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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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während Starts oder Landungen in dieser Zone aufhielten. Das Risiko, von der Rückströmung erwischt zu werden, war hoch. Der Hitzeschild, hinter dem sich Bigfoot versteckte, sollte eigentlich Geräte schützen.
    Einhundert Meter.
    Eine Wanduhr im Kontrollraum zeigte dreizehn nach zehn an.
    Das Licht der Raketentriebwerke erhellte jetzt den Hangar. Bigfoot hörte, wie sich die beiden Piloten unterhielten, und schaltete auf einen anderen Kanal um, wo Keith Morley seinem weltweiten Publikum Bericht erstattete. Verdammt, wenn der sich nicht anhörte, als genösse er jede Minute!
    Bigfoot hatte solche Leute schon in seiner kurzen Zeit bei den Packers kennengelernt, Leute, die absolut furchtlos wirkten, die richtig Spaß an Risiken hatten.
    Vierzig Meter.
    »Ein bißchen knapp an der Rückseite, Tony. Korrigiere eine Spur nach vorn. So ist es gut. Nicht zu viel.« Sogar durch den Druckanzug hindurch spürte er die Wärmestrahlung der Motoren.
    Bündel von Feinsteuerraketen schwenkten ein Stück weit und zündeten. Der Mikro brachte sich über der Startrampe ins Zentrum. »Gut so. Komm jetzt rein.«
    Ein Flammenstrahl zuckte im Bogen durch die Deckentore.
    »Passagiere, bereithalten«, sagte er. »Der Vogel ist beinahe unten.«
    Die Räder und die Düse des Haupttriebwerks waren im Hangar, und die Flammen leckten über die Startrampe. Jetzt tauchte das komplette Fahrgestell auf, gefolgt von der eigentlichen Kugel. Die Maschine senkte sich mit ihrem ganzen Gewicht aufs Fahrwerk und drückte die Reifen zusammen.
    Dampfwolken stiegen auf und zerstreuten sich wieder.
    Durch die beleuchteten Fenster entdeckte Bigfoot Bewegung auf dem Flugdeck. Der Mikro schaltete die Energie ab, und Bigfoot kam hinter seinem Schild hervor. Er deutete mit der Fernbedienung auf einen Sensor an der Wand gegenüber und drückte eine Taste. Die Startrampe rotierte, bis die Hauptluftschleuse des Busses an eine Decksmarkierung grenzte. Dann drückte Bigfoot eine weitere Taste. Ein Flemingschlauch, beträchtlich kürzer als seine Gegenstücke auf L1, entfaltete sich wie eine Raupe vom Hangartor aus und rumpelte über das Deck, bis er sich mit der Luftschleuse verband. Inzwischen ging die Frachtluke des Schiffs auf, und Saber sprang im D-Anzug heraus. Bigfoot legte die Fernbedienung aufs Deck. »Zuerst auftanken«, sagte er.
    »Okay.« Saber beeilte sich, um bei den Versorgungsschläuchen zu helfen, während Bigfoot die Riegel der Tankstutzen öffnete. Ohne eine einzige überflüssige Handbewegung setzten sie beide Schläuche auf und drückten die Schalter.
    Während Bigfoot zu den übrigen Schläuche hinüberging, hob Saber die Fernbedienung auf und sah sich die Anzeigen an. Sie hatte ein grünes Licht, was besagte, daß die Verbindung richtig saß. Sie zielte damit auf den Sensor und öffnete die Tür, so daß die Passagiere den Flemingschlauch betreten konnten. Über Funk hörte Bigfoot Morleys Kommentar, während die Passagiere in den Gang hasteten: »Bruce, wie Sie sehen, ist die Tür endlich offen, und wir gehen die Rampe hinunter.«
    Saber schloß das Stromkabel an, während sich Bigfoot um die restlichen Schläuche kümmerte. Sie drückten die Schalter, und Strom, Sauerstoff und Wasser flossen in den Mikrobus hinüber. Als nächstes warfen sie die Plastikbeutel in die Luftschleuse. Sobald das geschehen war, wandte sich Bigfoot wieder den Versorgungsschläuchen zu. Der Zufluß verlief gleichmäßig und normal. Sein Blick wanderte zur Uhr – zwanzig nach – und zurück zu den Meßinstrumenten, auf denen Zahlen dahinratterten.
    Um 22 Uhr 23 waren Sauerstoff und Wasser komplett nachgefüllt, und Saber löste die Schläuche und warf sie weg. Was die elektrische Aufladung anging, konnten sie in der kurzen Zeit natürlich nicht viel erreichen. Normalerweise benötigte dieser Vorgang fast fünf Viertelstunden. Aber sie nahmen mit, was sie kriegen konnten.
    Der kritische Punkt war der Treibstoff. Die Tanks waren inzwischen zu etwa vierzig Prozent gefüllt.
    Tony meldete, daß die Passagiere die Luftschleuse durchquert hatten und jetzt die Kabine betraten.
    Saber wandte sich über Funk an Caparatti: »Bigfoot, wenn wir fertig sind, steigen wir durch die Frachtluke ein. Ich möchte versuchen, das Flugdeck zu erreichen, wenn es geht. Du verschließt die Luke hinter uns.«
    »Okay«, sagte er.
    Morley machte weiterhin seine Sendung und benutzte dabei den gedämpften Tonfall, der große Dramatik andeuten sollte: »Sie haben jetzt Bigfoot Caparatti auf dem

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