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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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»Bist du sicher, dass niemand von dieser Prophezeiung weiß? Elin verfolgt mich schon so lange. Ist es möglich, dass die Undinen ihm befohlen haben, mich zu töten? War es gar nicht der Hass auf meine Mutter, der ihn trieb, meine Familie und mich zu verfolgen? Vielleicht wissen die Undinen längst, dass ich kommen werde, und erwarten mich. So wir ihr mich erwartet habt.«
    Mairi antwortete nicht und sah mich nur an.
    Das war auch eine Möglichkeit, meinen Ängsten zu begegnen. Ich schluckte den Knoten, der sich in meiner Kehle gebildete hatte, hinunter und überlegte, wie es weiter gehen sollte.
    »Wie lange wird es dauern, bis Peter geheilt ist?«, fragte ich und hoffte, dass ich wenigstens darauf eine Antwort bekommen würde.
    »Du wirst den Weg allein weitergehen müssen, Emma.«
    Mit großen Augen sah ich sie an. Das konnte nicht ihr Ernst sein. Peter sollte mich zum Meer bringen. Das war der Plan. Erst dann sollte ich auf mich allein gestellt sein. Nicht vorher.
    »Es würde zu lange dauern«, erklärte sie. »Die Verletzungen deines Cousins sind sehr schwer. Sie müssen ausheilen, bevor er den Baum verlassen darf.«
    »Ich schaffe das nicht allein«, protestierte ich.
    Mairi setzte sich neben mich. Tröstend griff sie nach meiner Hand. »Du musst an dich glauben, Emma. Nur dann kannst du es schaffen.«
    Das hatte meine Mutter früher auch immer gesagt – vor einem Mathetest. Geholfen hatte es nicht so super. In Mathe waren meine Leistungen leider begrenzt gewesen. Von einer Hohepriesterin konnte man mehr erwarten, fand ich.
    Die Tür öffnete sich und ein junges Mädchen trat ein. Anstelle eines weißen Gewandes trug sie ein hellgrünes. Ohne ein Wort zu sagen, stellte sie eine Schale mit dampfender Suppe vor mir ab und verschwand wieder. Das musste die Novizin gewesen sein. Erstaunt sah ich ihr hinterher. Ganz deutlich hatte ich winzige Hörner aus dem dunkelblonden langen Haar ragen sehen.
    »Sie ist eine Faunin«, stellte ich fest.
    »Wundert dich das?«, fragte Mairi. »Jedes Volk sendet uns seine begabtesten Kinder für das Priesteramt. Es ist eine große Ehre, dem Baum zu dienen.«
    Ich tauchte den Löffel in die Schale, aus der köstlich riechender Dampf aufstieg. Langsam aß ich die Suppe. Danach fühlte ich mich endlich richtig satt. Ich schob die Schüssel beiseite und tupfte mir meinen Mund mit einem Tuch ab.
    Ich traute mich nicht zu fragen, weil ich mir so lächerlich vorkam, aber schließlich war ich nur deswegen mit Peter hergekommen. Und wenn ich nicht fragte, würde Mairi vielleicht nicht von selbst darauf zu sprechen kommen. Ich gab mir einen Ruck. Ich konnte nicht noch mehr Zeit verschwenden.
    »Wo kriege ich eigentlich das Schwert her? Excalibur?«
    Mairi blickte mich prüfend an, bevor sie antwortete. Als schätze sie ab, ob ich eine Antwort verdiente.
    »Du musst den Baum darum bitten«, sagte sie dann.
    Ich runzelte die Stirn.
    »Ich soll mit einem Baum reden?«, fragte ich nach.
    Sie nickte. »Und der Wunsch muss aus tiefstem Herzen kommen. Nur dann wird der Heilige Baum dir Excalibur überlassen.«
    Ich solle mit einem Baum reden und dann auch noch von Herzen. Klang doch ganz einfach, dachte ich sarkastisch. Amelie würde sich kaputtlachen, falls ich jemals dazu kommen sollte, ihr davon zu erzählen.
    »Was, wenn er mir das Schwert nicht gibt? Wenn ich nicht richtig darum bitte.«
    Mairi zuckte mit den Schultern. »Dann wirst du einen anderen Weg finden müssen, uns zu retten.«
    Konnte das hier eigentlich noch schlimmer werden, fragte ich mich.
    Mairi stand auf. »Du solltest dich ein wenig ausruhen. Versuche zu schlafen. Wir werden alles vorbereiten.« Sie wies auf eins der Betten, die im Raum standen, und verließ die Hütte. Ich stand auf und ging – oder besser wankte – zu dem Bett und zog mir mit letzter Kraft die Decke über den Körper.
     

18. Kapitel
     
    Mairi und ihre Novizin weckten mich. Ich konnte nicht länger als zwei Stunden geschlafen haben, so müde fühlte ich mich.
    »Wie geht es Peter?«, fragte ich als erstes.
    »Es geht ihm gut. Er hat das Schlimmste überstanden und schläft. Er ist bei uns in Sicherheit, Emma. Du musst dir keine Sorgen machen.«
    Erleichtert setzte ich mich auf.
    »Aber für dich ist es jetzt Zeit. Ich hätte dir gern noch mehr Ruhe gegönnt, aber das ist nicht möglich. Es dauert nicht mehr lange und der Kampf wird beginnen. Wenn du bis dahin deine Aufgabe nicht erfüllt hast, wird es zu spät sein.«
    »Möchtest du dich frisch

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