MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)
aussprechen konnte, was mir durch den Kopf spukte, winkte ich ab.
»Das ist unmöglich, Peter. Das ist eine uralte Legende. Niemand glaubt heute daran, dass es sich jemals so zugetragen hat.«
»Nur wir Menschen glauben nicht mehr daran. In der magischen Welt weiß jedes Kind, dass der Baum schon einmal einem Menschen das Schwert überlassen hat, um diese Welt zu retten.«
»Wir reden hier von Excalibur, Peter.«
Er nickte. »Nur das Schwert kann Muril zerstören.«
Ich bekam eine Gänsehaut.
13. Kapitel
Excalibur sollte Muril vernichten. Das war lachhaft. Wie sollten wir an das Schwert herankommen? Vielleicht sollten wir Elisien von unserer Entdeckung berichten. Wenn alle Völker gemeinsam Ys einnehmen würden, musste es möglich sein, die Undinen zu vernichten. Wie viele Männer hatten die Undinen in ihre Gewalt gebracht? Fünfhundert, Tausend? Ich hatte keine Ahnung. Aber es musste den Völkern möglich sein, eine weit größere Armee aufzustellen. Wir sollten uns raushalten.
Lachen riss mich aus meinen Gedanken. Ich wandte mich um und sah Amia und Miro, die sich einen Weg durch die Büsche bahnten.
Ich war zum See gegangen, um in Ruhe über unsere neuen Erkenntnisse nachdenken zu können. Ohne Calum würde ich zu Hause nur trübsinnig werden. Ich hatte gehofft, etwas ungestört zu sein.
»Emma, hier bist du. Wir wollten dich von den Ericksons abholen, aber du warst fort. Joel und Calum kommen auch gleich. Wir wollen gemeinsam für den Tanz proben.« Sie zog meinen Anzug aus ihrer Tasche und warf ihn mir zu. »Miro, dreh dich um, damit wir uns umziehen können.«
Miro gehorchte und auch ich wagte keinen Einwand. Kurze Zeit später waren Calum und Joel da. Ich wagte nicht, Calum anzusehen.
Gemeinsam gingen wir ins Wasser.
»Wir üben erst einmal die Formationen und die Sprünge. Du brauchst keine Kraft darauf verschwenden, dein Licht zu beschwören. Weiß du noch alles, was wir dir erklärt haben?«
Ich nickte. Calum griff nach meiner Hand und augenblicklich durchflutete mich dieses Gefühl von Geborgenheit. Dankbar streichelten meine Finger seine Handfläche. Er sah mich nicht an.
Mit rasender Geschwindigkeit zog er mich durchs Wasser zur Mitte des Sees. Viel zu schnell ließ er mich, nachdem wir angekommen waren, los.
Joel tauchte neben mir auf. Gemeinsam schwammen wir in die Tiefe. Ich wusste, dass die anderen drei an der Wasseroberfläche ihre Kreise zogen. Wir mussten beim Auftauchen darauf achten, mit niemandem zusammenzustoßen. Wenn wir in der Luft waren, würden Miro, Amia und Calum ebenfalls springen, wenn auch nicht so hoch wie wir.
Die Sprünge luden das Wasser auf, hatte Calum mir erklärt. Dadurch entstanden Fontänen und es würde sein, als wenn auch das Wasser tanzte.
Ich durchbrach die Oberfläche und sprang, drehte mich, wirbelte herum und sah unter mir die anderen, die wieder eingetaucht waren und nun stehend das Wasser durchpflügten. Dafür war eine Kraft in den Beinen vonnöten, die ich bisher nie aufgebracht hatte. Sanft tauchte ich ein, um erneut Schwung zu holen und einen weiter Sprung auszuführen.
Erschöpft lag ich später am Ufer, während die anderen sich ein Picknick schmecken ließen. Calum saß zwischen Miro und Joel und ignorierte mich geflissentlich.
»Das hast du toll gemacht«, lobte Amia. »Du wirst sehen, übermorgen Nacht wird es noch mehr Spaß machen.«
Übermorgen war es also so weit. Wenige Tage später würde Amia mit Miro Leylin verlassen. Würde Calum zu uns ins Haus zurückziehen? Ich sollte mit ihm sprechen. Sollte dieses blöde Missverständnis aus dem Weg räumen. Ich sehnte mich schrecklich nach ihm. Noch eine Nacht allein würde mich umbringen.
Auf dem Rückweg ergab sich keine Gelegenheit. Ich wusste, dass er mich damit bestrafen wollte, dass er mich mied. Und es gelang ihm gründlich.
»Das wird schon wieder«, flüsterte Amia mir zum Abschied ins Ohr.
Wenigstens brauche ich mir keine Ausreden mehr auszudenken, dachte ich, als ich am nächsten Abend das Haus verließ, um zu den Ericksons zu gehen. Calum hatte sich nicht blicken lassen. Auch Peter war nicht nach Hause gekommen, also vermutete ich, dass er über der Karte brütete. Ich war gespannt, zu welchen haarsträubenden Erkenntnissen er und Dr. Erickson heute gekommen waren.
Die Tür zur Buchhandlung knarrte leise und vertraut, als ich eintrat. Sophie schloss hinter mir ab und brachte mich nach oben.
»Hat Calum sich beruhigt?«, fragte sie.
»Ich habe ihn heute nicht
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