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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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draußen.«
    »Gut. Wir sehen uns in ein paar Minuten, Bigfoot.« Er unterbrach die Verbindung und rief Saber an. »Letzte Anflugphase.«
    »Okay«, sagte sie. »Ich bin bereit.«
     
     
Mondbasis, Raumhafen, 22 Uhr 08
     
    Zum Raumhafen gehörten neun Wartungshangars. Zwei davon waren für Transporter ausgelegt und vier für die Lobber und Hopper, die dem Lastentransport über kurze oder weite Entfernungen auf der Mondoberfläche dienten. Die restlichen drei Hangars waren den Bussen vorbehalten, die die Mondbasis mit L1 verbanden. Natürlich konnte man jeden Hangar einzeln dem Vakuum öffnen, wozu Deckentore dienten.
    Während seines Gesprächs mit dem Mikrobus hatte Bigfoot schon in einem Druckanzug gesessen. Jetzt setzte er sich auch den Helm auf, kontrollierte die Anlagen, nahm eine Fernbedienung zur Hand, steckte sie sich in die Tasche und betrat die Luftschleuse von Hangar vier. Er hatte die Luft schon aus dem Hangar abgelassen, die Deckentore geöffnet und die Landebeleuchtung einschaltet.
    Als die Schalttafel auf Grün sprang, öffnete er die Luke und betrat seine Arbeitszone. Die Versorgungsschläuche hatte er schon vorher zurechtgelegt, die einen für Flüssigsauerstoff und Aluminiumpulver als Treibstoff, die anderen zur elektrischen Aufladung und für die Zufuhr von Wasser und Luft. Er hatte auch mehrere durchsichtige Plastikbeutel bereitgestellt, die gefüllt waren mit Dichtungsmittel, Flicken, Schraubenschlüsseln, Erdnußbutter (wer wußte schon, wie lange dieser Flug wohl dauerte?) und solchen Ersatzteilen, die der Bus normalerweise nicht an Bord mitführte. Er betrachtete die Beutel kurz und überlegte, ob er etwas vergessen hatte. Ihm fiel nichts ein.
    Er schaltete den Funk ein. »Tony, ich bin im Hangar.«
    »Verstanden. Wir sind auf zwölfhundert Meter.«
    Bigfoot blickte auf. Die Flammenzunge des Hauptantriebs bewegte sich vor den Sternen. »Ich sehe euch.«
    »Wie geht’s dem Kometen?«
    »Dem geht’s gut. Er ist jetzt auf weniger als eine Million Kilometer heran«, antwortete Bigfoot.
    Präzise in der Zeit.
    Normalerweise verfolgte das Personal der Mondbasis routinemäßig anfliegende Raumschiffe und unterhielt einen ständigen Datenaustausch mit ihnen, bis sie sicher gelandet waren. Wäre Bigfoot jedoch drinnen geblieben, um sich darum zu kümmern, wäre er zu spät durch die Luftschleuse gekommen. Immerhin war mit dem verkürzten Verfahren kein echtes Risiko verbunden. Der Hangar war für den viel größeren Bus des Typs 2665 ausgelegt, so daß reichlich Platz war, wahrscheinlich im Schnitt zehn Meter an jeder Seite. Bigfoot hätte sich eigentlich gar keine Sorgen gemacht, wäre der Pilot nicht in Eile gewesen.
    Er öffnete die Verschlüsse der Schläuche und legte sie dicht an der Rampe aus, und er stellte jeden so ein, daß er den Durchfluß von der Düse aus einschalten konnte. Als er endlich der Meinung war, nichts weiter tun zu können, erinnerte er sich, daß Keith Morley ihm die Microcam gegeben hatte, damit er sie im Hangar aufstellte. Er sah sich um, entdeckte einen Tisch, zog die Beine des Geräts aus, wie man es ihm gezeigt hatte, und richtete es zur Startrampe aus. (Er hatte Morley darauf hingewiesen, daß er vielleicht nicht genug Zeit hatte, um die Kamera wieder mitzunehmen, aber Morley antwortete darauf, daß er sie gar nicht wiederhaben wollte, sondern nur die Aufnahmen vom startenden und landenden Mikrobus.) Dann kletterte er hinter einen Hitzeschild und schaltete sich in die öffentliche Sprechanlage ein.
    »Hier spricht Caparatti«, sagte er. »Sind Sie alle an der Tür?«
    Evelyn war es, die antwortete. »Wir sind soweit, Bigfoot.« Sie klang immer noch nicht besonders gut, fand er.
    »Okay. Wir öffnen in etwa fünf Minuten. Keith, für Sie ist alles soweit arrangiert.«
    »Danke, Bigfoot«, sagte der Nachrichtenmann. »Mein Regisseur fragt an, ob Sie die Kamera ein wenig nach links drehen können. Nur ein paar Grad.«
    Bigfoot tat es und veränderte den Winkel, bis Morley sagte, es sei gut.
    Der Rand der Erde war jetzt durchs Deckentor zu sehen.
    Tony meldete sich über Funk: »Wie sieht es bei mir aus, Bigfoot?«
    Verdammt, es gefiel ihm nicht, den Mikrobus von hier aus über den Daumen gepeilt hereinzulotsen. »Ein paar Punkte weit nach Osten abgetrieben«, sagte er. »Soweit ich feststellen kann.«
    »Roger.«
    Bigfoot verfolgte mit, wie Tony kompensierte. »So ist es gut. Komm weiter herunter.« Die Sicherheitsbestimmungen untersagten es, daß sich Personen

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