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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Hand, ignorierte es aber und arbeitete weiter. Die Luke gab nach. Und brach frei.
     
     
Mikrobus, Flugdeck, 3 Uhr 41
     
    Die Stimme knurrte Saber an: »Er ist wo?«
    »Ausgestiegen.«
    »Aus dem Schiff ausgestiegen?«
    »Das trifft zu.«
    »Um Gottes willen … Mit wem spreche ich?«
    »Der Pilotin.«
    »Wie lautet Ihr Name, Pilotin?«
    »Rolnikaya.«
    »Okay, Rolnikaya. Ich sage Ihnen, was Sie tun werden. Sie holen den Vizepräsidenten wieder herein. Und zwar gleich! Sagen Sie ihm, Mr. Kerr möchte ihn sprechen.«
    »Im Augenblick ist er beschäftigt, Mr. Kerr. Ich sage es ihm, wenn er wieder hereinkommt.« Sie unterbrach die Verbindung.

 
8.
     
     
Mikrobus, außerhalb des Frachtdecks, 3 Uhr 42
     
    Charlie schob sich an der Luke vorbei, schlüpfte in die Luftschleuse und brach zusammen. Er atmete schwer, keuchte praktisch, und der Plastikbeutel beschlug. Vorsichtig löste er erneut die Büroklammer und erinnerte sich an die Warnung vor Nasenbluten. Das Halstuch war durchnäßt.
    Saber behielt recht: Er fühlte sich wie in einer Sauna. Das war komisch. Er hatte immer gedacht, daß der Weltraum kalt war.
    Am Schott entdeckte er ein Statusdisplay, und es hatte Strom. Er fand die weiße Druckplatte, holte tief Luft und drückte darauf. Zu seiner Freude öffnete sich die Innenluke.
    Im Innern brannte noch das Licht.
    Bigfoots Leiche im D-Anzug schwebte unweit der Leiter, an der sie festgebunden war. Der Anzug wirkte beschädigt, und Bluttröpfchen trieben durch den Raum. Charlie erkannte, daß jedesmal, wenn Saber das Triebwerk zündete, die Leiche an die Leiter gerammt wurde.
    Er hätte sich gern die Zeit genommen, Bigfoot zu bergen, aber er fühlte sich ungeheuer müde. Der Plastikbeutel wollte nicht wieder klar werden, und so fiel es ihm schwer, Einzelheiten der Umgebung zu erkennen. Und er vermutete, daß ein Teil des Blutes innerhalb des Beutels war.
    Er konnte sich nur schwer konzentrieren. Etwas stieß ihm an den Arm, und ihm standen die Haare zu Berge.
    Bigfoots Helm.
    Er schloß die Hand darum. Er mußte nachdenken.
    Das Ding festhalten.
    Der Schrank. Wo war der Schrank? Er versuchte sich zu erinnern. Der noch klare Teil seines Bewußtseins schien zu schrumpfen, sich in eine Ecke irgendwo im Hinterkopf zurückzuziehen, was ein wenig der Wirkung von Lachgas beim Zahnarzt ähnelte. Er wehrte sich dagegen. Ihm kam der Gedanke, daß er die Außenbordwarnlampen nicht mehr sehen konnte. Aber Saber konnte sich über Interkom direkt auf dem Frachtdeck melden.
    Nicht wahr?
    Aber es gab keine Luft. Kein Medium, das den Schall leitete. Drei Schränke gab es hier, hatte Saber gesagt. Der Druckanzug hing im mittleren. Charlie schob sich an Tanks, Kabeln und Regalen vorbei. Ertastete sich den Weg.
    Er kam um eine Ecke. Schwebte vom Deck hoch. Fand einen Handgriff, die Seite eines Lagerbehälters, irgendwas, und drückte sich auf den Boden zurück. Und auf diese umständliche Art, halb geblendet, in einem Zustand, weder rational noch irrational, entdeckte er schließlich die Schränke. Er öffnete den mittleren und ertastete den Anzug. Und einen weiteren Helm. Nimm beide. Der Bigfoots war vielleicht beschädigt. So was wollte er nie wieder machen. Nein, Sir. Das war zuviel, sogar für den Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten. Er wickelte die Helme in den Anzug.
    Er kehrte in die Luftschleuse zurück, drückte die Schaltfläche und sah zu, wie sich die Innenluke schloß. Er machte es sich bequem und wartete, und eine Minute verging, ehe ihm bewußt wurde, daß es sinnlos war, weil die Außenluke schon offenstand, schon offengestanden hatte.
    Achte darauf, daß du den Anzug noch hast!
    Er hatte ihn und tastete nach der Leiter, die an der Flanke des Mondbusses hinaufführte. Er brauchte sie eigentlich nicht. Er konnte sich einfach hinausbeugen und springen. (Er kicherte bei dem Gedanken.) Konnte im Vorbeischweben die Luke packen. Nichts dabei.
    Tatsächlich wußte er nicht recht, wo oben war. Die Leiter führte in beide Richtungen. Wo ging es zur Passagierkabine und wo zu den Landebeinen? Er zog sich in die Luftschleuse zurück – lieber auf Nummer Sicher gehen –, entdeckte die Schalttafel, wischte sich mit einem verschmierten Arm über den Plastiktütenhelm und versuchte die Beschriftung abzulesen. Aber er konnte nichts erkennen.
    Wo ging es lang?
    Da fielen ihm die Bänke in der Luftschleuse ein. Sie dienten zum Sitzen, mußten also in Bodennähe sein. Unten. Und er mußte in die andere Richtung.
    Er fand die

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