dass er mich allein ließ?
Amia hatte mich gebeten, mit ihr das Picknick für den Abend vorzubereiten. Es sollte ihr Abschiedsessen sein. Tagtäglich konnte man zusehen, wie ihr Bauch runder wurde. Sie schien in gleichem Maße aufzublühen, trotzdem der Mangel an Salzwasser ihr mittlerweile zu schaffen machte.
Nach dem Frühstück lief ich hinüber. Der Wunsch, Calum wenigstens zu sehen, wurde mir nicht erfüllt. Er war mit Miro längst im Schloss, um die notwendigen Vorbereitungen für Amias und Miros Abreise zu treffen.
Amia wirbelte durch die Küche und zauberte alle möglichen und unmöglichen Häppchen. Für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein.
Ich sah ungläubig auf die fertig gepackten Körbe.
»Amia, wie viel Leute erwartest du eigentlich?«
»Wir haben unseren engsten Freundeskreis eingeladen«, meinte sie entschuldigend. »Aber ich habe jetzt schon einen Mordshunger und ich will, dass alle satt werden.«
Sie drücke mir eine Rolle in die Hand und wies mich an, gefüllte Teigtaschen herzustellen. Ich stocherte mit der Gabel in der grünen Pampe herum, die als Füllung herhalten sollte.
»Was ist das, Amia?«
»Seegras, was dachtest du denn?«
»Es sieht aus wie Spinat und den mochte ich schon als Kind nicht besonders gern.«
»Seegras wirst du mögen. Ich habe es scharf gewürzt. Es ist eins von Calums Lieblingsessen. Du solltest dir besonders Mühe geben. Vielleicht verzeiht er dir dann.«
Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse.
»Dein Wort in Gottes Ohr.«
»Da ist nicht wirklich was zwischen dir und Peter, oder, Emma?«
»Natürlich nicht. Aber Calum glaubt mir nicht.«
Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.
»Vielleicht habt ihr heute Nacht Zeit, in Ruhe darüber zu reden.«
»Ja, vielleicht.«
Laut Sophie wäre es klüger, einem
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