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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Bildschirm. Und ja, falls Sie Footballfan sind, es ist der Bigfoot, der einmal für die Green Bay Packers gespielt hat.«
    Einmal stimmt genau, du blöder Mistkerl! Mußtest du das wirklich erwähnen?
    Saber behielt den Ladevorgang im Auge. »Wie läuft es?« fragte Bigfoot.
    »Okay. Wir haben genug Strom für die Anlagen an Bord. Wie steht es mit dem Treibstoff?«
    »Etwa halb voll.«
    Tony meldete sich wieder: »Alle sind drin, und die Luke ist gesichert. Ihr könnt den Zugangsschlauch lösen.«
    Saber zielte mit der Fernbedienung. Der Durchgang löste sich und fuhr zurück.
    Bigfoots ganze Welt schrumpfte auf die beiden Treibstoffzähler und die Uhr zusammen. Er blickte über die Zahlen hinaus. Sabers Augen waren dunklen Punkte hinter ihrem Helmvisier.
    Der schmale Fleck schwarzer Himmel, den man durch das Einflugstor sehen konnte, zeigte jetzt einen Dunstschleier. Bigfoot fand sich hin- und hergerissen zwischen Entsetzen und der Neigung, die ganze Sache als Hysterie abzutun. Früher am Tag, als er sich zum Bleiben entschloß, hatte er seine Mutter angerufen, und sie weinte und betete am Telefon; danach rief er einen alten Freund an, mit dem er auf dem College Football gespielt hatte und der ihm jetzt sagte, Bigfoot wäre ein verdammter Idiot, aber er wäre stolz darauf, ihn gekannt zu haben. Er sagte es in der Vergangenheitsform.
    »Können wir los?« fragte Tony.
    »Bin fast fertig«, antwortete Bigfoot.
    Um 22 Uhr 26 war der Tank für den Flüssigsauerstoff voll, und die Pumpe schaltete ab. Bigfoot löste den Schlauch und warf ihn zur Seite. Saber entschied, daß genug Strom eingespeist war, löste ihr Kabel und warf es weg.
    »Steig ein«, sagte Bigfoot. »Ich folge dir in einer Minute.«
    »Wieso bezeichnen wir es nicht als vollen Tank und machen, daß wir wegkommen?«
    Yeah. Zum Teufel damit.
    Saber lief zur Frachtluke, während Bigfoot den Zufluß abschaltete, den Schlauch vom Tankstutzen trennte, ihn abdeckte, verschloß und den Riegel sicherte. Er warf das Kabel so weit weg, wie er nur konnte, was in der Mondschwerkraft ein ordentliches Stück war. Dann war er schon direkt hinter Saber, stürzte zur offenen Luke hinüber, während Saber Tony berichtete, daß der Tankvorgang beendet war. Sie hätten ihn ein bißchen abgekürzt, um schneller fertig zu werden, sagte sie, aber er sollte das Triebwerk noch nicht zünden. Saber kletterte in die Luftschleuse des Frachtdecks und streckte gleichzeitig Bigfoot eine Hand entgegen. »Wir sind drin«, informierte sie Tony. »Los!« Bigfoot drückte auf die Schalttafel, und die Außenluke schwenkte zu. Sauerstoff strömte in die Kammer. Das Triebwerk sprang an, und der Bus zitterte.
    Die Innenluke ging auf. Saber sprang hindurch, rannte durch den Laderaum und nahm dabei den Helm ab. Sie erwies sich in der geringen Schwerkraft als sehr beweglich und ließ Bigfoot weit zurück.
    Sie schwang sich die Leiter hinauf und stürmte in die Passagierkabine, wobei sie immer noch den Helm in der Hand hatte. Der Mikrobus stieg jetzt auf.
    Bigfoot hatte inzwischen die Luftschleuse geschlossen und versiegelt. Dann wollte er Saber in die Passagierkabine folgen, aber der Bus beschleunigte inzwischen stark, und Bigfoots Gewicht nahm zu. Er kämpfte sich die halbe Leiter hinauf, stellte fest, daß er es nicht schaffte, und folgerte daraus, daß er keine weitere Aufgabe hatte, als die Luke zwischen den Decks zu schließen. Er erwischte noch einen letzten Blick auf Saber, die wie ein Affe zum Cockpit hinaufkletterte, als er die Luke zuzog und sicherte. Dann stieg er wieder die Leiter hinunter.
    Sie waren unterwegs.
     
     
Mondbasis, Raumhafen, 22 Uhr 24
     
    Zuschauer überall auf der Welt verfolgten die Szene in Hangar vier durch Keith Morleys Kamera, wie Saber ihren Schlauch wegschleuderte und zur offenen Luke rannte. Dann tauchte Bigfoot im Bild auf, bewegte sich bedächtig durch die geringe Schwerkraft, sprang hoch und warf sich in die Luftschleuse. Saber half, indem sie ihn mit hereinzerrte. Und die Luke ging zu.
    Morley steuerte weiterhin den Filmkommentar bei, beschrieb das kühle Verhalten der Passagiere, gab die eigene Anspannung zu. Später wunderten sich viele Zuschauer, wie er es geschafft hatte, den anderen nicht auf die Nerven zu gehen, besonders während des abschließenden Countdowns, als er in seinem kühl dramatischen Ton flüsterte: »… sechs Minuten bis zum Einschlag, fünf Minuten … « Und so weiter.
    Gelegentlich wechselte das Bild zum Kometen, den eine Reihe von

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